Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 100
Ablöse der
Aufsichtsräte für die Begehrlichkeit der eigenen Freunde und Freunderln einen
dreistelligen Millionenbetrag kosten hat lassen! Ich weise nur darauf hin, wie
schnell die Umfärbung im Interesse der Begehrlichkeiten der FPÖ-Freunde bei den
Aufsichtsräten der ÖBB und bei den Aufsichtsräten des Verbundes gegangen ist.
Bei der ASFINAG lässt man einen Geschäftsführer eineinhalb Jahre lang bei
vollen Bezügen spazieren gehen, um die Begehrlichkeit eines Freundes
entsprechend zu befriedigen.
Wenn es
darum geht, über Verteilungswirkungen zu reden, dann ist das der Punkt, wo ich sage:
Sehr gerne! Da steigen wir ein! - Die bisherigen Verteilungswirkungen dessen,
was diese Bundesregierung umgesetzt hat, zu Lasten von Arbeitnehmern in diesem
Land haben ein Ausmaß von 43 Milliarden S! -
43 Milliarden S! Das ist das größte Umverteilungsprojekt von unten
nach oben, das es in der Zweiten Republik jemals gegeben hat!
Weil zuerst
das Stichwort AMS gefallen ist, gleich noch eine Anmerkung dazu: In einem Zeitraum
von zwei Jahren zieht die Bundesregierung 37 Milliarden S aus dem AMS
heraus! Sie nimmt den Versicherten in der Arbeitslosenversicherung ihre
Beiträge weg, um das ideologische Ziel eines Nulldefizits mit aller Gewalt,
ohne Rücksicht auf volkswirtschaftliche Interessen und auf die Interessen der
Menschen in diesem Land, zu verwirklichen, und stürzt damit das AMS in ein
Defizit. Dann geht sie her und sagt: Wer hat denn dort das Sagen? - Ach, das
sind lauter Rote!
Wir nehmen
euch also das Geld weg, stürzen euch in ein Defizit und werfen euch dann
Misswirtschaft vor! - Meine Damen und Herren! Das ist ein so durchsichtiges
politisches Manöver, dass es schon fast wehtut! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich denke, solche Aktuelle Stunden haben eine
wunderbare Funktion. In Wirklichkeit dokumentieren sie das, was die Wienerinnen
und Wiener wissen: dass nämlich dort, wo Sozialdemokraten Verantwortung tragen,
hervorragende Arbeit geleistet wird und Wien eine der am besten verwalteten
Hauptstädte der Welt ist. Die Wienerinnen und Wiener werden durch solche
Vorgangsweisen tagtäglich motiviert, dafür zu sorgen, dass in dieser Stadt
freiheitliche Verantwortung nicht zum Tragen kommt, und sie werden das mit dem
Stimmzettel in der Hand bei der nächsten Wahl sicher auch tun. - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Die
Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir
zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2
der Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von
Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus 6, des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien 1 und des Klubs der Wiener Freiheitlichen 9
eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
des Grünen Klubs im Rathaus 11 und des Klubs der Wiener
Freiheitlichen 1 Anträge eingelangt.
Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt
gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Von den GRe DDr Bernhard Görg, Dr Wolfgang Ulm und
Mag Wolfgang Gerstl wurde ein Antrag an den Herrn Bürgermeister, betreffend umgehende
Rückgängigmachung der Fahrbahnverengung auf Grund der Einrichtung einer Parkzone
auf der dritten Fahrspur auf der Roßauer Lände, gerichtet.
Das Verlangen auf dringliche Behandlung dieses
Antrags wurde von der notwendigen Anzahl von Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs. 5 der Geschäftsordnung wird
die Beantwortung des dringlichen Antrags vor Schluss der öffentlichen Sitzung
erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Gemeinderatssitzung
zur tagesordnungsmäßigen Behandlung des dringlichen Antrags unterbrochen.
Der Klub der Wiener Freiheitlichen hat gemäß § 73
Abs. 6a der Wiener Stadtverfassung ein Ersuchen, betreffend Überprüfung
des Verkaufs von Stadtvillen in der "Golden-Age-Siedlung" an
SPÖ-Parteimitglieder, an das Kontrollamt gerichtet.
Ich werde dieses Ersuchen an das Kontrollamt weiterleiten.
Von Bezirksvertretungen wurden gemäß § 104 der
Wiener Stadtverfassung drei Anträge an den Gemeinderat gerichtet. Den
Fraktionen wurden diese Anträge mit den entsprechenden Zuweisungen bekannt gegeben.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 1
bis 4, 7 und 8, 10 bis 13, 15, 17 und 18, 20 bis 23, 25, 26 und 28 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese
als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 29 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen:
Postnummer 24, 27, 5, 19, 30, 6, 9, 14 und 16. Die Postnummern werden
daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Der Herr amtsführende Stadtrat der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung und Verkehr hat sich gemäß § 16 der Geschäftsordnung zu
einer Mitteilung (PrZ 678/01-MDBLTG), betreffend "Wien im
internationalen und nationalen Verkehrsgefüge - Masterplan Verkehr - Positionspapier",
zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm, wobei ich bemerke, dass seine Redezeit
mit 40 Minuten begrenzt ist.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich denke, es ist heute ein guter Tag für die Wie
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