Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
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Wir
alle sind stolz darauf, dass mittlerweile für Bewohnerinnen und Bewohner aus
elf Bezirken solche therapeutischen Einrichtungen bestehen, und es wird im
nächsten Jahr voraussichtlich dann im Geriatriezentrum Süd, das dem
Kaiser-Franz-Josef-Spital angeschlossen ist, auch ein Geriatrisches
Tageszentrum für den 10. Bezirk in Betrieb gehen können.
Ich ersuche
Sie daher um Ihre Zustimmung und möchte mich gleichzeitig bei allen
Mitarbeitern der sozialen Vereine, die in diesem Bereich arbeiten, recht
herzlich bedanken und vor allem den Bewohnerinnen und Bewohnern des 12. und des
23. Bezirks eine gute Betreuung und gutes Wohlbefinden in diesem Tageszentrum
wünschen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin
verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. -
Dieser Antrag ist mehrstimmig, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 14 (PrZ 165/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft mehrjährige
Vertragsgenehmigungen mit gemeinnützigen Organisationen bezüglich der Festsetzung
der Gesamtanzahl der geförderten Krippen, Kindergarten- und Hortgruppen sowie
Kindergruppen.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GR Martina LUDWIG, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GR Martina LUDWIG: Ich bitte
um Zustimmung.
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GR Jerusalem. Ich erteile
es ihr.
GR Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
So kurz wie
meine Vorgängerin werde ich nicht sprechen. Ich weiß, ich könnte Ihnen allen
eine große Freude damit machen. Ich werde mich bemühen und reduziere jetzt
einmal auf das Wesentliche.
Ich bringe
Ihnen in Erinnerung, dass ich seit zehn Jahren sage, in den privaten
Kinderbetreuungsbereich fließt zu wenig Geld hinein. Die Hälfte der Kinder befindet
sich in privaten Betreuungseinrichtungen, also müsste eigentlich nach Abzug des
Betrags für die Pensionen, die aus dem Budget bezahlt werden müssen, die Hälfte
des Rests ebenfalls in den privaten Kinderbetreuungsbereich hineinfließen. Dem
ist nicht so.
Ich sage noch
einmal, dass wir an diesem Punkt heftige Kritik anmelden, und zwar aus einem
ganz wesentlichen Grund: Die Qualität ist für die Kinder nicht so, wie sie sein
soll. Das ist nicht kindgerecht und daran muss sich etwas ändern. Die Kinder
haben zu wenig Platz, sie haben zu wenig Freiraum, ihre emotionale Entwicklung
wird nicht ausreichend gefördert. Unsere Kritik in diesem Punkt bleibt daher aufrecht.
Dennoch füge ich hinzu, dass sich in den letzten Jahren einiges geändert, und
zwar zum Besseren geändert hat.
Ich möchte jetzt nur kurz Stellung nehmen zum Thema
Wahlfreiheit, die noch keine echte ist, zum Thema soziale Staffelung für
Private, die in meinen Augen auch noch keine richtige soziale Staffelung ist,
zum Thema Kindergruppenförderung und zu diesem Deutschsprechenlernen im
Kindergarten, was heute eigentlich das Thema vom Herrn GR Strobl sein könnte,
denn er hat ja die schönen Antworten bekommen auf seinen Antrag und nicht ich.
Aber ich habe diese Antworten auch alle schon einmal bekommen und werde sie
kurz aufgreifen.
Thema
Wahlfreiheit. Es ist so, dass Menschen, die ein Anrecht auf die so genannte
Sozialstaffel haben, diese Sozialstaffel mittlerweile auch bekommen, wenn sie
ihr Kind in einem privaten Kindergarten haben. Oder sagen wir lieber, bekommen
sollten. Denn immer wieder sitzen wir in meinem Ausschuss beisammen und stellen
fest, die Auskünfte, die die Menschen, die ansuchen, bekommen, lauten immer
noch, dass die Leute, wenn es einen Platz in einem Gemeindekindergarten gibt,
doch dorthin gehen sollten, und sie werden nicht darüber informiert, dass sie
auf diese soziale Staffelung Anspruch hätten.
Die Frau
Stadträtin macht mich dann immer sehr freundlich darauf aufmerksam, dass alles
anders ist, als ich es behaupte. Da kann man nur sagen, dass die Wirklichkeit
vor Ort einfach anders ausschaut als das, was im Ausschuss gesagt wird. Ich
beharre daher darauf: Die Leute müssen informiert werden, dass sie auch dann,
wenn sie ihr Kind in einem privaten Kindergarten untergebracht haben, ebenso
auf die soziale Staffelung Anspruch haben wie in einem Gemeindekindergarten.
Und so soll es ja auch sein, wenn wir wirklich sagen, wir stehen zu dieser
Wahlfreiheit, wir stehen dazu, dass einkommensschwache Menschen gefördert
werden sollen.
Ich werde dann
immer aufgefordert, die Person, die die falsche Auskunft gegeben hat, beim
Namen zu nennen. Ich werde das nicht tun, weil diese MitarbeiterInnen meiner
Meinung nach überhaupt nichts dafür können. Die haben eine Weisung. Die Letzte,
mit der ich geredet habe, hat mir diese Weisung auch vorgelesen; im Wortlaut
hat sie mir das vorgelesen. Möglicherweise gibt es ein Missverständnis zwischen
der Abteilungsleitung und den MitarbeiterInnen. Jedenfalls ist der Herr Dr
Voigt aufgefordert, Klarheit am Jugendamt und Klarheit bei den Eltern herzustellen.
- Das war das Erste, was ich sagen will.
Zweiter Punkt: In
meinen Augen ist die Sozialstaffel keine Sozialstaffel oder nur die Andeutung
einer Sozialstaffel. Wir hatten den Fall - den kennt die Frau Stadträtin auch,
deswegen kann ich ihn hier auch noch einmal anführen - einer Mutter mit fünf
Kindern, die nach Abzug der Familienbeihilfe und nach Abzug dessen, was sie weniger
bezahlt, weil sie eben fünf
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