Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 61 von 105
nicht notwendig gehabt
habe, weiß aber von vielen Kolleginnen und Kollegen, dass sie über die Jahre
sehr froh waren, dass sie das bekommen haben und sehr viel daraus gewonnen
haben. Also ich würde dafür plädieren, das noch einmal zu überdenken, weil ich
glaube, dass es ein kleiner, aber wichtiger Beitrag auch zu einer Verständigung
ist.
Und als
letzter Punkt - auch das, weil ich es unmittelbar weiß -, es sind dort sehr
viel mehr Frauen als Männer, die studieren. Das halte ich auch für wesentlich.
- Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Das ist mit Mehrheit, gegen die Grünen, angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 109 (PrZ 166/01-M07)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Betriebssubventionen 2002 sowie
2002 bis 2004 an verschiedene Theater.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GR Zankl, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GR Inge Zankl: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um
Zustimmung.
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GR Ringler. Ich erteile es ihr.
GR Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bei diesem
Poststück tun wir etwas, was wir eigentlich sehr ungern tun. Das ist ein
bisschen ein symbolisches Zeichen und auch als solches zu verstehen. Bei diesem
Akt werden wir nämlich einzelnen Subventionen für Theater in dieser Stadt nicht
zustimmen.
Das mag Sie
etwas erstaunen, weil Sie die Grünen sonst
eigentlich als diejenigen kennen, die im Zweifelsfall immer dafür sind, dass
die Kulturschaffenden Geld bekommen. Aber in diesem Fall war es uns wichtig zu
sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Daher werden wir mehreren
Drei-Jahres-Vereinbarungen für Klein- und Mittelbühnen, die in diesem Akt
aufgezählt sind, nicht zustimmen. Das betrifft das Ateliertheater, das
Experiment am Liechtenwerd, die Komödie am Kai, das Theater Center Forum sowie
das Theater Die Tribüne.
Sie werden
sich jetzt fragen, wieso. Im Gegensatz zu den Kollegen von der FPÖ, die dem
Interkult Theater kein Geld zuerkennen wollen und dies wohl eher aus, sagen wir
einmal, Ablehnung gegenüber den Kulturen von MigrantInnen, Vielsprachigkeit und
Weltoffenheit tun, geht es uns darum - wie ich schon sagte -, ein symbolisches
Zeichen zu setzen. In Zeiten knappester öffentlicher Mittel, in Zeiten, in denen
jeder Schilling umgedreht werden muss, glauben wir, dass es wichtig ist, sehr
sorgsam mit den Budgets umzugehen. Dazu gibt es Beiräte und Jurys, die innerhalb
der MA 7 für die Vergabe von Geldern, auch im Theaterbereich, installiert
worden sind.
Bereits vor
vielen Jahren - noch unter SPÖ-Kulturstadträtin Pasterk - hat es einen Beirat
gegeben, der beauftragt wurde, sich mit einem Problem auseinander zu setzen,
mit dem wir uns jetzt, so viele Jahre später, wieder auseinander setzen müssen.
Eigentlich ist es sehr ärgerlich und schade, dass wir dieses Problem schon so
lange mit uns herumschleppen. Dieser Beirat war nämlich beauftragt, über eine
Strukturreform innerhalb der Klein- und Mittelbühnen in Wien nachzudenken.
Dieser Beirat hat für die von mir angeführten Gruppen vorgeschlagen, die
Subventionen nicht weiter zu verlängern und stattdessen die Gelder in die
freien Gruppen zu stecken, in das, was an innovativen, spannenden,
zukunftsweisenden Projekten in dieser Stadt passiert.
Aber weder
Ursula Pasterk noch ihr Nachfolger haben das dann tatsächlich umgesetzt. Auch
du hast das noch nicht umgesetzt, wahrscheinlich mit dem Hintergrund - wie du
so schön gesagt hast -, zu klotzen und nicht zu kleckern und dem Herrn
Finanzstadtrat noch viel Geld herauszureißen. Ich hoffe sehr, dass das die
Strategie dahinter ist. Das würde mich sehr freuen!
Tatsächlich
ist es aber so, dass der Theaterbeirat allein im ersten Tertial dieses Jahres
freie Gruppen wie das Amphibien-Theater, das Theater Bagatelle, das Kabinetttheater
und das Theater Kombinat, die international spannende und gute Projekte machen,
als förderungswürdig anerkannt hat, ihnen aber kein Geld geben konnte, weil keines
mehr vorhanden ist. Wir glauben, dass es wirklich an der Zeit ist, jetzt über
diesen Generationswechsel nachzudenken, über diese Strukturreform innerhalb der
Theaterszene in Wien.
Es gibt zu
dieser Strukturreform Vorschläge. Es gibt sie schon seit langem. Es gibt sie
vom Beirat. Es gibt sie von der IG Freie Theater.
Wir erwarten
uns auch von dir, dass du dir neben dem Gerangel mit der Josefstadt und
ähnlichen Dingen, die Zeit dafür nimmst, in diesem Bereich noch einmal
anzusetzen, in diesem Bereich, wo das spannendste Theater passiert, noch einmal
genauer hinzuschauen und auch die Weichen für eine Zukunft der Theater und der
Theaterszene in Wien zu stellen.
In diesem
Sinne werden wir den einzelnen Theatergruppen nicht zustimmen, den anderen
gerne und hoffen sehr, dass es hier zu Veränderungen kommt. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist Herr GR Mag STEFAN zum Wort gemeldet. - Bitte.
GR Mag Harald STEFAN (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular