Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 125
Lehrer nicht gewusst,
was sie mit diesen Tabletten tun sollen. Erstens haben sie weder gewusst, wie
sie sie lagern sollen und zweitens wann und wie sie sie verwenden sollen.
Wenn ich sehe,
dass Temelin doch strahlen und anscheinend in Betrieb gehen wird, dann ist es
sicherlich notwendig, sich verstärkt mit dieser Problematik auseinander zu
setzen. Ich fordere hiermit die Gesundheitsstadträtin auf, mitzuhelfen, dass
die Lehrer entsprechende Informationen bekommen und wissen, wie sie mit diesem
Medikament umzugehen haben, denn erstens ist es altersmäßig gestaffelt, wie
eine Einnahme zu erfolgen hat, und zweitens muss die Einnahme sofort erfolgen,
denn es hat keinen Sinn, wenn drei Tage, nachdem die Atomwolke von Temelin über
Wien gegangen ist, also etwas geschehen ist, diese Tabletten einzunehmen. Ich
habe leider keinen Antrag vorbereitet, aber ich kann mir vorstellen, dass wir
beim nächsten Mal so einen Antrag bringen, dass die Gesundheitsverwaltung der
Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde die Lehrer entsprechend
schult. Ich darf nur darauf hinweisen, dass im Jahr 2003 diese Tabletten ablaufen
und umgewälzt werden müssen.
Meine Damen
und Herren, wir müssen feststellen, dass im Gegensatz zu den Aussagen von den
Sozialdemokraten sehr wohl mit Einschränkungen und Kürzungen auch im Bereich
des Gesundheitsbudgets zu rechnen ist. Ich denke nur an die reale Kürzung des
Budgetzuschusses durch eine mangelhafte Valorisierung der Inflationsrate beim Zuschuss
der Stadt Wien, diese 51 Milliarden S. Ich möchte auch die Gefahr
ansprechen, dass diese Dinge, die in diesem Geheimpapier - möchte ich sagen -
von der MA 47 festgelegt sind, demnächst Wirklichkeit werden. Und ich
stelle fest, dass das Budget in keiner Weise das hohe Niveau des Wiener
Gesundheitssystems für die Zukunft sichern kann! Wir lehnen das
Gesundheitsbudget daher ab. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Dr Mayer. Ich bitte ihn zum Rednerpult.
GR Dr Alois Mayer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich habe mir
eigentlich erwartet, dass meine Vorredner nicht so milde umgehen und war eigentlich
ein bisschen überrascht, dass wir in vielen Dingen Verbündete gefunden haben,
denn wenn ich höre, dass die Freiheitliche Partei dafür eintritt, dass die
anderen Bundesländer mehr bei uns mitzahlen sollen, laufen sie bei uns offene
Türen ein. (GR Heinz Christian Strache:
Das müsst ihr sicherstellen!) Ich werde mich sicher freuen, wenn Sie das
gemeinsam mit uns durchsetzen wollen. (GR
Heinz Christian Strache: Das müsst ihr sicherstellen!)
Wenn natürlich
Herr Mag Kowarik im Vergleich mit Sepp Rieder, dem Tanker und dem Eisberg,
gesagt hat, man muss darauf aufpassen, was unter dem Eisberg ist, so haben wir
das getan. Unter dem Eisberg war Ihr Minister Grasser. Wir haben ihn erkannt
und Sepp Rieder hat das Schiff hervorragend gelenkt. Wir sind sozusagen nicht
dem Untergang ausgesetzt gewesen. Im Gegenteil, Sepp Rieder hat ein hervorragendes
Budget erstellt und wir werden es hier auch beschließen! (Beifall bei der SPÖ.)
Dass Ihr
Minister klare Fronten geschafft hat, ist bekannt. Ich glaube, jeder
Österreicher und jede Österreicherin hat es erkannt. Ich nehme auch an, sie werden
es auf ihre Art und Weise bei der nächsten Nationalratswahl auch dokumentieren.
Die klaren Fronten sind nämlich so, dass es eigentlich nur das Nulldefizit
gibt. Das mag zwar gut und schön sein, doch wer hat gesagt, so rasch und unter
diesen Bedingungen? - Den Nachteilen, die den Österreicherinnen und
Österreichern dadurch entstanden sind, steht eigentlich kein einziger Vorteil
gegenüber. Ich denke, die Zeiten, wo sie immer ein Jahr dazulegen und sagen,
das war die sozialistische Politik, sind glaube ich vorbei. Jeder hat bereits
erkannt, dass es nicht die sozialdemokratische Politik war, die zu diesem Zustand
geführt hat, sondern dass die sozialdemokratische Politik dafür gesorgt hat, dass
in Zeiten, wo es in anderen Ländern nicht so gut ging, es in Österreich
hervorragend zu leben war, dass die Sozialleistungen wirklich gesichert waren
und die Bürger mit Fug und Recht zufrieden sein konnten! (Beifall bei der SPÖ.)
Ob der für
mich überraschende Wechsel vom Kollegen Hahn zur Ingrid Lakatha eine Hietzinger
Sympathiekundgebung von ihr war, weil sie gewusst hat, dass ich noch an die
Reihe komme, weiß ich nicht. Aber ich bin auch darüber überrascht, dass die
Österreichische Volkspartei zum rechten Weg gefunden hat. Denn wenn hier gesagt
wird "Prävention bei Drogen - nicht Strafen, sondern Helfen", sind
Sie wirklich auf dem richtigen Weg, auf unserem Weg. Vielleicht haben Sie
wieder ein wenig umgedacht und wollen wieder mehr mit uns zusammenarbeiten. Sie
sind dabei natürlich herzlich willkommen!
Frau Dr Pilz
hat immer wieder viele Dinge gesagt, die uns auch am Herzen liegen. Ich achte
wirklich Ihre Vorschläge, die Sie haben, sie sind halt von Ihnen speziell in
Richtung GZW vorbereitet gewesen, wobei der Kollege sicherlich von seiner Warte
aus vollem Herzen gesprochen haben wird, nur bin ich auch oft im GZW und wir
können uns vielleicht in der Meinung treffen, dass dort viel zu tun ist, aber
nicht nur dort, sondern auch in anderen Häusern.
Es ist sicherlich
richtig, dass der Hotelcharakter verbessert werden muss. Das kostet sehr viel
Geld. Möglicherweise sind Neubauten billiger. Das wird auch oft angesprochen,
nur wenn man bedenkt, den Möglichkeiten entsprechend dort etwas zu verbessern,
ist es sicher besser, als woanders zu schaffen, denn den Wienerwald, der mitten
ins Haus hineingeht und die anderen Ressourcen, die dort vorhanden sind, würde
ich sagen, sollten wir dabei nicht vergessen.
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