Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
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Abstimmung dieses Antrags.
Dazu ein
zweiter Antrag. Wir wissen alle, dass die Gemeinde Wien jede Menge
Veranstaltungen subventioniert. Da ist schon einiges passiert. Wir haben in
einer der letzten Sitzungen einen Antrag gestellt, der die Zustimmung der
Mehrheit gefunden hat, und zwar ging es darum, im Bereich der Stadt Wien
möglichst viele Maßnahmen zu setzen, um nicht allzu viel Plastikmüll zu
produzieren. Wir wollen das mit einem weiteren Antrag ein bisschen verschärfen,
und zwar betreffend die Subventionierung von abfallarmen Veranstaltungen.
Deswegen folgender Beschlussantrag:
"Die
Stadt Wien subventioniert ausschließlich Veranstaltungen, bei der die angebotenen
Getränke in Mehrwegverpackungen, einschließlich der Gläser und Becher,
angeboten werden. Sind aus organisatorischen oder sicherheitstechnischen
Gründen Mehrweggläser beziehungsweise -becher nicht möglich, dürfen Einwegbecher
nur dann eingesetzt werden, wenn über ein Pfandsystem eine ausreichende Rücklaufquote
und eine stoffliche Verwertung gewährleistet ist. Eine diesbezügliche
Verpflichtungserklärung hat der Subventionsnehmer im Subventionsvertrag zu unterzeichnen."
In formeller
Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung dieses Antrags.
Wie gesagt,
wir glauben, es gibt andere Möglichkeiten, die wir uns vorher anschauen
sollten, bevor wir zu einer endgültigen Klärung über die große Müllverbrennung,
wahrscheinlich in Simmering, kommen werden. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Frau
Berichterstatterin, bitte.
Berichterstatterin
GR Rosemarie Polkorab: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Zum ersten
eingebrachten Antrag ist zu sagen, im Rahmen der strategischen Umweltprüfung
wurden vier Säulen der Abfallwirtschaft dargestellt. Ein Schwerpunkt stellt die
Abfallvermeidung dar. Da auf bundesgesetzlicher Ebene spätestens ab dem Jahre
2004 beziehungsweise 2009 nur mehr Abfälle gemäß Deponieverordnung abgelagert
werden dürfen, müssen seitens der Stadt Wien bereits jetzt Maßnahmen zur
ökologisch sinnvollen Abfallbehandlung festgesetzt werden. Es ist geplant,
seitens der MA 48 alle getroffenen und durchgeführten Abfallvermeidungsmaßnahmen
alle ein bis zwei Jahre durch eine unabhängige Stelle - das sind Experten - auf
die erzielten Vermeidungspotenziale hin prüfen zu lassen.
Ich schlage
vor, diesen Antrag abzulehnen.
Zum zweiten
eingebrachten Antrag ist zu sagen, die Stadt Wien hat mit der Durchführung der
strategischen Prüfung zum Wiener Abfallwirtschaftsplan für das Jahr 2010 einen
völlig neuen Weg in der Umweltpolitik beschritten und damit eine Vorreiterrolle
übernommen. In der Fachenquete der Grünen,
die gestern im Parlament tagte, wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die
Stadt Wien ein Musterbeispiel für Abfallwirtschaft und Müllentsorgung ist.
Nach der
Intensivierung der getrennten Müllsammlung der Neunziger Jahre ist der Restmüll
im Jahre 1996 das erste Mal wieder angestiegen. Schuld daran ist das Versagen
der österreichischen Bundesumweltpolitik! Minister Molterer hat eine Verordnung
erlassen, die Einwegflaschen deutlich begünstigt. (GR Dr Helmut GÜNTHER: Das ist keine Berichterstattung, was Sie da
machen!) Die auf den ersten Blick konsumentenfreundlichen Gebinde
entwickeln sich zur Plage. Daher haben die MA 48, die MA 22 und die
Wiener Umweltanwaltschaft den strategischen Umweltprüfungsprozess zusammen mit
wissenschaftlichen Experten aktiv forciert, um durch gezielte, langfristige Planungen
die Müllmengen in den Griff zu bekommen.
An bereits
umgesetzten Maßnahmen der MA 48 existieren derzeit folgende Projekte:
Die
Streusplitt-Recyclinganlage ist eine der bedeutendsten Deponienentlastungen.
Seit 1998 betreibt die MA 48 diese Anlage. Seit Inbetriebnahme wurden
bereits 94 000 Tonnen Splitt aufbereitet und daraus
69 000 Tonnen Splitt wiedergewonnen.
Dann gibt es
das Geschirrmobil. Die MA 48 setzt seit 1997 ein Geschirrmobil ein, um bei
Veranstaltungen Abfallmengen zu reduzieren. Jährlich können so zirka
600 000 Kubikmeter Abfall vermieden werden. Da die Nachfrage nicht
abgedeckt werden kann, ist für das Jahr 2002 der Ankauf von weiteren Geschirrmobilen
geplant.
Ferner gibt es
seit zwölf Jahren den 48er Basar, das Reparatur- und Servicecenter,
Unterstützung des Wiener Windeldienstes. Es wurde in den vergangenen Jahren
umfangreiches Informationsmaterial zu den Themen der Abfallwirtschaft und der
Abfallvermeidung ausgearbeitet. Derzeit gibt es die Reparaturführer, das sind
zwei Teile, die Verleihführer, den Gebrauchswarenführer. (GR Dr Helmut GÜNTHER: Herr Vorsitzender! Das ist keine
Berichterstattung!) - Hören Sie mir zu! (GR
Dr Herbert Madejski: Das tun wir ja!)
Im Sinne der
Abfallvermeidung sind diese Daten auch im Internet abrufbar. Im Jahr 2002
sollen in konsequenter Fortführung Daten auch auf CD-ROM erhältlich sein. (GR Dr Herbert Madejski: Und was empfehlen
Sie?)
Da gibt es
aber auch noch geplante Vermeidungsmaßnahmen, zum Beispiel den Ausbau des
Wiener Windeldienstes, die Förderung von Mehrzweckwindeln, Ausbau des RUS,
Ausbau des Reparaturnetzwerks, Unterstützung des Ökokaufhauses, Aufbau der
Vermeidung bei Veranstaltungen und so weiter, Informationen von
Meinungsbildungen, Förderungen von Bauschuttrecycling. (GR Dr Helmut GÜNTHER: Frau Kollegin, das ist eine Rede, keine
Berichterstattung! Verstehen Sie das nicht?) Also, die MA 48 ist hervorragend
vorbereitet!
Sinnvolle Maßnahmen
können aber nur auf Bundesebene in enger Kooperation mit dem Bund umgesetzt
werden. (GR Dr Helmut GÜNTHER: Frau Kolle
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