Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 99 von 105
auch die Qualität der
Kinderbetreuung nicht zu vernachlässigen.
Auch ich
verhehle nicht, dass das natürlich in vielen Bereichen immer weiter zu
verbessern ist, obwohl ich mir denke, dass gerade wir in Wien im Kinderbetreuungssystem
viele, viele tolle Dinge umgesetzt haben, die sich zum Teil in der Projektphase
befinden, zum Teil aber auch bereits zur Regel geworden sind. Trotzdem denke
ich, kann das natürlich immer wieder verbessert werden.
Zur
Information. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir darüber sprechen. Sie
haben selbst gesagt, fast in jedem Ausschuss haben wir das zum Thema. Ich
denke, hier gab es und gibt es laufend Information. Dass es die gibt, haben
Sie, wie ich Ihren Worten entnehmen kann, auch selbst nachrecherchiert. Ich
denke - auch die Frau Stadträtin hat das immer wieder gesagt -, unter den
vielen Tausenden Mitarbeiterinnen in erster Linie, aber auch Mitarbeitern,
kommt es natürlich immer wieder vor, wie das in allen Bereichen der Fall ist,
dass es zu Falschinformationen kommen kann. Nur dann, muss ich Ihnen ehrlich
sagen, sehe auch ich keinen anderen Weg, als dass man schaut, wo es diese
Falschinformationen gibt, damit man dorthin, wo Falschinformationen vorliegen,
auch richtige Informationen liefern kann. Das heißt, da fällt auch mir kein
besseres System ein, außer dass man neben der schriftlichen Information hier
noch mal durch andere Möglichkeiten verstärkt.
Abschließend
möchte ich eigentlich nur sagen, dass ich sehr stolz darauf bin, dass wir die
Budgetzahl für Kinderbetreuung in Wien laufend aufstocken. Leider können wir in
Zukunft nicht mehr mit einem Zuschuss des Bundes rechnen, da die Kinderbetreuungs-Milliarde
abgeschafft wurde und der Bund in Zukunft keinen Schilling in die
Kinderbetreuung hineinsteckt. Trotzdem finde ich es toll, dass die Stadt Wien
hier weiter investiert, und bitte um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu
heben. - Dies ist einstimmig der Fall. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 15 (PrZ 89/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
"Hildegard-Burjan-Institut".
Es ist kein Redner gemeldet, ich komme daher gleich zur
Abstimmung.
Wer diesem
Antrag zustimmen will, möge die Hand heben. - Dieser Antrag wird mehrheitlich,
ohne die Stimmen der Freiheitlichen und der Grünen,
angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 22 (PrZ 174/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Tariferhöhung bezüglich
des Freizeitfahrtendienstes.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Kurt Wagner, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Kurt Wagner: Ich bitte um
Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau StR Vassilakou.
StR Mag Maria Vassilakou: Werte Frau Vorsitzende!
Werte Damen und Herren!
Ob der
fortgeschrittenen Stunde werde ich versuchen, mich auch kurz zu halten, denn
ich glaube, es ist nicht unbedingt die Länge eines Redebeitrags, der seine
Wichtigkeit ausmacht.
Wir werden dem
vorliegenden Geschäftsstück selbstverständlich zustimmen, da wir meinen, dass
damit eine Ungerechtigkeit, die sich die Stadt Wien schon seit längerem
leistet, zum Teil gutgemacht wird, aber eben leider nur zum Teil, und darauf
möchte ich Ihre Aufmerksamkeit kurz richten.
Wie Sie vielleicht
in Erinnerung haben, hat es vor ein paar Jahren doch eine ziemliche Krise im
Bereich Fahrtendienste für behinderte Menschen in der Stadt gegeben, die in die
Annalen fast als Haas-Krise eingegangen ist. Damals sind plötzlich von einem
Tag auf den anderen behinderte Menschen, teilweise auch Hunderte von
Schulkindern auf der Straße gestanden, und man hat nicht gewusst, wer sie jetzt
in die Schule befördern soll, wer sie jetzt in die Arbeit, in die Therapie,
wohin sie auch immer kommen mussten, befördern soll. Damals hat es kleinere und
teilweise größere Unternehmen gegeben und fast allesamt waren nicht bereit, der
Stadt Wien aus dieser Situation herauszuhelfen, weil die Konditionen, zu denen
sie entlohnt wurden, derart schlecht waren, dass eben niemand bereit war, diese
Fahrtendienste zu diesen Bedingungen zu übernehmen.
In dieser
Krisenzeit hat es sehr wohl ein Unternehmen gegeben, dass dazu bereit war, und
dieses Unternehmen hat gemeinsam mit einer Reihe anderer kleinerer Unternehmen
einen bestimmten Vertrag unter bestimmten Bedingungen vorgelegt bekommen; unter
anderem mit einer sechsmonatigen Kündigungsfrist und ohne
Rückverrechnungsmöglichkeiten.
Die größeren
Unternehmen, die ein paar Wochen später hinzugezogen wurden und die sich dann
bereit erklärt haben, da mitzumachen, und die natürlich auch gescheit
verhandeln konnten, haben andere Verträge für sich herausverhandelt. Das heißt,
sie haben sehr wohl die Möglichkeit, rückzuverrechnen, und sie haben Drei-Jahres-,
ja sogar Sieben-Jahres-Verträge bekommen.
Seither - und das ist
bereits das Jahr 1999, von dem ich spreche - leistet sich die Stadt Wien zwei
Sorten von Verträgen, und zwar: Die größeren Unternehmen haben die besseren
Verträge und die gerechtere Entlohnung, die kleineren Unternehmen haben die
schlechteren Verträge und bekommen auch noch
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular