Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 90 von 105
vorliegenden Aufzeichnungen entnehmen, dass Herr GR Kenesei
seine Rede bereits gehalten hat und die Debatte damit geschlossen ist.
Ich bitte daher den Berichterstatter um das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Christian Deutsch:
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich darf in Erinnerung rufen: Es handelt sich bei
diesem Poststück um das Plandokument 7327, Stichwort Atzgersdorfer
Friedhof, zu dem Kollege Kenesei Stellung bezogen hat. Ich glaube, es ist notwendig,
hiezu einige Ergänzungen anzubringen, weil manche seiner Aussagen nicht
unkommentiert gelassen werden sollten.
Wenn man sich die Entstehungsgeschichte dieses
Plandokuments ansieht, dann stellt man tatsächlich fest, dass es Kritik
betreffend die Nachvollziehbarkeit der Entstehung dieses Plandokuments und des
Planungsprozesses gegeben hat, weshalb ja auch im Zuge eines im Februar 2000
durchgeführten magistratsinternen Begutachtungsverfahrens festgehalten wurde,
dass der Motivenbericht keine der Judikatur des Verfassungsgerichtshofs
Rechnung tragende nachvollziehbare Darstellung der Gründe enthält, die die
geplante Umwidmung von Grünland in Bauland rechtfertigen würden.
Was den nun vorliegenden Antrag betrifft, so besteht
der Unterschied einfach darin, dass der jetzt von der MA 21 vorgelegte
Antrag letztendlich die formalen Voraussetzungen - jener Punkt, auf den sich
die ursprüngliche Kritik bezogen hatte - erfüllt. Die Behauptung, es bestünde
eine Verbindung zwischen dem beschrittenen Rechtsweg einerseits und der veränderten
Planung andererseits, kann nicht nachvollzogen werden, da die Beschreitung des
Rechtswegs vom zuständigen Beamten letztlich auch deshalb gewählt wurde, weil
er sich dem Vorwurf der üblen Nachrede, dem Vorwurf der Bestechung ausgesetzt
sah.
Ich möchte daher festhalten, dass der neuerliche Antrag
deshalb vorgelegt wurde, weil, wie erwähnt, die formalen Voraussetzungen
erfüllt sind. Diese bestehen darin, dass einerseits die Bezirksvertretung in
Liesing diesem Geschäftsstück mehrheitlich die Zustimmung erteilt hat - die
GRÜNEN lehnten diesen Entwurf ab - und sich andererseits auch der Fachbereit
für Stadtplanung und Stadtgestaltung mit diesem Entwurf befasst hat und nun in
dem vorhandenen Vorlagebericht eine ausführliche und nachvollziehbare
Darstellung der Gründe enthalten ist, warum es zu dem Antrag auf eine Umwidmung
von Grünland in Baugebiet gekommen ist. Zusätzlich hat es aber auch noch
weitere Veränderungen insofern gegeben, als die Bebauungsmöglichkeiten und die
Ausnutzbarkeit eingeschränkt wurden.
Ungeachtet all dessen hat es im Gemeinderatsausschuss
dennoch einen Vier-Parteien-Abänderungsantrag gegeben, weil wir gemeinsam der
Auffassung waren, dass wir der Behauptung, dass eine ausreichende
infrastrukturelle Voraussetzung für eine Wohnbebauung vorhanden wäre, nicht
näher treten konnten. Daher liegt dem Antrag dieser Abänderungsantrag bei und
es soll die geplante Wohnbebauung im erwähnten Bereich Reklewskigasse - Eduard-Kittenberger-Gasse
nicht realisiert werden und die ursprüngliche Festsetzung als "ländliches
Gebiet" aufrecht bleiben.
Zusätzlich
geht es nun in diesem Antrag - um die einzelnen Bestandteile auseinander zu
halten - darum, dass die Widmungsvorschläge für den westlichen Teil des
Plangebiets, nämlich den Friedhof Atzgersdorf, die Kleingartenanlage
"Atzgersdorfer Heide" und das Wohngebiet an der Brunner Straße,
ungeändert beschlossen werden sollen, was den Vorteil hat, dass die
Kleingartenanlage, die bereits seit vielen Jahren auf einen diesbezüglichen
Umwidmungsbeschluss wartet, mit der Festsetzung eines Kleingartengebiets nun
auch widmungsmäßig berücksichtigt werden kann.
Ich ersuche, dem vorliegenden Geschäftsstück die
Zustimmung zu geben.
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht
gestellt.
Ich bitte
jene Damen und Herren, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen,
die Hand zu erheben. - Dies ist einstimmig der Fall. Der Antrag wurde
einstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 54 (PrZ 161/01-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument Nr 7342 im
12. Bezirk, KatG Meidling.
Ich sehe, dass sich niemand zum Wort gemeldet hat,
und komme sogleich zur Abstimmung.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist gegen die Stimmen der
Freiheitlichen mehrheitlich angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 58 (PrZ 140/01-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument Nr 7300 im
21. und 22. Bezirk, KatG Schwarze Lackenau, Jedlesee, Floridsdorf,
Donaufeld, Kaisermühlen, Stadlau, Aspern, Landjägermeisteramt und
Kaiserebersdorf Herrschaft.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GR Winklbauer,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GR Renate Winklbauer:
Ich bitte um Zustimmung zu dem bereits genau beschriebenen Akt.
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte aus unserer Ablehnung dieses Aktenstücks kein
Hehl machen. Sie erfolgt deshalb, weil wir glauben, dass damit ein Beginn für
die Verbauung letztendlich auch der Donauinsel gesetzt wird. Es geht
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