Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 100 von 105
weniger Geld. Und
das, bitte, für die Erbringung exakt derselben Leistung! Das noch dazu in einer
Stadt, die nicht nur soziale Gerechtigkeit groß auf ihre Fahnen schreibt,
sondern die darüber hinaus von einer Partei regiert wird, die in jede Wahl mit
Parolen wie "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!", "Gleiche
Entlohnung für gleiche Leistung!" geht.
Ich denke,
dass die Stadt Wien sich letztlich diesen Zustand nicht länger leisten kann.
Man muss bitte auch bedenken, dass manche dieser kleineren Unternehmen momentan
knapp vor dem finanziellen Ruin stehen und dass die Stadt Wien diese
Unternehmen sehr wohl mit in diese Situation getrieben hat.
Ich denke
auch, dass wir sehr wohl überlegen müssen, und zwar alle gemeinsam, was in den
nächsten Monaten zu tun ist, denn wenn diese Unternehmen tatsächlich den
Konkurs anmelden beziehungsweise diese Fahrtendienste einstellen, dann, meine
Damen und Herren, haben wir genau dieselbe Situation, die man vor der
Haas-Krise gehabt hat. Damit würde sich die Stadt Wien wissentlich selbst wieder
einem bis zwei größeren Unternehmen ausliefern, die dann quasi eine Art Monopol
bei den Behindertenbeförderungsfahrten haben und die dann zu jedem Zeitpunkt
sagen können: Entweder zu diesen Bedingungen oder wir stellen den Betrieb ein!
Vor dieser
Situation wird die Stadt Wien demnächst stehen, denn 2002 oder 2003 - ich weiß
das jetzt nicht auswendig - stehen nämlich die Vertragsverlängerungen an. Also
ich denke, dass es unser aller Aufgabe ist, schon jetzt dafür zu sorgen, dass
diese Situation wirklich schleunigst korrigiert wird.
Seitens der
grünen Fraktion haben wir keinen Antrag diesbezüglich vorbereitet, weil wir
schon einsehen, dass so etwas nicht mit einem Ho-Ruck-Antrag erledigt werden kann.
Man muss sich das anschauen, man muss überlegen, woher denn das Geld zu nehmen
ist, und schließlich und endlich hätte, glaube ich, ein Antrag, den ich heute
einbringe und der dann der Einfachheit halber auf Grund irgendeiner Begründung
- wir haben ihn vorher nicht gesehen, man muss schauen, woher das Geld genommen
wird, oder was auch immer man für eine Begründung findet - abgelehnt wird,
wenig zur Lösung dieses Problems beigetragen. Aber ich denke schon, dass es die
Aufgabe derjenigen in der Stadt, die hier etwas mitzureden haben, im Besonderen
schon auch der Behindertensprecher und -sprecherinnen der Parteien sein wird,
in den nächsten Monaten mit der zuständigen Stadträtin zusammenzukommen und an
einer Lösung zu arbeiten, die den kleineren Unternehmen ein Überleben sichert
und die übrigens sehr wohl auch die Rückverrechnung der Verdienstentgänge der
letzten Jahre mit einschließt.
In diesem
Sinne danke ich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte aber noch sagen, dass ein
wirklich bewegender Brief einer der betroffenen Firmen vorliegt. Ich werde mir
erlauben, Ihnen allen diesen Brief in den nächsten Tagen zukommen zu lassen,
damit Sie auch alle informiert sind. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter
GR Kurt Wagner: Meine Damen
und Herren!
Frau StR
Vassilakou hat in kurzen Worten aufgezeigt, was eigentlich das Problem in den
vergangenen Jahren war und was sehr oft hier von der Opposition kritisiert
wurde: Es hat fast nur einen Anbieter auf dem Markt gegeben. In der Zwischenzeit
ist das Gott sei Dank besser geworden. Was Sie aber dabei berücksichtigen
müssen, meine Damen und Herren, ist, dass es natürlich unterschiedliche Beförderungen
gibt, die sich auf Grund der unterschiedlichen Behinderungen der Klienten
ergeben, die befördert werden, und dass es natürlich auch unterschiedliche
Laufzeiten bei den Verträgen gibt. Es gibt Verträge, die bereits länger laufen.
Da haben wir Kalkulationen der Firmen vorliegen, in die wir Einsicht nehmen
können, und mit diesen Firmen sind im Prinzip die Verträge verlängert und
abgeschlossen worden. Und dann gibt es Firmen, die sehr kurzfristig in diesem
Bereich tätig sind. Die haben natürlich zu Beginn das Problem, dass sie noch
keine entsprechenden Kalkulationen bringen können.
Was wir aber
wissen, ist, dass man sich im Prinzip die Kalkulationen der Firmen ständig
genau anschaut und dass mit diesen Unternehmen Gespräche geführt werden. Ich
bin daher zuversichtlich, dass wir hier künftig zu einer zufrieden stellenden
Lösung kommen werden.
Nichtsdestotrotz
ersuche ich nach wie vor um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Dies ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der
Freiheitlichen, der Fall.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 26 (PrZ 139/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
wienXtra.
Hierzu hat
sich niemand zum Wort gemeldet, deswegen, glaube ich, brauche ich Sie (Zu GR Jürgen Wutzlhofer, der zum
Berichterstatterplatz gehen wollte.) auch gar nicht als Berichterstatter. (Heiterkeit.)
Wir kommen
gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies
ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, der Fall. Der Antrag ist
mehrheitlich angenommen.
Wir kommen nun
zur Postnummer 27 (PrZ 144/01-GJS)
der Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein "Kids
Company".
Hierzu hat sich
ebenfalls niemand zum Wort gemeldet und wir kommen auch hier sofort zur Abstim
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular