Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 138
Tagesordnung betrifft
die 8. GR-Subventionsliste 2001.
Es liegt keine
Wortmeldung vor.
Ich komme zur
Abstimmung, die (GR Dr Matthias Tschirf:
Getrennt! Das ist eine getrennte Abstimmung!) - lasst mich ausreden!, bitte
mich ausreden zu lassen (GR Harry
Kopietz: ... den Vorsitzenden nicht unterbrechen!) - wie im Finanzausschuss
getrennt vorgenommen wird. - Sie haben mich nicht ausreden lassen!
Ich lasse
nunmehr abstimmen:
Volkshilfe Wien:
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
mehrheitlich, ohne FPÖ, so angenommen.
Verein Wiener
Wohnberatung: Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das
ist ebenfalls mehrheitlich, ohne GRÜNE und FPÖ, angenommen.
Verein
Republikanischer Club Neues Österreich: Wer dafür ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne FPÖ und ohne ÖVP,
angenommen.
Verein zur Förderung
der internationalen Solidarität und der Entwicklungszusammenarbeit: Wer dafür
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist ebenfalls
mehrheitlich, ohne FPÖ, angenommen.
Jetzt kommt
der Rest der Subventionsliste - ich darf das noch kurz wiederholen -: Verein
Kinder in Wien, Österreichisches Kinderrettungswerk/Landesverband Wien;
Institut Haus der Barmherzigkeit; Kuratorium Sicheres Österreich; Wiener
Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin; Österreichisches Komitee für
Soziale Arbeit; Österreichische Aktion für 0,0 Promille.
Wer dafür ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist einstimmig so angenommen.
Ich komme nun
zur Postnummer 23 (PrZ 59/01-GFW).
Sie betrifft den Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofs über die Flughafen Wien
AG.
Ich darf in
diesem Zusammenhang den Präsidenten des Rechnungshofs, Herrn Dr Fiedler, mit
Mitarbeitern des österreichischen Rechnungshofs, recht herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)
Ich bitte nun den
Berichterstatter, Herrn VBgm Dr Rieder, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
VBgm Dr Sepp Rieder: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Der
Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofs zur Flughafen Wien AG liegt vor.
Ich ersuche
Sie, Herr Vorsitzender, in die Debatte einzutreten.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Die Debatte ist somit eröffnet. Als Erste ist Frau GRin
Jerusalem zum Wort gemeldet. Die Redezeit beträgt 20 Minuten.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr
Berichterstatter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Die
20 Minuten werde ich nicht in Anspruch nehmen, denn wenn wir so
weitermachen wie bisher, sind wir mit Sicherheit um 5.00 Uhr in der Früh
noch da. Ich möchte daher nur in aller Kürze jene Punkte nennen, die mir
wichtig sind.
Zum Ersten:
Vielen Dank an den Rechnungshof für diesen Bericht, der ja an Klarheit nichts
zu wünschen übrig lässt und im Grunde genommen ein Sittenbild darstellt - ein
Sittenbild, auf das Österreich zumindest nicht stolz sein kann.
Ich nehme
einmal an, oder ich gehe davon aus, dass auch die Damen und Herren von der ÖVP
und von der SPÖ hier nicht antreten werden, um diesen alten Vorstand und die Art
und Weise, wie er gehandelt und gewirtschaftet hat, zu verteidigen. Ich möchte
daher auch nicht auflisten, was der Bericht ohnehin sagt, und verweise nur auf
die Seite 17, wo so wunderbar auf der einen Seite eine ganze Liste von
beschriebenen Mängeln zusammengestellt wurde und auf der anderen Seite der
mögliche Vermögensnachteil, der sich daraus ergibt. Allein beim Pier West wurde
durch unklare Vertragsbedingungen Geld in der Höhe von
12,5 Millionen S in den Sand gesetzt und beim Vorfeld Pier West durch
mangelhafte Leistungserfassung 15 Millionen S. Insgesamt handelt es
sich um 103 Millionen S, die möglicherweise - oder wahrscheinlich -
durch die Handlungsweise und durch das Wirtschaften des Flughafens verloren
gegangen sind.
Interessanterweise
ist dann bei der Antwort des Vorstands angemerkt - und das muss man sich auch
ein bisschen genüsslich auf der Zunge zergehen lassen -, dass der vom Vorstand
geschätzte Vermögensnachteil "nur" 13,05 Millionen S
darstellt. Dieses "nur" spricht auch wiederum für sich, denn
13 Millionen S sind ja wahrlich nicht wenig Geld, wenn es darum geht
zu sagen: Das haben wir in den Sand gesetzt.
Meine Damen
und Herren! Ich möchte aber die Gunst der Stunde und die Tatsache, dass dieser
Bericht auf dem Tisch liegt, dazu nutzen, auch kurz etwas zu sagen zum
Masterplan, zu den Bürgerinitiativen, die sich gegen den Masterplan gegründet
haben, und dazu, wie die Stadt Wien diesbezüglich mit der Bevölkerung umgeht,
sowie ganz kurz auch zum Mediationsverfahren.
Der Masterplan
ist Ihnen sicherlich allen bekannt. Es geht um nicht mehr, aber auch um nicht
weniger als im Grunde genommen eine Verdoppelung des Flugverkehrs über Wien,
und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Bevölkerung bereits jetzt, also bevor
dieser Masterplan umgesetzt wurde, unter der Lärmbelastung stöhnt.
Und jetzt kommt der
Punkt, denn jetzt stellt sich schon die Frage: Was tut die Politik? Was sagt
die Politik dazu? Macht die Politik überhaupt noch Politik, oder überlässt sie
das Politikmachen anderen, zum Beispiel einer Aktiengesellschaft? - Was jetzt
fehlt, ist die Auseinandersetzung der Stadt mit den Sorgen der Bevölkerung, die
unter der Belastung, unter der Lärmbelastung tatsächlich zu stöhnen beginnt -
unterschiedlich zu stöhnen beginnt, weil die Lärmbelastung in den einzelnen
Bezirken natürlich unterschiedlich
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