Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 138
Wahnsinn!)
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Danke. -
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin
GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wenn ich Herrn
Kollegen Margulies zuhöre, fühle ich mich fast um zehn Jahre zurückversetzt, in
jene Zeit, als sein Vater hier Reden geschwungen hat. Die waren ähnlich (GR Harry Kopietz: Aber besser!), er war
nur ein bisschen charmanter. (GR Dr
Helmut GÜNTHER: Was nicht schwierig ist, da ein bisschen charmanter zu sein!)
Einige von Ihnen werden sich mit mir noch daran erinnern.
Was mir aber
schon auch auffällt - und das hat bei Ihnen, Herr Kollege Margulies, schön
langsam Methode -, das ist diese, ich weiß nicht ganz, wie ich sagen soll,
vielleicht polemische Missverständlichkeit. Ich war zwar krank, wie der
Ausschuss stattgefunden hat, aber ich habe mir sagen lassen, dass der Herr
Stadtrat dort auch die Begründung ausführlich erklärt hat. Sie sollten sich
eigentlich auch noch daran erinnern können - zumal Sie viel jünger sind als ich
und Ihr Kurzzeitgedächtnis daher wahrscheinlich noch viel besser ist als meines
-, dass wir hier im vorletzten Landtag auf Grund eines gemeinsamen
Initiativantrags aller Parteien zum Beispiel die Härtefälleklausel in dieser
Rettungsgesetznovelle beschlossen haben, durch die es möglich wird, gerade
diese Fälle, die Sie als die Ärmsten unter den Armen ansprechen, von der
Bezahlung auszunehmen. Ich denke, das war eine sinnvolle Maßnahme, aber das
haben Sie vielleicht vergessen. (GR Harry
Kopietz: Das hat er vergessen! - GR Dipl Ing Martin Margulies: Dann schauen Sie
sich einmal ein Jahr lang an, ob das auch wirklich funktioniert, bevor ...!)
Ihr Vater hat
das damals am Anfang auch gesagt und dann ist er draufgekommen, dass wir hier
in Wien gerade im Gesundheitsbereich - und wir haben das mit ihm sogar auch auf
gemeinsamen Ausschussreisen feststellen können - unvergleichlich Besseres leisten,
als viele andere Großstädte Europas. Also vielleicht reden Sie einmal mit ihm! (Zwischenruf des GR Dipl Ing Martin
Margulies.)
Aber
zusätzlich möchte ich Folgendes sagen: Ich bin jemand, der immer für laufende
Valorisierungen ist, und ich kann einer Vorgangsweise, bei der lange nichts
gemacht und dann große sprunghafte Erhöhungen durchgeführt werden, nichts
abgewinnen. Sie sind eben noch nicht sehr lange hier, denn sonst würden Sie
wissen, dass es sich bei diesen zwei Poststücken betreffend Gebührenprüfung und
daraus folgende Änderung um eine jährliche Anpassung handelt, die gar nichts
mit der Euro-Umstellung zu tun hat - außer dass wir es natürlich jetzt in Euro
ausweisen müssen, weil es im Jahr 2002 keinen Schilling mehr gibt, sondern den
Euro. Wir hätten diese Beschlüsse auch dann fassen müssen, wenn es keinen Euro
gäbe, weil wir sie jährlich fassen und auch verpflichtet sind, eine Überprüfung
im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit vorzunehmen.
Weiters
sollten Sie vielleicht auch wissen, dass wir in Wien seit gut zehn Jahren im
Rettungswesen den Weg gehen, die einfachen Krankentransporte zu den
gemeinnützigen Organisationen zu verlagern, weil die das viel kostengünstiger
machen, und die intensiven Rettungstransporte, die hoch ausgerüsteten Rettungstransporte
im Rahmen der Wiener Rettung durchführen. Ich kann Ihnen sogar eine Grafik
zeigen (Die Rednerin hält ein
Schriftstück in die Höhe.) - wenn Sie wollen, kann ich es Ihnen nachher
auch zeigen -: Anhand dieser Balken können Sie hier ersehen, wie weit die
reinen Krankentransporte innerhalb der Wiener Rettung zurückgegangen sind und
die Rettungsfahrten in diesem Sinn in die Höhe, was natürlich auch zu einer
Erhöhung der Kosten beziehungsweise zu einer Verteuerung führt. Diese
Valorisierung ist daher auch eine Anpassung, die sukzessive erfolgt. Wenn Sie
sich die Entwicklung über die letzten Jahre anschauen, dann sehen Sie, dass
eine sukzessive Anpassung an die tatsächlichen Kosten erfolgt ist.
Ich möchte
auch nicht vergessen, abschließend noch einmal darauf hinzuweisen - vielleicht
bleibt es dann doch im Gedächtnis haften -, dass diese Tarife natürlich auch
für die Verhandlungen mit den Krankenkassen wichtig sind. Die Krankenkassen
decken immerhin 97 Prozent der Leistungen mit ihren Beiträgen und daher
ist es natürlich wichtig, die Tarife auch den entsprechenden Kosten anzupassen.
Würden wir das nicht tun, dann wäre unsere Position in den Verhandlungen mit
ihnen sicher auch eine schwierige. Da wäre es, so denke ich, schon wichtiger,
auf Bundesebene darauf zu achten, wie die finanzielle Situation der
Krankenkassen aussieht, und dort etwas zu tun, nämlich im Sinne einer
solidarischen Umverteilung, um die Krankenkassen mit entsprechenden Geldmitteln
auszustatten. Dies trifft natürlich, wenn ich zu dem vorhergehenden Akt nur
einen Einwurf machen darf, auch für die Spitäler zu, denn die Mittel, die aus
den Krankenkassen kommen, sind natürlich in den letzten Jahren ständig
eingefroren gewesen. (StRin Karin
Landauer: In den letzten Jahren! In den letzten Jahren, ja!)
In diesem
Sinne ersuche ich um Zustimmung zu beiden Poststücken.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Es gelangt nunmehr die Postnummer 191 der Tagesordnung zur
Abstimmung.
Wer dafür ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne GRÜNE,
ohne FPÖ und ohne ÖVP, so angenommen.
Wir stimmen
als Nächstes über die Postnummer 192 (PrZ 107/01-GFW)
der Tagesordnung, betreffend Verordnung der Transportgebühren, ab.
Wer dafür ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist ebenfalls mehrheitlich,
ohne GRÜNE, ohne FPÖ und ohne ÖVP, so angenommen.
Die
Postnummer 194 (PrZ 134/01-GFW)
der
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