Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 125
genügenden Feiern von
Ihnen nahe stehenden Organisationen, an denen Sie auch eifrigst teilnehmen. -
Ich hoffe, dass Sie nachher dann nicht mit dem Auto heimfahren, denn das wäre
wirklich eine Gefährdung für die Umwelt, sondern dass Sie sich zumindest ein
Taxi rufen, dass Sie zumindest diesen Anstand haben. (StR Johann Herzog: Was hat das mit Beschaffungskriminalität zu tun?)
Aber eines
wissen Sie ganz genau: Wissen Sie, warum es bei Alkohol keine
Beschaffungskriminalität gibt? Wissen Sie das? - Weil er legal ist, weil Sie
ihn in jedem Geschäft kaufen können, ohne auf einen Dealer angewiesen zu sein.
Deshalb gibt es bei Alkohol keine Beschaffungskriminalität! (GR Gerhard Pfeiffer: Nein, das stimmt ja
nicht! Es gibt ja Beschaffungskriminalität!)
Aber mir ist
es letztendlich nur darum gegangen, die von Unwissenheit strotzenden Aussagen
des Herrn Strache nicht einfach so stehen zu lassen. (StR Johann Herzog: Das sind Glaubenssätze! Glaubenssätze sind das!)
- Zu überzeugen werden Sie wahrscheinlich in den nächsten 100 Jahren nicht
davon sein, dass es sinnvoll ist - und zwar sinnvoll aus gesundheitspolitischen
Überlegungen, aus sozialpolitischen Überlegungen und aus sicherheitspolitischen
Überlegungen. (StR Johann Herzog: Gemeingefährlich
ist das!) Daher bleiben Sie bei Ihrer Haltung - denn verändern können wir
sie nicht -, aber bitte geißeln Sie nicht die Umwelt mit Ihrer Unwissenheit und
behalten Sie diese Haltung für sich! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Nochmals
zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Strache. (Amtsf
StRin Dr Elisabeth Pittermann: Jessas!) Ich darf feststellen: Sie haben
noch eine Restredezeit von 10 Minuten.
GR Heinz
Christian Strache (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ja,
Frau Stadträtin, "Jessas na!" - dass Sie zum Herrgott rufen, das ist
mir schon klar! (Zwischenbemerkung der
amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann.) Aber zum Glück haben wir hier Redefreiheit
und ich werde natürlich auch davon Gebrauch machen. (Zwischenruf des GR Dr Kurt Stürzenbecher. - Zwischenrufe bei den
GRÜNEN.) Es freut mich sehr, dass Sie diese Redefreiheit nicht wirklich
hoch schätzen (Ruf bei den GRÜNEN: Oh
ja!), sonst würden solche wirklich geistreichen Meldungen, die da immer
wieder von dieser Ecke, von der linkslinken Ecke kommen (Heiterkeit des GR Mag Rüdiger Maresch.), nicht fallen.
Aber weil
gerade Herr GR Margulies hier herauskommt und davon spricht, dass ich keine
Ahnung habe und er der Allwissende in diesem Bereich ist, würde mich wirklich
interessieren: Wie viele Menschen haben Sie eigentlich schon während ihres Entzugs
begleitet? Welche Erfahrung haben Sie in diesem Bereich? - Das würde mich
wirklich interessieren. Wissen Sie, ich habe Erfahrung in diesem Bereich, ich
habe mehrere Menschen während ihres Entzugs begleitet, und ich sage Ihnen: Nach
vielen Gesprächen bin ich draufgekommen, wer eigentlich schuld daran ist, dass
sie da hineingerutscht sind: solche Menschen wie Sie, die sich hier
herausstellen und so verharmlosend tätig sind, wie Sie das gemacht haben, und
den Menschen einzureden versuchen, das sei harmlos und nicht gefährlich!
Das ist
eigentlich diese Gefährdung, von der ich hier spreche! Ich hoffe, dass das
einmal auch in Ihrem Bewusstsein etwas klarer wird und dass Sie einmal
beginnen, hier zu differenzieren, und sich nicht herausstellen und sagen, das
sei ungefährlich, das sei ja überhaupt kein Problem. - Das ist das Unglaubliche
und genau darum geht es: einmal Ihr Hirnschmalz etwas anzuregen, damit Sie darüber
nachdenken, damit Sie eben nicht solche gedankenlosen Dinge von sich geben, wie
Sie das hier getan haben!
Das Beispiel,
das Sie in Bezug auf die Kriminalität gebracht haben, das ist ja absurd! Was
Sie hier sagen, das ist ja wirklich absurd! - Ich bringe noch einmal ein
Beispiel: Wir wissen, dass viele Menschen, die sich heute mit ihrem Pkw auf der
Straße bewegen - ich habe dieses Beispiel schon einmal gebracht -, leider
Gottes sich nicht an die Verkehrsgeschwindigkeits-Richtlinien halten. Sollen
wir jetzt bitte, weil wir das wissen, aufgeben und sagen: Jetzt lassen wir alle
Geschwindigkeitsrichtlinien fallen, denn es halten sich ohnedies so viele
Menschen nicht daran? - Das kann doch nicht der Ansatz sein! Wir wollen doch,
bitte, Sicherheit schaffen für die Bevölkerung, und Sicherheit schaffe ich,
indem ich diese Richtlinien kontrolliere, damit sie auch eingehalten werden.
Genauso ist
das auch im Bereich des Haschischkonsums: Es kann doch nicht so sein, wenn wir
wissen, dass es sich hier - Ich habe
die Studien ja vorher genannt! Sie kommen leider Gottes nicht heraus, um eine
Studie zu bringen, die das entkräften würde. Das ist eben das Bedauerliche und
deshalb kann man mit Ihnen offenbar auch nicht inhaltlich und wissenschaftlich
diskutieren. Es gibt diese Studien, die das klar und deutlich festhalten, und
Sie wollen letztlich Menschen weiter zur Sucht bringen! Sie wollen all jene,
die heute noch kein Haschisch nehmen, auch in diesen Bereich hineinführen, und
das halte ich wirklich für mehr als bedenklich!
Es spricht aber auch
für sich - und das muss man vielleicht auch hervorkehren -, dass zumindest GRin
Jerusalem - von der ist es mir bekannt, da habe ich es aus den Medien erfahren
- sich auch bei Protestveranstaltungen vor dem Landesgericht Wien gegen die
Verurteilung mutmaßlicher nigerianischer Drogendealer zumindest mit engagiert
haben soll. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Mutmaßlicher! - Weitere Rufe bei den GRÜNEN: Mutmaßlicher!) Jetzt zeigt das
natürlich schon auch, welche Intention Frau GRin Jerusalem offensichtlich
verfolgt - und da bin ich bei jener Interpretation, die ich heute schon einmal
ausgesprochen habe und bei dieser bleibe ich auch (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) -: Sie betreiben das ideologische
Geschäft der Drogendealer und das ist zu verhindern! Und das
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