Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 100
internen und externen
Experten, mit vielen Personen aus der Politik und auch aus der Bezirkspolitik,
natürlich, das durchdiskutieren können. Mich wundert nur, dass zum Unterschied
von den anderen Fraktionen die ÖVP es bisher offenbar nichtt einmal lesen hat
können oder es der Mühe wert gefunden hat zu lesen, sondern dass der Herr Pfeiffer
nur hinausgegangen ist und halt so oben drübergewischt hat. (GR Gerhard Pfeiffer: Na geh' und die
Details?)
Lassen Sie
mich aber trotzdem, denn das war das Thema der Mitteilung, ein paar Punkte noch
zur Mitteilung selbst sagen und zu dem, was in der Diskussion war.
Herr Kollege
Chorherr hat gemeint, wir machen jetzt da drinnen in diesem Papier mit der Anpassung
des Modal Split an die Ziele des Verkehrskonzepts aus 93 und 94 zu wenig für
die Verbesserung und Veränderung des Modal Split. Wenn Sie die Langfassung
lesen, Herr Klubobmann, dann werden Sie draufkommen, dass dort die Zahlen
enthalten sind. In der Kurzfassung stehen sie nicht, darum nehme ich das noch
nicht so wirklich streng, wie Sie das gesagt haben. Aber wir haben das Verhältnis
in ÖV zu IV von 50 zu 50 auf 54 zu 46 verändert, also ist das eine deutliche Verbesserung
im Verhältnis zwischen öffentlichem Verkehr und motorisiertem Individualverkehr.
Das ist eine Leistung nicht innerhalb von zehn Jahren, sondern eine Leistung
innerhalb von sieben Jahren, und das halte ich auch für sehr wichtig. Nichtsdestotrotz
wird es große Anstrengungen brauchen, dass wir die restlichen Prozentpunkte,
die restlichen Verschiebungen im Modal Split noch schaffen.
Was die
CO2-Reduktionen betrifft und die Notwendigkeit, auch das Straßennetz zu
adaptieren: Kollege Chorherr, wenn Sie davon ausgehen, dass die CO2-Reduktion
vor allem dadurch erreichbar ist, dass man auch den Lkw-Verkehr reduziert, dass
man die Einzelfahrten reduziert, dann sehe ich auch eine Notwendigkeit darin,
die Einzelfahrten aus der Stadt draußen zu halten und die Chance zu bieten,
dass die Lkw in einem guten Güterterminal die Möglichkeit haben, nur dort die Zubringung
für beides zu machen: Für den Transitverkehr, um den aus der Stadt draußen zu
halten und auch für die Notwendigkeit des Anschlusses an einen Güterterminal,
einen Hochleistungsgüterterminal Wien-Inzersdorf. Dafür brauchen wir die
B 301, denn sonst fährt uns alles dort durch die Wohngebiete durch und
sonst hätten wir den Verkehr beim Bahnhof Matzleinsdorf. Und ob das gescheit
ist, dass wir den Verkehr aus dem Industriegebiet südlich von Wien bis an den
Gürtel hereinziehen, damit dort dann auf die Schiene verladen werden kann, das
wage ich zu hinterfragen und dafür brauchen wir auch die B 301.
Ich bin noch
nicht ganz einverstanden damit, wenn Sie sagen, dass wir mit mehr Straßen die
Randwanderung verstärken. Wieso wäre denn dann jetzt schon die Randwanderung
gerade in diesem Raum so passiert? - Gerade in diesem Raum haben wir die Probleme,
überhaupt eine Trassierung zu finden, oder hatten wir die Probleme, für die
B 301 eine Trassierung zu finden, weil eben dort die Zersiedelung so groß
war. Und die Zersiedelung war ohne der Straße so groß und deswegen ist Ihr Argument
in dem Fall nicht ganz richtig. Ich habe das auch mit der Bürgerinitiative
diskutiert, mit dem Kollegen Smeterna, und er hat mir in diesem Punkt zumindest
- sonst net, gell, er ist seiner Bürgerinitiative nicht in den Rücken gefallen
- Recht geben müssen, weil die meisten, die jetzt in den Bürgerinitiativen
sind, in diesen zersiedelten Wohngebieten in den niederösterreichischen Randgemeinden
wohnen.
Zum Road Pricing. Dieses
Road Pricing à la Schweiz ist genau das, wenn die Wegekostenrichtlinie
verändert wird, dem wir uns annähern können. Und genau das ist es, was hier
auch im Masterplan drinnen steht, nämlich dass wir dieses anstreben.
In diesem
Sinne sehe ich, dass das, was wir hier im Masterplan für Verkehr vorbereitet
haben, ganz offensichtlich manchem Wurscht ist. Manche wollen es diskutieren
und hier ernsthaft die Kooperation anstreben und manche sehen es als Bestätigung
einer Politikebene auf der Bundesebene. Dem kann ich nicht ganz beipflichten.
Ich sehe es als ein Paket, mit dem wir in die Verhandlungen mit der Bundesregierung
treten können und dafür ersuche ich Sie künftig um intensive Unterstützung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Danke,
Herr Stadtrat. - Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Kollege Pfeiffer
gemeldet. Redezeit, wie er weiß, sind drei Minuten.
GR Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Herr
Stadtrat!
Sie werden es
ja noch hören, auch wenn Sie schon in die Bankreihen gehen. Ich verwehre mich dagegen,
dass Sie hier erklären und das möglichst noch fürs Protokoll, von uns hätte
niemand dieses Positionspapier, ich spreche nicht von einem Masterplan,
gelesen. Das ist nicht wahr. Ich habe Ihnen ein Detail vorgehalten, was daran
fehlerhaft ist, dass es ein Husch-Pfusch-Traumbuch ist und ich habe es Ihnen im
Detail gesagt, bei den Leitlinien, bei den Verkehrsträgern und bei all den
anderen Dingen.
Ich habe auch
gesagt, wie ich das mit den Budgetziffern sehe, dass Sie natürlich nicht eine Autobahn
im budgetwirksamen Bereich Wiens von Stammersdorf bis zur Stadtgrenze machen
können und dann gibt es dort keine A 5 weiter und dergleichen Dinge mehr.
Sie können sich nicht hier herstellen, wenn Ihnen sonst nichts Gescheites
einfällt, und einfach sagen: Die anderen haben es nicht gelesen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wir kommen zur
Abstimmung über den Beschlussantrag der ÖVP-GRe Mag Wolfgang Gerstl und Robert
Parzer, betreffend Einsetzung eines Unterausschusses zur Behandlung und
Diskussion des Masterplans Verkehr Wien. In formeller Hinsicht wird die
Zuweisung
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