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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 101 von 105

 

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Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. - Auch hier haben wir eine mehrheitliche Zustimmung, ohne die Stimmen der Freiheitlichen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 105 (PrZ 173/01-GJS) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine sachliche Genehmigung für das Vorhaben "Integrative Information und Öffentlichkeitsarbeit für die Stadt Wien im Jahr 2001".

 

Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Kopietz, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatter GR Harry Kopietz: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!

 

Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Ing RUDOLPH.

 

GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wenngleich die Tageszeit ein wenig fortgeschritten ist, meine ich aber doch, dass ein Akt, mit dem 90 Millionen S auf die Reise geschickt werden, ein wenig Aufmerksamkeit verdient. 90 Millionen S für "Integrative Information und Öffentlichkeitsarbeit", wie Sie es nennen, ich nenne es Regierungspropaganda, 90 Millionen S, die der Frau StR Pittermann beispielsweise vielleicht den einen oder anderen Brief erspart hätten, wenn Sie sie hätte, 90 Millionen S, auf die Sie, da Sie ja doch immer wieder auch über die monetären Nöte hier in der Stadt klagen, meines Erachtens gut und gerne verzichten hätten können. Immerhin haben Sie ohnehin schon knapp 330 Millionen S für diesen Bereich budgetiert und jetzt kommen noch einmal 90 Millionen dazu.

 

Wer, als er sich diesen Akt angesehen hat, die Hoffnung gehabt hat, dass es in Zukunft möglicherweise bei diesem Betrag bleiben wird oder dass er vielleicht sogar weniger werden könnte, der ist beim Aktenstudium noch hoffnungsfroh gewesen, aber bei der Ausschusssitzung wurde er bitterlich enttäuscht. Denn das wirklich Sympathische an diesem Aktenstück waren drei Zeilen, die da lauten: "Für das Jahr 2002/2003 ist trotz zu erwartender Mehrleistungen keine Erhöhung der Budgetmittel im Vergleich zu den Rechnungsabschlüssen der letzten drei Jahre geplant. Voraussichtlich im Jahr 2004 soll es dann zu der schon beschlossenen großen Reform kommen." - Gestrichen. Unterschrift. Also das Einzige, was an diesem Aktenstück wirklich ein bisschen Perspektive gehabt hätte, hat man herausgenommen. Es ist nicht zu erwarten, dass Sie in diesem Bereich ein Kostenbewusstsein entwickeln, das der Budgetlage entspricht.

 

Wenn man sich die Leistungen anschaut, die für doch annähernd 500 Millionen S - das nähert sich so schrittweise der halben Milliarde - erbracht werden, dann kommt man ferner ins Staunen, wenn als zentrales Beispiel dessen, wo Kommunikationsbedarf innerhalb der Gemeinde Wien besteht, beispielsweise die MA 11 angeführt wird, wenn es hier bei der Bezahlung Umstellungen gibt. Wenn Zahlungen per Bankeinzug erfolgen und keine Barzahlung mehr erfolgt, dann ist die Kommunikation zwischen Eltern und Kindertagesheim belastet, ja gestört, ja sogar unterbrochen.

 

Also die Kommunikation zwischen Eltern und Betreuern im Kindertagesheim reduziert sich, wenn man nach dem Akt geht, ausschließlich darauf, dass einkassiert wird. Und wenn das so ist und diese Kommunikation unterbleibt, erfährt man seitens der Stadt nicht mehr, wo die Eltern der Schuh drückt.

 

Daher muss man jetzt Folgendes tun: Um diesem auch für Wien in immer mehr Geschäftsbereichen entstehenden Problem entgegenzuwirken, nämlich dass nicht mehr geredet wird, dass man nicht mehr erfährt, was die Wienerinnen und Wiener bewegt, beabsichtigt die MA 53, ausgehend von einer zu entwickelnden Customer-Relationship-Basisstrategie bestehende und in Entwicklung befindliche Kundenkontaktplattformen auf Internet-, Callcenter- und One-Stop-Shop-Basis sowie unsere Printmedienpalette sinnvoll abzustimmen, um im Rahmen von Pilotprojekten ein System zu entwickeln, anhand dessen sich Wünsche, Trends und Bedürfnisse unserer Kunden erkennen lassen.

 

Ich habe immer gedacht, wenn Eltern ihre Kinder ins Kindertagesheim bringen, dann wird zwar nicht stundenlang Zeit sein, um sich miteinander zu unterhalten, aber das ein oder andere Wort wird man doch noch wechseln. Man wird fragen, wie es dem eigenen Kind geht, wie es sich tut, wie es sich einfügt, was für Erlebnisse es gibt. Man wird das ein oder andere, was man vom eigenen Kind gehört hat, hinterfragen, man wird nachfragen, also ganz einfach das tun, was man "ein Gespräch führen" nennt.

 

Das scheint, geht man nach diesem Akt, nicht mehr stattzufinden. Die Kommunikation reduziert sich aufs Einkassieren und wenn das Einkassieren nunmehr unbar erfolgt, gibt es nicht einmal mehr diese Kommunikation. Daher brauchen wir Kundenkontaktplattformen auf Internet-, Callcenter- und One-Stop-Shop-Basis - und das um wohlfeile 420 Millionen S. Das Gespräch findet offensichtlich übers Internet statt. Das ist nicht einmal George Orwell eingefallen, und ich glaube auch nicht, dass die Realität so ist, wie sie hier im Akt beschrieben wird. Ich glaube, dass die Realität sehr wohl so ist, dass Eltern mit den Betreuerinnen und Betreuern in den Kindertagesheimen reden, sich hier austauschen und ihre Probleme, die sie haben, erörtern. Ich glaube, dass das durchaus Tag für Tag, mal intensiver, mal weniger intensiv, passiert und dass wir für etwas, was man üblicherweise als ein normales Gespräch bezeichnet, nicht 420 Millionen S benötigen.

 

Ich glaube auch nicht, dass in einem anderen Bereich wirklich 420 Millionen S notwendig sind, wenn man etwa bei der MA 28 Beratungsleistungen für die

 

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