Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 125
dafür sind die Konsumententage,
an denen die Märkte förmlich gestürmt werden.
Die heurige
Werbeoffensive für die Wiener Märkte hat den Wert dieser oft verborgenen
Schätze erst so richtig deutlich gemacht. Die Stadt weiß um diese Werte und hat
zahlreiche Initiativen gesetzt. So zum Beispiel die abgeschlossene Planung für
die Vergrößerung der Blumengroßhalle auf dem Großmarkt Wien-Inzersdorf, die
Neugestaltung des Yppenmarkts, die Sanierung und Neugestaltung des Schwendermarkts
sowie den Neubau einer zeitgemäßen Abfallentsorgungseinrichtung und eines
Trafos auf dem Viktor-Adler-Markt.
Die 27
ständigen Wiener Märkte sind eine Institution. Jeder Markt hat seinen eigenen
unvergleichlichen Flair und jeder Markt hat seine eigenen Spezialitäten und
Originale. Um das aufrechtzuerhalten, wendet die Stadt im kommenden Jahr
233 Millionen S auf.
Meine Rede ist
zu Ende.
Im Übrigen
möchte ich die Kolleginnen und Kollegen noch einmal daran erinnern: Wir werden
im Jahre 2002 das höchste Kulturbudget in der Geschichte der Stadt Wien haben.
- Danke vielmals. (Heiterkeit und Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau amtsf StRin Mag Brauner gemeldet. Ich erteile ihr
das Wort.
Amtsf StRin
Mag Renate Brauner: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Herzlichen
Dank für die zum Teil recht lebhafte Diskussion. Mein Ressort ist immer gut für
auch durch Emotionen geprägte Auseinandersetzungen. Aber es sind gesellschaftspolitisch
sehr relevante Fragen, die auch, nicht nur, die breite Palette meines Ressorts
darstellen.
Ein bisschen
enttäuscht bin ich, und daraus möchte ich kein Hehl machen: Ich habe mir,
ehrlich gesagt, ein bisschen eine inhaltlichere Debatte zum Thema Frauenpolitik
erwartet. Diese Kritik muss ich vor allem an die erste Sprecherin der GRÜNEN
richten. Sie hat gemeint, sie hat sich geärgert, als sie das Budget gesehen
hat. Ich habe mich in meiner Hoffnung auf eine konstruktive, sehr kritische -
sonst wären ja Sie nicht in Opposition und ich in der Regierungsverantwortung
-, aber doch eine inhaltliche Auseinandersetzung getäuscht gesehen.
Ich habe mich
geärgert, dass Sie, Frau Kollegin Vana, die Frauenpolitik und den
frauenpolitischen Ansatz - ich habe genau zugehört, welche Worte Sie verwendet
haben - auf das Förderbudget für Frauenvereine der Stadt Wien reduziert haben.
Das ist eine mehrfach völlig falsche Darstellung. Ich hatte mit Kollegin
Vassilakou immer Diskussionen darüber, dass ich mich sogar dagegen verwehre,
den frauenpolitischen Ansatz dieser Stadt auf das Gesamtbudget der
Frauenabteilung zu reduzieren, weil wir eben nicht nur im Rahmen der Frauenabteilung
Politik für Frauen machen, obwohl diese als Lobby, als die, die immer Druck
macht, die immer Konzepte entwirft, die immer dahinter ist, dass für Frauen
etwas passiert, unendlich wichtig ist. Aber es wäre eine Reduktion des frauenpolitischen
Ansatzes dieser Stadt, es auf das Budget der Frauenabteilung zu reduzieren, das
immerhin heuer beziehungsweise nächstes Jahr fast 100 Millionen S
ausmachen wird. Also so eine Selbstverständlichkeit, wenn ich mir zum Beispiel
anschaue, wie die Frauenbudgets in anderen Bundesländern oder auch in anderen
Großstädten ausschauen, ist das auch wieder nicht.
Und Sie haben
einen doppelten falschen Schritt gemacht und leider ist hier die doppelte
Verneinung kein Plus. Sie haben es überhaupt auf das Förderbudget reduziert, wo
es nur geht - "nur", sehr wichtig, aber finanziell gesehen - um die
Subventionierung und Unterstützung der einzelne Vereine.
Der Ansatz,
den wir in der Stadt haben, geht natürlich sehr viel weiter. Und darüber hätte
ich gerne diskutiert. Frau Kollegin Kato hat viele von den Punkten schon
angesprochen. Ich hätte gerne diskutiert über die frauengerechte Planung, über
die Frauen-Werk-Stadt, über unseren Zugang zur Kinderbetreuung, über das
Gleichbehandlungsgesetz, über unsere Frauengesundheitszentren, den 24-Stunden-Frauennotruf,
den Mädchenschwerpunkt in der Jugendarbeit, den 62-prozentigen Anteil der
Frauen an der Sprachoffensive und und und.
Auch über die
Gewaltschutzeinrichtungen. Da kann man darüber diskutieren, was wir noch besser
machen können, dazu sind wir gerne bereit. Aber zu sagen, unser Programm des
Ausbaus der Gewaltschutzeinrichtungen wäre nicht passiert, und das mit einer
niederschwelligen Einrichtung für Prostituierte zu begründen - seien Sie mir
nicht böse, aber da haben wir offensichtlich unterschiedliche Zugänge. Wenn ich
sage "Ausbau der Gewaltschutzeinrichtungen" meine ich viertes
Frauenhaus: abgehakt. Meine ich, Ausbau des 24-Stunden-Frauennotrufs der Stadt:
abgehakt. Meine ich das Gewaltcurriculum, das wir angekündigt haben, auf
Initiative der SPÖ-Frauen, bei unserer großen Antigewaltaktion und der großen
gemeinsamen Kampagne mit meinen Kolleginnen Laska und Pittermann, gemeinsam mit
den wunderbar engagierten Frauen und Männern aus den Spitälern der Stadt Wien:
abgehakt. - Das meine ich damit: Das haben wir angekündigt, das haben wir
versprochen und das haben wir getan. (Beifall
bei der SPÖ.)
Und wenn Sie
kritisieren, Frau Kollegin Vana, dass die mehrjährigen Subventionen mit den
einzelnen Vereinen noch nicht fertig ausgehandelt sind, dann liegt das daran,
dass wir nicht über die Vereine drüberfahren, sondern mit den einzelnen
Vereinen in einem Gespräch sind und sie fragen: Wollt ihr das oder wollt ihr
das nicht? Es gibt nämlich sehr unterschiedliche Auffassungen. Es gibt auch
Vereine, die das, aus welchen Gründen auch immer, nicht wollen. Und dann werde
ich keine Zwangsbeglückung machen, sondern wir sind in einem Gespräch mit den
Vereinen, wie diese Mehrjährigkeit ausschauen kann,
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