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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 105

 

scheidungen werden jedenfalls folgen -, dass aber dann wieder über die Kunst diskutiert wird und dass dabei die Kunstform Musical nicht vielleicht schlechter gestellt wird als andere Kunstformen, weil ich glaube, dass alle diese Kunstformen in Wien Berechtigung haben und ihren Platz haben sollen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Die erste Zusatzfrage wird von Frau GR Mag Unterreiner gestellt.

 

GR Mag Heidemarie Unterreiner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich freue mich, dass so eine Studie in Auftrag gegeben wurde, und ich freue mich auch, dass Sie hier gesagt haben, dass auch das politische Wollen, das Theater an der Wien als Operntheater zu nützen, sehr wohl überlegt wird. Das ist ein Wunsch, den die Freiheitlichen und die ÖVP seit vielen Jahren vor sich hertragen, wohl wissend, dass in Wien in den letzten Jahren auch das Musical mit wirklich großem Erfolg produziert wird. Aber wir sollten nicht vergessen, dass gerade das Theater an der Wien wegen der Akustik für das klassische Operntheater prädestiniert ist und dass das Musical - ohne das jetzt werten zu wollen - von der Stilrichtung her sehr wohl die Verstärker mit eingebaut hat, sodass deswegen ein Schmuckstück der Akustik nicht unbedingt für ein Musical verwendet werden muss.

 

Weiters ist es eine Prämisse für Entscheidungen, wie schwierig es wahrscheinlich sein wird, zu überlegen, ob man ein solches Theater als Stagione-Betrieb oder als Repertoiretheater führen wird. Auf jeden Fall werden, wenn wir uns dafür entscheiden, wahrscheinlich Mehrkosten auf uns zukommen.

 

Jetzt die Frage: Wie, glauben Sie, kann man diese Mehrkosten in unserem Wiener Budget unterbringen? Oder kann man dafür auch andere Budgets heranziehen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Mag Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Gemeinderätin!

 

Alles, was Sie hier angesprochen haben, ist natürlich auch Gegenstand der Untersuchung. Ich gebe Ihnen darin vollständig Recht, dass man sich das einmal genau anschauen muss. Ich habe bereits erwähnt, dass das Zahlenwerk, wenn man sich die vorliegenden Ideen und Konzepte einmal ein bisschen genauer vor Augen führt, sehr unterschiedlich ist. Daher muss - bevor wir darangehen, darüber nachzudenken, wie man etwas finanziert - zunächst einmal klargelegt werden, was das kosten würde. Ich füge hinzu, dass bei all diesen Überlegungen eventuell auch alternative Spielstätten in Frage kommen oder in Betracht zu ziehen sind. Auch das verursacht zusätzliche Kosten. Ich gehe davon aus, dass wir gegen Ende des Jahres über all das sehr profund Bescheid wissen werden.

 

Wir werden dann auch wissen, ob es überhaupt künstlerische Konzepte gibt, die zu einem vertretbaren finanziellen Aufwand umsetzbar wären, sobald wir wissen, von welchem Finanzvolumen wir hier sprechen, und sobald wir auch wissen - ich verweise noch einmal auf das, was ich eingangs gesagt habe -, ob es im Gesamtraum Wien Sinn macht, zusätzlich klassisches Musiktheater zu spielen. So sehr wir offensichtlich darin übereinstimmen, dass es wünschenswert wäre, dies in einem Haus wie dem Theater an der Wien noch stärker, als es bisher geschieht - es wird ja schon zu einem Teil mit Oper und klassischem Musiktheater bespielt -, auszudehnen, muss man doch auch darüber nachdenken, was das für Häuser wie die Staatsoper oder die Volksoper bedeutet, die zwar nicht zur Stadt Wien gehören, aber trotzdem in Wien stehen.

 

Ich möchte mit Sicherheit vermeiden, dass es in Wien Berliner Verhältnisse gibt, sodass wir am Schluss zwar sehr viele Häuser haben, aber diese Häuser letztendlich nicht ausreichend ausgelastet sind und wir in wirkliche ökonomische Schwierigkeiten kommen.

 

Daher: Zunächst eine klare Analyse des Zustands, eine Analyse der vorliegenden Konzepte, eine klare Aussage darüber, was die ökonomischen und technischen Voraussetzungen sind, um das zu bewerkstelligen - und dann wird man sicherlich in politische Gespräche darüber einzutreten haben, wie eventuell notwendige zusätzliche Finanzmittel aufzubringen sein werden.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Die zweite Zusatzfrage wird von Frau GR Ringler gestellt.

 

GR Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Direkt mit der Zukunft des Theaters an der Wien ist die Frage der Direktoren verbunden.

 

Daher meine Nachfrage: Stimmt es, dass Sie, obwohl Ihre Abteilung jährlich mehr als 200 Millionen S an die Vereinigten Bühnen Wien überweist, nur sehr am Rande in die Wiederbestellung von Herrn Dior Klausnitzer eingebunden waren?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Mag Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Wie Sie wissen, gehören die Vereinigten Bühnen Wien, die eine GesmbH sind, in den Bereich der Holding. Der Kulturstadtrat hat diesbezüglich keine Kompetenz. Es handelte sich hierbei auch nicht um eine Wiederbestellung, sondern es gab, soweit ich informiert bin - und das ist auch aus den Medien nachvollziehbar -, einen gültigen und aufrechten Vertrag, der eine Kündigungsklausel enthielt, die nicht in Anspruch genommen wurde. Ich bin daher weder formalrechtlich noch inhaltlich notwendigerweise damit befasst, das ist auch nicht meine Zuständigkeit. Ich bitte Sie, diesbezügliche weitere Anfragen an die zuständigen Stellen zu richten. Ich habe so wie auch alle anderen von der Tatsache dieser Nicht-Inanspruchnahme der Kündigungsklausel erfahren.

 

Ich stehe aber nicht an zu sagen, dass ich meine, dass Intendant Klausnitzer in den letzten Jahren für

 

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