Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 109 von 125
gen, Herr
Bürgermeister! Sie haben gesagt, der Tiefbau liegt ganz unten am Boden. Ja, er
liegt am Boden, der Tiefbau, das ist überhaupt keine Frage, aber bauen Sie doch
bitte diese Garagen, diese Volksgaragen für jeden Bezirk und, wo es notwendig
ist, eine zweite Garage. Bauen Sie es doch, das ist wichtig! Die Bevölkerung
wird Ihnen das sehr positiv abnehmen. (GR
Mag Christoph Chorherr: Nein! Nein! Nein! - GR Rudolf Klucsarits: Oh ja!)
Auch wenn Sie
jetzt Nein sagen. Mit diesem Nein sagen Sie: Ich sichere halt keine
Arbeitsplätze, damit sagen Sie, dass der Arbeitsplatz für Sie keine Rolle
spielt. Merken Sie sich: Der ÖVP spielt jeder Arbeitsplatz eine Rolle (Beifall bei der ÖVP.), und jeder Jugendliche,
der keinen Job hat, ist uns wert, dass wir hier Investitionen einsetzen, die
bei Ihnen auf der hohen Kante liegen und die Sie nicht ausgeben. (Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den
GRÜNEN.)
Lassen Sie
mich noch etwas zur Verbesserung der Wettbewerbssituation im Wohnbaubereich
sagen.
Das Wiener
Gewerbe oder Handwerksgewerbe. Hier gibt es Möglichkeiten für zeitliche
Anreize. Sie wissen ganz genau, dass das Baugewerbe um 5 Prozent teurer
ist. Ihr Gewerkschaftler, Kollege Driemer, weiß das, dass die Wiener
Unternehmen um 5 Prozent teurer sind als die Niederösterreicher, ungefähr,
wenn sie bauen, in dieser Richtung, manchmal sogar um mehr. Warum? - Durch die
Kosten, die in Wien auflaufen, für Wasser, Müll, Lagerplatz und und und, die
die Stadt Wien kassiert. Diese 5 Prozent reichen aus, dass viele
Unternehmen nicht einmal bei der Stadt Wien landen können, obwohl es Wiener
sind, sondern die Niederösterreicher oder die Burgenländer hereinkommen. Hören
Sie sich doch die Wirtschaft an! Gehen Sie doch hinaus, bitte! Fragen Sie
einmal den Kollegen Strobl, was sich da abspielt, bitte. Nicht einmal in Wien
können sie landen. Glauben Sie, der Herr Präsident der Wirtschaftskammer geht
her und fängt umsonst zu schreien an? Den nehmen Sie doch ernst, der Herr Bürgermeister
nimmt ihn doch auch ernst. Aber tun Sie etwas in unserer Stadt gegen die
Arbeitslosigkeit! (Beifall bei der ÖVP.)
Schließlich
und endlich, glaube ich, muss man Ihnen schon ein bisschen eine Belehrung jetzt
geben. Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen das sage. Wissen Sie, was das Wasser
hier in Wien kostet? - 18 S. Wissen Sie, was das Wasser in Oberpullendorf
kostet? - 12 S. Und wissen Sie, was die Entsorgung kostet? - Die kostet da
18,20 S und in Oberpullendorf kostet sie 9,90 S.
Das sind
natürlich viele kleine Dinge. Lagerplatzgebühr und und und. Und der Strom wird
jetzt teurer durch einen Rieder-Zuschlag, durch eine Rieder-Steuer, aber wir
werden in den kommenden Tagen noch darüber sprechen.
Und ziehen Sie
bitte das Förderungsprogramm "Wohnen im Grünen" vor, damit nicht
weiter abgewandert wird, damit das Geld hier in Wien bleibt.
Und ich
glaube, wenn Sie das alles befolgen, wenn Sie diese Rahmenbedingungen schaffen
und wenn Sie Ihr Budget endlich einmal so hinbringen, dass Sie das, was Sie
immer wieder der Bevölkerung verheißen, in die Wirklichkeit umsetzen, dann wäre
es gut. Aber reden allein in Pressekonferenzen, wie es der Herr
Wohnbaustadtrat, der Herr Bürgermeister oder auch der Herr Finanzstadtrat
gemacht haben, das ist zu wenig. Das sichert weder Arbeitsplätze noch schafft
es Wohnungen noch verhindert es das Abwandern. Und daher können wir auch diesem
Budgetentwurf nicht zustimmen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Herr GR Ellensohn hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet. Ich
erteile ihm das Wort.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Nur ganz kurz.
Herr Fuchs hat
offensichtlich beim letzten Wohnausschuss nicht sehr gut aufgepasst, weil ich
habe natürlich nicht gesagt, alles super, alles hervorragend und deswegen sind
wir dafür.
Herr Fuchs hat
aber dort den Jahresabschluss 2000 abgelehnt, der Herr Gerstl natürlich auch.
Die ÖVP hat den Jahresabschluss 2000 abgelehnt. Das ist schon witzig, weil 2000
waren Sie noch in der Koalition, wenn ich mich recht erinnere. Natürlich haben
Sie es gemerkt und haben nachher anders abgestimmt im Finanzausschuss.
Im
Wohnausschuss habe ich gesagt, ich anerkenne die Leistung der Beamten, die
einen Wirtschaftsplan vorgelegt haben, der allen Kriterien entspricht, die
rechtlich vorgesehen sind. Das war im Jahr vorher etwas anders. Ich will gar
nicht lange herumkritisieren. Ich habe gesagt, ich anerkenne das und wir werden
uns im Gemeinderat dazu äußern. Ich habe nicht gesagt, alles ist super.
Abgesehen
davon würde in einem Wirtschaftsplan dieses Mal nicht und ein anderes Mal nicht
stehen, ob jetzt die Gemeindebauten geöffnet werden für Ausländer oder nicht.
Das steht ja nicht in einem Wirtschaftsplan drinnen. Das war einer der
Hauptkritikpunkte von mir.
Dort steht
auch nicht drinnen, ob man jetzt irgendwelche Stoffe verwendet, Chemikalien
verwendet, die weniger giftig sind. Das schreibt man nicht in den
Wirtschaftsplan hinein. Herr Fuchs hat offensichtlich dort nicht aufgepasst.
Und zu seiner
jetzigen Rede sage ich nichts, denn es war nur eine tatsächliche Berichtigung.
- Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Josef Wagner gemeldet. Ich erteile ihm das
Wort.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir reden und
beschließen heute zu drei Themen in dieser Debatte: Es geht um den Voranschlag
2002 zum Kapitel Wiener Wohnen, es geht um den Jahresabschluss 2000 Wiener
Wohnen und es geht um den
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