Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
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"Die zuständigen
Dienststellen mögen ein Gutachten über die vorhandenen und zu entsorgenden
Altlasten und Problemstoffe auf dem Gelände der Waagner Biro in Wien-Donaustadt
erstellen."
In formeller
Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung dieses Antrags.
Und zwar
deswegen dieser Antrag, weil wir haben auch eine Anfrage gestellt und in der
Anfragebeantwortung sind einige widersprüchliche Dinge enthalten. Auf die erste
Frage: "Welche Altlasten befinden sich auf dem Gelände?", hat uns die
zuständige Stadträtin geantwortet: "Keine." Auf die Frage, ob es dort
kontaminationsverdächtige Stoffe gibt, schreibt sie: "Von der MA 45
gibt es eine Altstandortliste für Wien. Dort ist dieser Standort verzeichnet.
Es gibt dort durch die Vornutzung kontaminationsverdächtige Stoffe. Die müssen
vom Besitzer sozusagen entsorgt werden", wobei darin auch steht: "Die
Entsorgung obliegt dem Besitzer des Areals", und sie weiß nicht wirklich,
wohin das entsorgt werden soll.
Wir wollen das
gerne mit Hilfe eines Gutachtens in Erfahrung bringen. Deswegen unser Antrag. -
Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet.
Frau
Berichterstatterin, bitte.
Berichterstatterin
GR Rosemarie Polkorab: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Im Jahre 1998
wurden vom Zivilingenieur Dipl Ing Pieler und von Prof Russ auf dem Areal der
Waagner Biro Schürfgrubenuntersuchungen durchgeführt und die Eluatklassen des
anstehenden Bodenmaterials bestimmt. Daraufhin wurde eine Gefährdungsabschätzung
durchgeführt. Die Sanierung des Bodens als auch die Wiederbefüllung der dadurch
entstehenden Gruben sowie das Verdichten des eingebrachten Materials gehen auf
Kosten der Waagner Biro. Deren Bezahlung erfolgt aus dem beim Treuhänder
hinterlegten Kaufpreis. Auf dem Treuhandkonto sind für diese Arbeiten inklusive
Reserven 150 Millionen S reserviert.
Daher ist ein
zusätzliches Gutachten nicht notwendig. Das heißt, dass der bisherige Besitzer
laut Vertrag das Grundstück altlastenfrei zu übergeben hat.
Deshalb
schlage ich vor, den Beschlussantrag abzulehnen und bitte natürlich um
Zustimmung zum vorliegenden Akt. (GR Dipl
Ing Martin Margulies: Was machen wir, wenn die Sanierung doch mehr kostet? Wer
zahlt das dann? Die Gemeinde Wien oder Waagner Biro?)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Meine
Damen und Herren! Wir haben jetzt das Schlusswort der Frau Berichterstatterin.
Punkt eins. Wortmeldungen sind demzufolge nett, aber nicht mehr möglich. Ich
kann Sie nur einladen, wenn der Akt wieder einmal da ist, dazu zu sprechen. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Das war auch
ein Zwischenruf!)
Herr Mag
Gerstl hat das Bedürfnis gehabt, reden zu wollen. Ich kann aber diesem
Bedürfnis, obwohl ich es menschlich verstehen kann, formal nicht mehr
nachkommen. Ich kann ihm die Abwassergenossenschaft Hochschneeberg anbieten. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Das nehme ich an!)
Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Wer für die
Postnummer 74 in der vorliegenden Fassung ist, gibt ein Zeichen mit der
Hand. - Dies ist einstimmig so angenommen.
Es liegt
ebenfalls - wie bereits bekannt - ein Beschlussantrag der Grünen vor, ein Gutachten über die
Altlasten auf dem Gelände der Firma Waagner Biro anzufertigen. Hier wird die
sofortige Abstimmung verlangt.
Wer dafür ist,
den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist nicht die erforderliche
Mehrheit. Dieser Antrag ist somit abgelehnt.
Jetzt kommen
wir zum Hochschneeberg. Die Postnummer 85 (PrZ 170/01-GGU) betrifft den Beitritt der Stadt Wien zur
Abwassergenossenschaft Hochschneeberg sowie die Leistung eines einmaligen Baukostenanteils.
Herr GR
Zimmermann, bitte.
Berichterstatter
GR Paul Zimmermann: Herr
Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich ersuche
Sie um Zustimmung zum vorliegenden Akt. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Das Mikrofon geht nicht!)
Ich bitte um
Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Mag Maresch, bitte.
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Zum
Hochschneeberg: Auf den ersten Blick denken Sie natürlich: Warum nicht ein
Kanal entlang der Trasse der Schneebergbahn? - Auf den zweiten Blick schaut die
Sache ganz anders aus.
Die Begründung
war, es könnte sein, dass die Schneebergbahn von der Bundesregierung zugesperrt
wird und dann haben wir einen Kanal. So kann es wohl nicht gehen. Im Grunde
genommen weiß jeder, dass die Hochschneebergbahn nicht defizitär ist, sondern
ganz im Gegenteil sehr angenommen wird und man sich ewig lange anmelden muss,
wenn man dort hinauffahren möchte. - Erster Punkt.
Zweiter Punkt:
Wir sind hier in einem sensiblen Bereich, und zwar hochalpin. Wenn man eine
Künette aushebt, die wohl ungefähr 1 600 Meter bis ins Schneebergdörfl
oder sonst wo nach Puchberg hinunterführen wird, wird das einiges an
ökologischen Schäden in diesem Bereich verursachen. Das ist einmal ein Grund,
warum wir dagegen sind.
Die zweite
Möglichkeit haben wir dort diskutiert, wurde abgelehnt, nicht einmal in
Erwägung gezogen, und zwar Wurzelraumkläranlagen in diesem Bereich. Da meinte
man, das kann nicht sein.
Die dritte Variante:
Es hat geheißen, damit ist es so, dass dort weniger Transportfahrzeuge von den
einzelnen Hütten zur Bergstation fahren werden. Ich
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