Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 138
sein.
Gemäß dem Konzept
muss die Maßnahmen bei der Oberflächengestaltung der Bezirk bezahlen, und ob
das der Herr Tiller auch weiß, weiß ich nicht. Gleichzeitig gibt es auch eine
Kompensation von Stellplätzen an der Oberfläche. Da habe ich gehört, es werden
genau zwei kompensiert. Also für insgesamt 300 fiktive Stellplätze erfolgt eine
Kompensation für zwei oben weggenommene; wahrscheinlich bei der Einfahrt, damit
der Autobus besser reinfahren kann.
Also kann man
damit sagen, wir haben es mit einer Volksgarage zu tun, die den neuen
Regelungen, was Volksgaragen betrifft, gar nicht entspricht. Trotzdem - versprochen
ist versprochen -: 90 Millionen werden in die Erde eingegraben. Das gehört
einfach dazu.
Was hat diese
Volksgarage oben nicht? - Es gibt erstens kein Verkehrskonzept für Döbling. Das
gibt es nicht. Auf die Frage, ob es eines gibt: Nein, es gibt keines.
Zweitens. Es
gibt keinen Rückbau, denn zwei Stellplätze rückzubauen, das ist kein Rückbau,
das ist eigentlich - das Wort darf man heute nicht sagen, aber es beginnt mit S
und hört mit ei auf -, es ist eigentlich seltsam.
Zu den
ökologischen Folgen des Baus in der Gegend An den langen Lüssen beziehungsweise
der Strassergasse: null Konzept.
Bürgerbeteiligung:
Null! Überhaupt nichts! Der Herr Tiller ist Bürger, deswegen hat er sich
beteiligt und ist schon dabei.
Busse und
Anrainer sind eine Person, also 300 Stellplätze Förderung sind in
Wirklichkeit nur 125 und ein paar zerquetschte Autobusse. Passt schon!
In der ganzen
Angelegenheit wirft uns als Draufgabe der Herr Pfeiffer noch ein bisschen eine
eigenartige Form der Demokratie vor. Man darf nahe stehende Betriebe schon
einmal fördern. Die Busse dienen den Anrainern und die GRÜNEN haben es ein
bisschen schwer.
Was wollen wir
in Wirklichkeit?
Wir wollen
diese Volksgarage nicht, sondern wir hätten erstens gerne Volksschulen statt
Volksgaragen; zweitens, wenn schon diese Garage, dann bitte mit der Tafel
"Adolf-Tiller-Bus-Garage" und drittens möchte ich sagen, dass die
Neuregelung dem Wunsch des Herrn BV Tiller nicht nachkommen wird. Es gibt nämlich
auch in Zukunft nur eine Volksgarage pro Bezirk und die ist ganz sicher nicht
unter dem 12.-Februar-Platz, was andere gerne hätten. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Ing RUDOLPH gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Ing Herbert
RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ein wenig
erinnert mich die Geschichte der Garage in Grinzing an Robert Musil und ich
hoffe, dass wir das vorletzte Kapitel der großen Parallelaktion schreiben und
hier einmal zu einem konkreten Ergebnis kommen. Tatsächlich - und in
Teilbereichen sind ja die Ausführungen meiner Vorredners durchaus richtig
gewesen - beschäftigt uns das Thema im Bezirk und stellenweise auch im
Gemeinderat ja schon viele, viele Jahre. Solange dieses Konzept ein reines
Autobusgaragenkonzept war, ist auch nichts weitergegangen. Wir haben das mit großer
Vehemenz, mit großem Interesse diskutiert und haben sehr viele Alternativvorschläge
auch immer wieder beleuchtet. Egal, ob das jetzt das Buspendelsystem von der
Muthgasse war oder ob das die Überlegungen waren, die Busgarage in Grinzing, wo
die städtischen Autobusse untergebracht sind, für diese Zwecke heranzuziehen -
all das hat sich auf Grund der geographischen Gegebenheiten in Grinzing als
nicht machbar erwiesen, denn das Konzept reine Autobusgarage scheiterte alleine
an der Tatsache, dass man - Verkehrskonzept hin oder her - nie überzeugend
nachweisen konnte, dass man die Bustouristenautobusse, um die es sich ja hier
handelt, auch tatsächlich verpflichten kann, diese Busgarage zu benützen. Es
wäre daher so gewesen, dass man hier zwar eine Garage gebaut hätte, in weiterer
Folge aber dann trotzdem die Autobusse quer durch Grinzing gefahren wären.
Grinzing ist ein Durchzugsgebiet. Grinzing lässt sich vom übrigen Verkehr nicht
abtrennen. Daher sind all diese Überlegungen, die von vielen Seiten immer
wieder in Angriff genommen wurden, zum selben Ergebnis gekommen, nämlich dass
die Busgarage nicht verwirklichbar ist.
Etwas, was
sich im Laufe der Zeit aber dann doch verändert hat, war das Verkehrsaufkommen
in Grinzing selber. Die Zunahme des öffentlichen Individualverkehrs in den
letzten 20 Jahren kennen Sie alle. Grinzing ist auch davon nicht verschont
geblieben und Grinzing ist ja alles andere als ein Ort, wo nur wenige
Villenbesitzer wohnen. Grinzing ist durchaus ein Bereich von Döbling, wo in
diesem Bereich auch Genossenschaftsbauten stehen, wo Gemeindebauten stehen, das
heißt, es gibt dort eine sehr intensive und dichte Bebauung. Es ist so, dass
viele der dort Wohnenden auch zu Recht immer wieder klagen: Na ja, da kommen
die Heurigenbesucher mit ihrem Auto - es fahren eben nicht alle mit dem 38er -
und wo stellen wir dann unser Auto hin?
Aus dieser
Diskussion heraus hat sich dann das Projekt ergeben, dessen Finanzierung hier
heute zu beschließen ist und wir werden dieser Finanzierung auch zustimmen,
weil wir der Meinung sind, dass es schön langsam Zeit wird, hier zu einem
konkreten Ergebnis zu kommen. Erfreulich ist es, dass diese Garage auch behindertengerecht
gebaut werden wird.
Aber diese Garage ist
ein isoliertes Projekt. Es ist - und da gebe ich meinem Vorredner durchaus
Recht - ein Projekt, dem die Einbindung in ein Verkehrskonzept fehlt. Jetzt
wird möglicherweise - und ich habe da sehr starke Hoffnung - die Parkraumproblematik
in Grinzing ein wenig geringer werden, aber es löst die
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