Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 125
dem Arbeitsausschuss
Herr StR Schicker gesagt hat, er freue sich schon darauf und er wolle eben
nicht, dass die einen auf der Tangente sitzen und blockieren und die anderen,
die GRÜNEN, in der Lobau sitzen. Und da habe ich gesagt: Wenn ich mir aussuchen
kann, wo ich lieber sitze, auf der Tangente oder in der Au, dann weiß ich, dass
ich lieber in der Au sitze. So schaut’s aus! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Reiter gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Günther Reiter (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es ist ja
wenig Überraschendes, was heute die Damen und Herren von der Opposition uns da
geboten haben in der Debatte, wenig Überraschendes. Es ist eine monotone
Kritik, es ist ein kleinkariertes Nörgeln an positiven Fakten. (Zwischenruf des GR Mag Christoph Chorherr.)
Ich komme schon noch zu Ihnen, Kollege Chorherr, keine Angst. Ich komme
schon noch zu Ihnen, nicht so nervös sein. Ich komme schon noch zu Ihnen.
Und Kollege
Neuhuber hat es ja auf den Punkt gebracht. Er hat offen und ehrlich gesagt, es
ist ein gewisses Ritual und er hat es auch einbekannt. Also ich meine, mehr brauche
ich dazu nicht zu sagen.
Nun zu den
einzelnen Debattenbeiträgen.
Wenn die
Planung, Kollege Neuhuber, ein bewegungsloser Torso ist, wie Sie gemeint haben,
dann frage ich mich: Wer hat dieser Planung jahrelang Arme und Beine abgeschlagen?
- Also diese Frage sollten Sie sich auch einmal stellen. Ich will da keinen
Namen dazu sagen.
Zum Kollegen
Chorherr nur zwei Anmerkungen. Ich meine, der Ansatz war ja schon durchaus
richtig, und zwar die grüne Anmerkung, bei den Widmungsgewinnen etwas zu
machen. Über das Hochhauskonzept wird Kollege Christian Deutsch dann sprechen.
Ich möchte nur die Widmungsgewinne ansprechen. Hier gibt es ja Konzepte auch im
Hochhauskonzept drinnen, diese Zusatzleistungen, Gegenleistungen, diese
Planungsgewinne auch darzulegen, was technische und soziale Infrastrukturen der
Freiraumgestaltung betrifft. Das Kindertagesheim Wienerberg war ein erster
Ansatz; hier müssen wir weiterarbeiten, das ist keine Frage.
Den
Umfahrungsring spare ich mir für später auf, wenn es gestattet ist.
Ich möchte
vorerst einmal einbekennen, dass dieser Paradigmenwechsel der ÖVP - der wurde
auch immer wieder vom damaligen Planungsstadtrat Dr Görg einbekannt, planerisch
- jetzt wirklich da ist, er findet wirklich statt, indem sich nämlich die ÖVP -
Kollege Pfeiffer hat das auch immer erwähnt - jetzt wirklich in das Triumvirat
der vereinten Opposition nett eingefügt hat. Aber das war eigentlich ja auch
klar.
Wenn bei der
Präsentation eines wirklich richtungsweisenden Masterplans von StR Schicker -
ich erinnere nur an den letzten Gemeinderat - die einzige
Debattenbeitragsüberlegung der ÖVP war, das Ceterum censeo, Ceterum censeo,
Roßauer Lände, Roßauer Lände, Roßauer Lände, Roßauer Lände, dann zeigt das
wirklich von einer etwas eingeschränkten Wahrnehmung, das muss ich schon sagen.
Nehmen Sie zur
Kenntnis, meine sehr geehrten Damen und Herren: Wir Sozialdemokraten, wir haben
zukunftsorientierte, wir haben intelligente Programme, und die möchte ich Ihnen
jetzt auch im Kapitel Verkehr darlegen.
Zum 100-Punkte-Programm
für ein modernes Wien, zum Verkehrsmasterplan. Es ist ein Höchstmaß an
Mobilität, an Freiheit bei der Verkehrsmittelwahl gewährleistet, und Wien soll
- das ist durchaus richtig und anerkennenswert - zur Stadt der kurzen Wege
werden. Das erfordert Vorrang für den öffentlichen Verkehr. Da bin ich durchaus
auch bei den GRÜNEN und bei ihren Anmerkungen, dass der Modal Split hier
verbessert werden muss. Das bedeutet Ausbau für die U-Bahn, für die S-Bahn, für
die Schnellstraßenbahn, das bedeutet mehr Fahrkomfort, das bedeutet Ausbau des
regionalen und des überregionalen Personennahverkehrs. Das bedeutet auch
intelligente Verkehrssysteme, Car sharing, Mobilitätscard, Sammeltaxis und
vieles andere mehr. Das bedeutet aber auch, dass man den notwendigen Parkraum
schafft und Verkehrsberuhigungen in dieser Stadt durchführt. Das bedeutet
weiters, Kollege Chorherr, dass ein sinnvoller entlastender Straßenbau aus meiner
Sicht in dieser Stadt ebenfalls möglich sein muss.
Und die
Prinzipien sind eigentlich klar und deutlich. Sie bedeuten Verkehrsvermeidung,
sie bedeuten Verkehrsverlagerung und Verbesserung des Anbots.
Und die Ziele
müssen gewährleistet sein, nämlich Sicherung des Wirtschaftsstandorts Wien. Das
habe ich im letzten Gemeinderat bei der ÖVP überhaupt vermisst. Als so genannte
Wirtschaftspartei ist sie überhaupt nicht darauf eingegangen und hat beim Masterplan
nichts dazu zu sagen gehabt, dass nämlich der Wirtschaftsstandort Wien
gesichert werden muss, was Straße, was Schiene, was Flugverkehr und was die
Binnenschifffahrt betrifft, dass es eine Verbesserung des ÖV-Bedarfs - das habe
ich schon gesagt - und eine Entlastung der Siedlungsgebiete in Form von
Umfahrungsstraßen geben muss. Denn Wien muss seine Rolle als Zentrum auch im
Städtenetzwerk Zentraleuropas wahrnehmen. Sie muss Knotenfunktion haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Und jetzt zu dem
Arbeitsausschuss, zur Stadtentwicklungskommission, weil der ebenfalls angesprochen
wurde. Natürlich müssen diese Entscheidungen, die bevorstehen auf Bundesebene,
auf EU-Ebene, aus Wiener Sicht ergänzt werden - das ist doch gar keine Frage -
bei der Verkehrspolitik. Natürlich ist auch der Wunsch des amtsführenden
Stadtrats anerkennenswert, rechtzeitig diese Forderungen Wiens gegenüber
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