Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 100
hält klare
Regelungen, die darauf abstellen, dass Tarifanpassungen abzustimmen sind mit
den - soweit das betriebswirtschaftlich geht - Überlegungen des VOR, mit den
kommunalpolitischen Überlegungen. Ich denke zum Beispiel an die Einführung der
Ermäßigungen für Studenten. Es ist auch zu berücksichtigen, dass nach diesen
Vertragsbestimmungen besonders die Effizienz, also die Frage, ob im Rahmen
betriebswirtschaftlicher Maßnahmen die Leistungsfähigkeit gesteigert werden
kann, ohne dass sich das gleich in Verteuerungen niederschlägt, zu beachten
ist.
Das ist eine
Bedingung, die im Vertrag aufgenommen worden ist und ich sehe darin durchaus
viel konkretere Regelungen, als sie heute bestehen.
Denn man muss
ja dazusagen, dass die WIENER LINIEN auf Grund der Ausgliederung derzeit volle
Tarifautonomie haben, ohne dass das in irgendeiner Weise durch
Vertragsregelungen beschränkt ist.
Daher liegt es
zunächst einmal bei der Frage der betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit, der
Ausschöpfung von Rationalisierungsmaßnahmen, ob überhaupt eine Tariferhöhung in
Betracht kommt, oder ob das betriebsintern aufgefangen werden kann.
Ich muss
hinzufügen, dass es schon geraume Zeit hindurch gelungen ist, durch
betriebswirtschaftliche Maßnahmen Verteuerungen aufzufangen. Wenn ich etwa
daran denke, dass anstandslos hingenommen worden ist, dass die ÖBB im vergangenen
Zeitraum eine durchaus nicht unerhebliche Tariferhöhung vorgenommen hat.
Zum anderen
gehe ich davon aus, dass der Vertrag auch zusätzlich für den Zeitraum der
ersten Tariferhöhung ganz spezielle Spielregeln festlegt. Und danach wird es
dann zu beurteilen sein, wenn ein derartiges Anliegen der WIENER LINIEN
besteht, wie der Vertragspartner, die Stadt Wien, das hinnimmt und akzeptiert.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Herr
GR Dr Tschirf, die letzte Zusatzfrage.
GR Dr Matthias
Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vizebürgermeister!
Um einige der Probleme doch zu lösen, die den
Qualitätsanspruch der Fahrgäste betreffen, werden mein Kollege Wolfgang Gerstl
und ich heute einen Antrag stellen, dass zusätzlich zu diesem Vertrag ein
Fahrgastbeirat eingerichtet werden soll, in dem auch Vertreter der Fahrgäste
hinein gewählt werden sollen und wo gleichzeitig auch entsprechende Einrichtungen,
die jetzt schon bestehen, eingebunden werden sollen.
Werden Sie diesen unseren Antrag unterstützen?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder: Der Antrag ist ja nicht
neu. Ich kann mich erinnern, dass nach dem Beschluss des Verkehrsausschusses,
wo die ÖVP zugestimmt hat, und auf Grund des Einspruchs der ÖVP dann vor dem
Stadtsenat Parteienverhandlungen zwischen den damaligen Koalitionsparteien
geführt worden sind und die damalige Gemeinderätin und jetzige Stadträtin
Rothauer das damals als einen der Verhandlungspunkte eingebracht hat. Das ist
erörtert geworden, nicht abschließend, weil dann die Parteiengespräche bekanntlich
mit zunehmender Dynamik des Wahlkampfes ein Ende gefunden haben.
Also, ich
denke, da hier die Zuweisung verlangt wird, dass wir uns in den Beratungen des
Ausschusses mit dem Für und Wider der einzelnen Möglichkeiten einer
Partizipation - das ist ja der Grundgedanke des Antrags - auseinander setzen werden.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke.
- Somit ist die 3. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur
4. Anfrage (PrZ 0035/GM/01-KFP).
Diese richtet Herr GR Mag Kabas an den Herrn Bürgermeister: Der Verkehrsstadtrat und der Bezirksvorsteher
des 9. Bezirks haben durch verschiedene verkehrstechnische Maßnahmen, die
auf der Roßauer Lände gesetzt wurden, die halbe Stadt in ein tägliches
Verkehrschaos gestürzt. Sind Sie bereit, dahin gehend einzugreifen, dass diese
Maßnahmen schnellstens wieder zurückgenommen werden?
Bitte.
Bgm Dr Michael
Häupl: Sehr geehrter Herr Klubobmann!
An sich wäre
die Frage ja sehr kurz zu beantworten, aber angesichts der Dauer dieses Experiments
muss ich versuchen, das ein bisschen ausführlicher zu machen.
Sehr geehrter
Herr Klubobmann! Bislang standen vor der Kreuzung Alserbachstraße - Roßauer Lände
eine Linksabbiege-Spur, zwei Geradeaus-Spuren und eine gemischte
Geradeaus-Rechtsabbiege-Spur zur Verfügung. Auf der nachfolgenden Roßauer Lände
standen drei Fahrspuren und rechts ein Parkstreifen zur Verfügung.
In der Nacht,
und zwar von 19.00 Uhr bis 7.00 Uhr morgens konnte auch die linke
Fahrspur als Parkstreifen verwendet werden.
An der
Kreuzung vor der Alserbachstraße kam es immer wieder zu gefährlichen
Situationen. Geradeaus fahrende Fahrzeuge am rechten Fahrstreifen, die durch
die rechts abbiegenden Fahrzeuge behindert worden sind, scherten häufig
unvermutet auf die benachbarte Fahrspur aus und unterbrachen dadurch den
Verkehrsfluss.
Die
Bezirksvertretung des 9. Bezirks hatte daher vor einiger Zeit aus Gründen
der Verkehrssicherheit die Idee entwickelt, die rechte Fahrspur in eine reine
Abbiege-Spur umzuwandeln. Zudem wurde vorgeschlagen, nach der Kreuzung in der
Roßauer Lände die linke Fahrspur nicht mehr nur in der Nacht, sondern rund um
die Uhr als Parkspur mit mehr als 100 Stellplätzen zu verwenden.
Unter namhaften
Verkehrsexperten gibt es zu der Planung auf der Roßauer Lände durchaus
verschiedene Meinungen. So ließ der Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr,
Dipl Ing Rudolf Schicker, von den Verkehrsexperten der MA 46, Gruppe
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