Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 138
habe, dass wir heute
hier eine einvernehmliche Lösung in dieser Frage zusammenbringen. Das ist meine
Form - obwohl ich eine klare Position in dieser Frage habe, die ich auch nach
außen hin kommuniziere - der Sensibilität. Es würde mich freuen - aber wenn Sie
es nicht tun, kann ich auch nichts machen -, wenn Sie das auch entsprechend so
sehen würden. - Danke sehr. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Eine
weitere tatsächliche Berichtigung kommt von GR Dr Tschirf.
GR Dr Matthias
Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Ich möchte nur etwas zum
Kollegen Schuster sagen, weil der Kollege Schuster davon gesprochen hat, dass
nach der Präsidiale eine Pressekonferenz stattgefunden hat. (GR Godwin Schuster: Das habe ich nicht
gesagt!) Dem ist natürlich nicht so. Das war nachher. Damit ist ein
Eindruck insinuiert worden, der nicht bestanden hat. (GR Godwin Schuster: Das habe ich auch nicht gesagt!)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatter
GRin Martina Malyar: Nach
dieser langen Diskussion, die eigentlich vom Akt sehr weit weggeführt hat,
möchte ich doch wieder zu dem Akt zurückführen, der uns vorgelegen ist. Hier
geht es um die Verbauung des Restes des Daches vom Hanappi-Stadion. Ich würde
Sie dazu um Zustimmung ersuchen.
Ich möchte
aber doch noch eine ganz persönliche Bemerkung zum Schluss machen. Im Gegensatz
zu vielen, die hier gesprochen haben, war meine Mutter selber bei der Hakoah
und hat sicher auch auf dem Sportplatz, um dessen Ersatz es geht, selbst
gespielt und geturnt. Aber eines kann ich ganz überzeugt sagen, und ich bin
ganz sicher, dass ich dazu Ihre Zustimmung habe. Nach der Wortmeldung von Herrn
GR Wagner sehe ich mich dazu veranlasst, im Namen meiner Mutter und einer
ganzen Generation, die Opfer einer schrecklichen Zeit des vorigen Jahrhunderts
war, zu sagen, dass sie sich, wenn auch langsam, lieber noch vom Herrn Bgm
Häupl und der SPÖ-Fraktion und den Vernünftigen in Wien vertreten lässt (GR Heinz Christian Strache: Die dann so
einen Blödsinn daherreden!), als durch andere Leute, die jetzt versuchen,
politisches Kleingeld daraus zu schlagen. (GR
Heinz Christian Strache: Über 50 Jahre nichts tun und dann so einen
Blödsinn daherreden!) Aber man wird sehen, wie Sie denken, wenn es um die
Abstimmung zur Wehrmachtsausstellung geht. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Wir kommen
nun zur Abstimmung.
Ein
Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte
jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag der Frau
Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Das ist mehrheitlich,
gegen die Stimmen der Freiheitlichen, angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 62 (PrZ 255/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Bau- und
Investitionskostenzuschüsse an katholische und evangelische private
Pflichtschulerhalter.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Vettermann, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Heinz Vettermann: Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Jerusalem. Ich erteile es
ihr.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Da wir dieses
Geschäftsstück ablehnen, möchte ich das ganz kurz begründen.
Zunächst
einmal: Es spricht natürlich viel auch für dieses Geschäftsstück. Wir stehen
auf dem Standpunkt, dass Kinder und Jugendliche, die von ihren Eltern in
konfessionelle Schulen geschickt werden - das ist ja nicht ihre eigene Wahl,
sondern die werden dorthin geschickt -, selbstverständlich das Recht haben, in
Schulen zu sitzen, die gut adaptiert und gut ausgestattet sind. (GR Johann Römer: Wie schaut das in der
Hofmühlgasse aus? Werden die Kinder dorthin nicht geschickt?) Nein, alle
Kinder werden von ihren Eltern in irgendwelche Schulen geschickt und sollen
daher unserer Meinung nach durchaus gleich behandelt werden. Wir wollen da
nicht den Unterschied machen, dass Kinder in konfessionelle Schulen gehen und
etwas nicht bekommen sollen, und andere gehen in sonstige Schulen, sondern alle
Kinder sollen in gut ausgestatteten Schulen sitzen.
Jetzt möchte
ich für diejenigen, die nicht im Ausschuss sind, kurz wiederholen, warum ich
gesagt habe, dass wir ablehnen.
Erstens. Wir hatten
im Ausschuss nicht vorliegen, um welche Schulen es sich handelt. Jetzt habe ich
das schon. Mein Dank gilt der Abteilung, die mir das inzwischen zukommen hat
lassen, sodass wir jetzt wissen, welche Schulen da Geld bekommen sollen.
Ich mache
jetzt mittels Antrag auch den fortführenden Vorschlag, dass man ein Kriterium
einzieht, wann eine private gemeinnützige Schule Geld erhält und wann nicht.
Mein Vorschlag
war, dass man sagt, jede Schule, die nachweisen kann, dass sie die
UN-Kinderrechtskonvention, also die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes
einhält, die soll durchaus die Chance haben, Geld zu bekommen. Aber dieses eine
Kriterium möchte ich als Mindestmaß an Anforderungen sehr wohl eingezogen
haben.
Ich sage jetzt auch
dazu, wo meine Bedenken liegen. Da das katholische Schulen sind - auch ein paar
evangelische Schulen sind dabei -, so ist, wenn man die UNO-Konvention anlegt,
erstens erforderlich, dass diese Schulen sehr wohl auch Kinder anderer Religionen
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