Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 129 von 138
Anträge
zusammenzähle, die wir hier diesmal einbringen, haben wir nicht nur die
Volksgaragen nicht annähernd ausgeschöpft, sondern sogar durch den Antrag des Kollegen
Margulies eine weitere Quelle von rund 30 Millionen gefunden, die rasch
genutzt werden sollte. Um 30 Millionen geht es gar nicht bei Public
Netbase. Sagen wir so: Rund die Hälfte der Subventionen der Steuerzahler für
abgeschleppte Fahrzeuge - das ist vielleicht eine griffige Geschichte - in die
einzig funktionierende Schnittstelle für neue Medien im Museumsquartier zu
investieren - ist euch das das wert, ja oder nein? - Das ist die Frage, um die
es da geht. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Also es geht
um Geld, aber diesmal greife ich gar nicht die Volksgaragen an, sondern
vielleicht finden wir noch viele andere Bereiche, gerade in der Größenordnung
dieser kleinen Beträge von 5, 10, 15, 20 Millionen S. Ich will auch
gar nicht die von der Kollegin Pilz immer wieder zitierten möglichen Einsparungen
bei Großküchen heranziehen, obwohl allein die Erhöhung der Subvention einer
Großküche zweimal ein Mediumzentrum á la Public Netbase wäre.
Also, meine
Damen und Herren, Geld ist genug vorhanden. Bitte beantworten Sie die Frage mit
Ja oder mit Nein. Auch ein klares Nein ist eine politische Aussage. Es ist der
Punkt erreicht, wo diese Versprechungen beendet werden müssen. Dieser Antrag
liegt auf dem Tisch. Um auch von unserer Seite zu signalisieren, dass es uns um
die Sache geht, dass es uns darum geht, dass diese Möglichkeiten offen gehalten
werden, stellen wir jetzt keinen Antrag - was ein billiger Punkt sein könnte -
auf sofortige Abstimmung morgen Abend - das haben wir uns auch überlegt -,
nein, wir stellen einen Antrag auf Zuweisung, um zumindest im nächsten Monat
Zeit zu haben, darüber zu beraten und ein Ja oder Nein zu dieser, glaube ich,
sehr wichtigen Einrichtung durchzusetzen.
Ich hoffe auch
auf jene Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der SPÖ, die in vielen Gesprächen
mit Vertretern von Public Netbase wiederholt versichert haben, wie wichtig
ihnen diese Einrichtung ist. Morgen bei der Zuweisung und in den nächsten
Wochen haben Sie Zeit, und ich hoffe, dass Sie zu Ihrem Wort stehen, um ein
Medienzentrum im Museumsquartier zu ermöglichen. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist Herr GR Dr Salcher zum Wort gemeldet. 20 Minuten wie beim
Herrn Chorherr. - Bitte.
GR Dr Andreas Salcher (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Zunächst zu
meinem Vorredner, weil er ein klares Ja oder Nein haben wollte: Zu deinem Satz,
Geld ist genug da, muss ich dir ein klares Nein sagen. Dieser Meinung bin ich
nicht. Und zu Public Netbase ist dir ja unsere Meinung auch bekannt, also wird
es dich nicht ... (GR Mag Christoph
Chorherr: Warum zweigt ihr es nicht zum Beispiel von diesen Abschleppgebühren
ab? Warum zweigen wir es nicht ab? Mein Vorschlag wäre, es zweckzubinden für
die Kultur! Also, wie ist es?) Ich meine, dieses Ausspielen eines Bereichs
gegen den anderen bringt nichts.
Ich könnte es
mir jetzt leicht machen, ich könnte sagen: Fragt die Wiener Bevölkerung, wie
sie bei einer Erhöhung der Abschleppgebühr für Public Netbase abstimmt. Dann,
glaube ich, werden wir uns relativ (Zwischenruf
des GR Dipl Ing Martin Margulies.) - na, ihr wollt das ja abstimmen -, dann
werden wir uns, glaube ich, relativ einig sein, wie diese Abstimmung ausgeht. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Dann ist es
für Public Netbase!) Fragt die Leute, dann werdet ihr merken, was dabei
herauskommt.
Bevor wir über
mehr Geld für Public Netbase reden, sollten wir - das betrifft unsere drei
Anträge - einmal darüber reden, wie wir eigentlich das sichern, was bestehend
ist in dieser Stadt und wo die große Gefahr besteht, dass das, wenn einmal ein
Unglück kommt, alles weg ist. Ich möchte also hierzu drei Anträge einbringen.
Der Erste
betrifft die Kunstsammlung der Stadt Wien. Das ist ja etwas nicht ganz Unrelevantes
für diese Stadt. Ich möchte Ihnen aus Zeitgründen die Begründung ersparen, aber
wenn Sie es im Detail hören wollen, stelle ich es Ihnen gerne zur Verfügung
oder lese es auch vor. Im Prinzip geht es darum, dass wir die städtische
Kunstsammlung nicht wirklich vor Problemen oder Gefahren wie Wasserrohrbrüchen
und so weiter geschützt untergebracht haben, daher halten wir es für dringend
notwendig, hier Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und stellen daher den Beschlussantrag:
"Der Herr
amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft möge umgehend Maßnahmen für
eine dem Platzbedarf und den Sicherheitsanforderungen gerecht werdende
Unterbringung der städtischen Kultursammlung einleiten."
In formeller
Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung.
Dasselbe
betrifft auch die Stadt- und Landesbibliothek. Wir haben in unserer
Regierungszeit das enorme Problem des Stadtarchivs gelöst. Die Problematik ist
eine ähnliche auch bei der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, wo für
einzigartige Handschriftensammlungen - zum Beispiel durch Feuer oder sonstige Unglücksfälle
- die Gefahr bestünde, dass die vernichtet werden. Ich erspare Ihnen auch hier
die Begründung und stelle nur den Beschlussantrag:
"Der Herr
amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft möge umgehend Maßnahmen für
eine dem Platzbedarf und den Sicherheitsanforderungen gerecht werdende
Unterbringung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek einleiten."
In formeller
Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt.
Wir verwöhnen Sie
noch mit einem dritten Antrag. Er betrifft ein Anliegen, das wir schon zu
unseren Zeiten, wie wir noch in der Regierung waren, massiv
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