Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 138
gesamten
verkehrspolitischen Fragen, die wir sonst in Döbling haben, natürlich nicht.
Vor allem sind
da zwei Dinge: Das eine ist der Durchzugsverkehr, und zwar der bezirksfremde
Durchzugsverkehr, der uns auf zwei Achsen groß zu schaffen macht. Das ist
einerseits einmal die Achse von Neustift, Salmannsdorf herunter bis nach Innerdöbling
auf der einen Seite und das ist zum anderen der Durchzugsverkehr, der aus dem
21. Bezirk und von Klosterneuburg kommt und der sich hier am Bezirksrand
bewegt, aber der trotzdem auf Grund seiner Intensität und, jetzt sage ich
einmal, der originellen Verkehrsbaumaßnahmen im 9. Bezirk sich dann plötzlich
im 19. Bezirk massiv wiederfindet. Das ist der eine Teil.
Der zweite
Teil ist der eklatante Stellplatzmangel, den wir im 19. Bezirk, vor allem
auch in Innerdöbling haben, zum Teil bedingt durch eine Situation, die jetzt
auch im 15. Bezirk zu einer Diskussion geführt hat, durch diejenigen, die
sagen, warum soll ich das Parkpickerl am Alsergrund zahlen, wenn ich in
Innerdöbling einen Gratisparkplatz habe, und die das Auto dort tage-, aber meistens
eher wochenweise abstellen, das Fahrzeug also dort unterbringen. Bei den Leuten
aber, die dort wohnen, den Döblingern, endet, wenn sie am Wochenende wegfahren,
dieses Wochenende relativ früh, denn wenn sie um 3.00 Uhr am Nachmittag am
Sonntag nicht zu Hause sind, dann gibt es dort keinen Parkplatz mehr. Das ist
die Situation.
Dazu kommt der
Einpendler-Verkehr aus Niederösterreich. Es gibt sehr viele Arbeitnehmer aus
Niederösterreich, die in Wien wohnen. Die kommen aus dem Norden, aus dem
Nordwesten herein und stellen ihr Auto dann auch ganz gerne einmal in Döbling
ab, weil es ja nichts kostet. Und jetzt haben wir hier durchaus konkurrierende
Interessen: Auf der einen Seite die Döblingerinnen und Döblinger, die natürlich
auch ihr Auto an der Oberfläche abstellen wollen - und das kann man ihnen ja
wirklich nicht verdenken -, ohne was dafür zu bezahlen, und auf der anderen
Seite die Einpendler, für die es offensichtlich immer noch bequemer und
günstiger ist, mit dem eigenen Auto zu fahren, als die Schnellbahn, die
Eisenbahn zu benützen.
Da wird die
Volksgarage unter dem 12.-Februar-Platz vermutlich nur mäßig Besserung bringen,
habe ich die Sorge, weil mir etliche Döblingerinnen und Döblinger völlig zu
Recht sagen: Na ja, wir verstehen schon, dass wir da jetzt eine Garage bauen,
aber eines verstehen wir nicht: Dass wir für diese Garage, die gebaut wird,
damit wir hier einen Platz für unsere Autos haben, nur zahlen, damit die
Einpendler problemlos einen Platz haben! Das ist der Bevölkerung nicht wirklich
nahe zu bringen und ich verstehe das auch. Daher glaube ich zwar auch, dass
eine Volksgarage unter dem 12.-Februar-Platz Annahme finden wird, durchaus
ausgenützt werden wird, aber die Akzeptanz, die grundsätzliche Akzeptanz der
Thematik bei unseren Mitbewohnern in Döbling im Sinken begriffen ist.
Deshalb bringe
ich hier auch einen Beschlussantrag gemeinsam mit meinem Kollegen Herbert Madejski
ein, wo ich den zuständigen Stadtrat beziehungsweise den GRA für
Stadtentwicklung und Verkehr ersuche, sich genau mit dieser Thematik einmal
konkret auseinander zu setzen. Der Beschlussantrag lautet:
"Seitens
des zuständigen Stadtrats möge im Zusammenwirken mit der Döblinger
Bezirksvertretung als auch mit Vertretern des Landes Niederösterreich und Vertretern
der ÖBB ein Verkehrsorganisations- und -finanzierungskonzept erarbeitet werden,
das die Döblinger Wohngebiete vom Durchzugsverkehr entlastet und den Döblinger
Bezirksbewohnern mehr Sicherheit bietet, kostenfrei einen öffentlichen
Pkw-Stellplatz benützen zu können."
In formeller
Hinsicht ersuche ich um die Zuweisung dieses Antrags an den GRA für
Stadtentwicklung und Verkehr. (Beifall
bei der FPÖ.)
Meine Damen
und Herren! Wir werden die Möglichkeit haben, im Verkehrsausschuss dieses Thema
weiter zu erörtern. Ich wünsche dem Projekt viel Glück, weil ich glaube, dass
diejenigen, die in Grinzing dort wohnen, die all die Kuriositäten rund um das
Loch-auf/Loch-zu miterlebt haben, die sich in den vergangenen Jahren auch in
Bürgerinitiativen sehr engagiert gezeigt haben, es verdienen, dass das Projekt
zu einem Abschluss kommt und dass das Schlechteste, was man hier tun kann, ein
weiteres Aufschieben dieses ganzen Vorhabens wäre. Ich hoffe daher, dass die
Bauarbeiten rasch vorangehen mögen. Im bergmännischen Sinn auch "Glück
auf". (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Ekkamp gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Franz Ekkamp (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Man könnte
oder man kann sagen: Eine unendliche Geschichte - wir reden ja hier von
28 Jahren Diskussion - findet heute einen positiven Abschluss. Es ist eine
neue Variante, wenn sie auch von der grünen Fraktion nicht in dieser Form
akzeptiert wird, eine Garage für Grinzing. Es ist ja richtigerweise von einem
Vorredner der grünen Fraktion schon darauf hingewiesen worden, dass es in
diesem Zeitraum doch einiges an Veränderungen gegeben hat. War eben früher die
Prämisse, weil viele Touristen mit dem Bus nach Grinzing gekommen sind, eine
Busgarage zu errichten, so hat sich heute eben vieles gewandelt. Jetzt ist es
nicht nur der Zweck, die Busse unterzustellen, sondern auch der
Stellplatzbedarf für die Pkw der Anrainerinnen und Anrainer ist eine dringende
Notwendigkeit. Daher sehen wir von unserer Fraktion aus diese Variante der
neuen Kombination mit 25 Busstellplätzen und 125 Pkw-Stellplätzen als
durchaus sehr sinnhaft.
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