Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 100
resultierende Entscheidung
sehr effizient herbeiführen.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke.
- Somit ist die 2. Anfrage beantwortet.
Wir kommen nun
zur 3. Anfrage (PrZ 0015/GM/01-KVP).
Sie ist von Herrn GR Dr Tschirf an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe
Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet: Inwieweit sehen Sie die Notwendigkeit von
Rationalisierungsmaßnahmen bei den WIENER LINIEN - insbesondere vor dem
Hintergrund des bevorstehenden Abschlusses des ÖPNV-Vertrags - gegeben?
Herr
Vizebürgermeister, bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Ja, Herr Klubobmann, ich
sehe offenbar so wie Sie die Notwendigkeit zu weiteren Effizienzsteigerungen im
Rahmen der WIENER LINIEN, und zwar sowohl auf Grund des heute zu beschließenden
Finanzierungsvertrags als auch unabhängig davon. Und ich habe den Eindruck,
dass das von Seiten des Unternehmens und dessen Mitarbeitern genauso gesehen
wird und das schlägt sich auch in einer Reihe von Maßnahmen nieder, die bereits
realisiert worden sind und ich denke, dass es notwendig ist, um die
Verbesserungen fortzusetzen, und ich möchte nur - weil das sozusagen eine Rolle
spielt - auch sagen, was damit bewirkt worden ist.
Also, immerhin
ist in einem relativ kurzen Zeitraum, 1999 und Wirtschaftsplan 2000, eine
Erweiterung der Fahrgästezahl von 711 auf 732 Millionen bei den
Stammkunden und von 278 147 auf 295 000 bei den Nutzkilometern eingetreten,
und das könnte ich fortsetzen.
Also, wenn man
im Wirtschaftsplan einen weiteren Ausbau der Leistungskapazität anstrebt, dann
ist es sicher notwendig, auf der anderen Seite Maßnahmen der
Effizienzsteigerung zu setzen, und insofern stimmt das Unternehmen mit den
politisch Verantwortlichen und offenbar auch - von den Intentionen Ihrer
Anfrage ausgehend - mit Ihnen überein.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Herr
GR Dr Tschirf.
GR Dr Matthias
Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vizebürgermeister!
Dieser Finanzierungsvertrag,
der heute Gegenstand in diesem Gemeinderat sein wird, durchschneidet die
Möglichkeit, von Seiten der Stadt auf die Qualität und die Quantität des
Angebots der WIENER LINIEN Einfluss zu üben.
Jetzt meine Frage diesbezüglich: Wie wollen Sie
sicherstellen, dass die örtlichen Anliegen der Bezirke hinsichtlich der Führung
bestimmter Linien auch weiterhin berücksichtigt werden können?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder: Ich denke, dass Ihre Annahme
- darüber werden wir noch im Laufe dieser heutigen Gemeinderatsdebatte Worte
wechseln -, dass in irgendeiner Weise die Kommunikation und die gemeinsame
Planung durchschnitten wird, einfach nicht stimmt.
Und das Zweite,
das gilt natürlich auch für das Verhältnis der Anliegen der Bezirke, wobei -
wie wir das auch im Ausschuss besprochen haben - zu unterscheiden ist, zwischen
Vorhaben, Wünschen, Anliegen, die eine Dimension verkehrspolitischer Art haben,
also kommunalpolitische Verkehrspolitik betreffen, und jenen, wo man sagen
kann, hier vertritt die Bezirksvertretung oder der Bezirksvorsteher die Interessen
der Bewohner als Kunden des Unternehmens, und in beiden Fällen gibt es, glaube
ich, auch weiterhin ein gut funktionierendes Kommunikationssystem.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Die
zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Stark. - Bitte.
GR Rudolf Stark (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!
Im Personennahverkehrsvertrag ist eine Aufteilung in die
Rechnungskreise Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsdienstleistung vorgesehen.
Wie weit können diese vertraglichen Regelungen einer
Änderung der Organisationsstruktur, zum Beispiel der Aufteilung in Bus,
Straßenbahn, U-Bahn, entgegenstehen, beziehungsweise einer Ausgliederung
einzelner Bereiche, wie zum Beispiel Reparatur, Reinigung, Überwachung, hinderlich
sein?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder: Ich glaube, dass das
durchaus vereinbar ist. Da sehe ich überhaupt kein Problem.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die dritte Zusatzfrage stellt Herr GR Dipl Ing Margulies.
GR Dipl Ing
Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Kollege Tschirf hat schon angesprochen, inwiefern
es möglich sein wird, seitens der Bezirke tatsächlich politisch darauf Einfluss
zu nehmen, was man sich verkehrspolitisch vorstellt. Wir werden das sicher am
Nachmittag noch ausführlich diskutieren.
Die Zeit der Fragestunde
will ich aber insofern dahingehend nutzen, um Sie ganz konkret auch als Eigentümervertreter
bei den WIENER LINIEN zu fragen: Jetzt gibt es zunächst einmal eine Tarifsenkung,
zwar eine minimale Tarifsenkung, aber es ist eine Tarifsenkung, die wir mit
Genugtuung zur Kenntnis nehmen und die hoffentlich dazu führt, dass noch mehr
Fahrgäste auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Ist jedoch damit zu
rechnen, dass spätestens im Laufe des kommenden Jahres wieder eine drastische
Tariferhöhung ansteht oder können Sie diese für das kommende Jahr ausschließen?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder: Ich habe zu dem einen
Teil Ihrer Vorbemerkungen, nämlich zur Frage, ob sich die heutige Debatte im
Gemeinderat auch mit der Frage der verkehrspolitischen Ambitionen der
Bezirksvorsteher und der Einbindung in ein Gesamtkonzept beschäftigen wird,
schon bemerkt, dass das sozusagen der Schwerpunkt der heutigen Debatte sein
wird.
Die konkrete Frage
sehe ich so: Der Vertrag ent
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