Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 100
Diese
Qualifizierungsplattform setzt sich in erster Linie aus den Geldgebern und den
Trägerorganisationen zusammen und es kümmert sich darum, wenn man so will, Herr
VBgm Dr Rieder.
Hier geht es
darum, Richtlinien zu erstellen, wie wir in Zukunft vor dem Hintergrund dessen
vorgehen sollen, dass die Stadt Wien an sich für Förderungen des
Fachhochschulbereichs - das weißt du sehr gut - gar nicht zuständig ist, es aber
trotzdem vernünftigerweise tut, und gerade in der abgelaufenen Legislaturperiode
über 60 Millionen S dafür ausgegeben hat, freiwillig, und in Achtung
dessen, dass die Bildung und Qualifikation in diesen Bereichen von besonderer
Bedeutung ist.
Wie diese
Mittel möglichst effizient eingesetzt werden können, diese Diskussion, ich
wiederhole mich, ist noch nicht abgeschlossen, es ist kein diesbezüglicher
Beschluss gefasst. Und aus dem Grund, weil ich erst nachher und abschließend informiert
werde, ich also kein Partizipant dieser Diskussion bin, kann ich zur Stunde
darüber nichts berichten.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die dritte Zusatzfrage stellt Herr GR Ing RUDOLPH. - Bitte.
GR Ing Herbert
RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Bürgermeister!
Beim Geld scheiden sich
natürlich, wie immer, die Geister und dann offensichtlich auch die Zuständigkeiten.
Nur, da könnten wir lange drüber philosophieren.
Ich halte nur fest, Wien,
sagen Sie, hat 60 Millionen, Niederösterreich hat 300 Millionen entsprechendes
Kapital aufgebracht, Oberösterreich 280 Millionen S und Sie waren ja
an sich auch nicht kleinlich im Ankündigen dessen, was Sie vorhaben, in den
Fachhochschulbereich zu investieren.
Ich darf Sie daran erinnern, Sie haben etwa im Zuge der
Wahlwerbung hier "Wien Stadt mit Zukunft" angekündigt,
"150 Milliarden S für Fachhochschulen".
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, die man daraus schließen
kann. Da hat irgendjemand Millionen mit Milliarden verwechselt, weil bei
120 Milliarden Gesamtbudget, werden Sie 150 Milliarden in den Fachhochschulbereich
nicht investieren können. Aber jetzt halte ich Ihnen einmal zu Gute, Sie haben
150 Millionen gemeint, ich halte Ihnen zu Gute, Sie haben
150 Millionen gemeint und nicht die 150 Milliarden, die Sie hier
angekündigt haben.
Jetzt sind wir aber bei dem, was Sie jetzt gesagt haben, von
diesen 150 Millionen, die Sie in Aussicht gestellt haben, ja auch noch
weit weg. Daher frage ich Sie, wie viel an Kapital der Stadt Wien werden Sie im
Budget 2002 für den Fachhochschulbereich zur Verfügung stellen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Bgm Dr Michael
Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Ich weiß, ich
kann mich da auf Ihre Erfahrung berufen, die Sie haben, auf Ihr Wissen. Nicht
zuletzt vor dem Hintergrund dessen, dass Sie ja der Wahlkampfleiter einer sehr
erfolgreichen Wahlkampagne gewesen sind und daher wissen, dass einem gelegentlich
auch etwas passieren kann.
Und in der
Tat, Sie haben Recht, Sie haben Recht, hier hat man Milliarden mit Millionen verwechselt,
sodass die Milliarden ein für alle mal einmal ausgeräumt sind und daher ist die
Frage auch leicht zu beantworten. Ich beabsichtige, 150 Millionen S
auszugeben. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die vierte Zusatzfrage wird von Frau GR Sommer-Smolik gestellt.
GR Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Ja, ich bin auch froh, dass wir zumindest
diese Gelder haben und hoffe auch, dass sie mehr werden und finde es
interessant, dass gerade die FPÖ, die ja doch in der Bundesregierung sitzt und
im Fachhochschulbereich sehr viel machen könnte, das hier kritisiert. Ich habe
aber trotzdem noch eine Frage, ähnlich wie Kollege Strobl, bezüglich dieses Konzepts.
Wird es in absehbarer Zeit,
oder in welchem Zeitrahmen wird es ein strategisches Konzept bezüglich der
Fachhochschulstudien in Wien geben?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Bgm Dr Michael
Häupl: Also, ich nehme an,
dass dieser Beirat seine Diskussionen noch mit Ende dieses Monats abschließen
wird, sodass die Vorschläge, die hier erarbeitet wurden, dann auch einer entsprechend
breiteren Diskussion zugänglich gemacht werden.
Denn Sie
können mit Sicherheit davon ausgehen, dass uns die Fachhochschulen sehr wichtig
sind. Wenn ich ein bisschen in der Erinnerung kramen darf, hat es bei Beginn
dieser Fachhochschuldiskussionen die etwas seltsame Position seitens des Bundes
gegeben - und das hat mit der derzeitigen Bundesregierung noch gar nichts zu
tun -, dass die Universitäten für die Stadt und die Fachhochschulen für das
Land vorgesehen seien.
Eine aus
meiner damaligen Sicht schon, aber aus der heutigen natürlich noch viel mehr,
äußerst komische Vorstellung und komische Einteilung. Ich halte uns zugute,
dass wir mit dieser Philosophie gebrochen haben und dass wir gesagt haben, das
halten wir grundsätzlich für falsch, denn ein Bildungssystem nach Stadt und
Land einzuteilen, ist ja wohl das seltsamste Kriterium, das man anlegen kann.
Und natürlich hat es
dabei einen gewissen Rückstand auch in der Stadt gegeben. Dadurch, dass
na-türlich in den ländlichen Bereichen die Fachhochschu-len relativ früh,
jedenfalls früher begonnen haben, als das in der Stadt der Fall war, ist es zweifelsfrei
auch so, dass wir hier einen gewaltigen Nachholbedarf haben. Wir versuchen
diesen Nachholbedarf nicht nur in quantitativer Hinsicht zu argumentieren, sondern
nunmehr auch in qualitativer Hinsicht, sodass ich davon ausgehe, dass wir so
etwas wie ein strategisches Konzept für die Fachhochschulen in Wien bis zum Jahreswechsel
haben werden, denn auf der Basis der Vorschläge, die hier erarbeitet wurden,
glaube ich, kann man die Diskussion abhalten und die daraus
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