Gemeinderat,
5. Sitzung vom 21.9.2001, Wörtliches Protokoll
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tatsächlich in dieser
Form geleistet werden kann, erscheint mir durchaus mehr als fragwürdig. Ich glaube,
wir haben hier eine wichtige Aufgabe vor uns, bei der die Neutralität durchaus
in weiten Bereichen auch eine wertvolle Grundlage darstellt.
Die
Unterstützung und die Umsetzung von Maßnahmen der Staatengemeinschaft gegen den
Terror oder die Solidarität mit Ländern im Kampf gegen den internationalen
Terrorismus ist selbstverständlich vereinbar mit unserer Neutralität. Sie erfordert
nicht die Mitgliedschaft in Militärbündnissen. Wir werden diese unterstützen.
Wir sollten aber vor allem auch die Solidarität zeigen.
Wir erwarten
uns daher durchaus, dass auf Grundlage dieser neuen Bedrohungsszenarien rasch
an einer neuen Sicherheitsdoktrin für Österreich gearbeitet wird, welche die
pragmatische Fähigkeit zur Erhöhung der Sicherheit gegen den neuen Terrorismus
aufzeigt. Wir wollen aber eine Sicherheitspolitik, wo Österreich nicht allein
die Waffen sprechen lässt, sondern in erster Linie - wie es seine Tradition ist
- seine Hirne, seine Herzen, seine aktive Außen- und Friedenspolitik, die in
der Vermittlung und im Abbau von Gewalt und Konflikten die Lösung suchen. Hier
geht es nicht um den Krieg gegen den Islam! Hier geht es auch nicht um einen
Kampf der Kulturen! Hier geht es nicht um die Verteidigung des Abendlandes
gegen heranstürmende, barbarische Horden! Hier geht es darum, Verbündete in
allen Staaten, in allen Kulturen zu finden! Wenn heute noch immer die
Vereinfacher manchmal großen Anklang finden, die die Welt gerne in Gut und Böse
einteilen, so dürfen wir uns, glaube ich, gemeinsam nicht davon anstecken
lassen!
Unsere Aufgabe
als Politiker in Wien wird es sein, dass es in unserer Stadt kein Säen von
Hass, von Vorurteilen gegenüber Menschen anderen Glaubens, gegenüber dem Islam,
gegenüber Mitbürgern gibt, die sich zum Islam in seiner friedlichen Form
bekennen. Wir haben hier durch viele Maßnahmen dazu beigetragen, dass das Zusammenleben
in dieser Stadt besser funktioniert als anderswo. Die Qualität einer Demokratie
und eines funktionierenden Miteinanders lässt sich durchaus auch und gerade im
Umgang mit Minderheiten messen. Wir dürfen jetzt nicht Unschuldige zum
Sündenbock machen! Verallgemeinern, Über-den-Kamm-Scheren, auch über Grenzen
hinweg, schafft weder Aufklärung noch dauerhaften Frieden! Und Friede ist eine
Voraussetzung für jede Entwicklung der Freiheit!
Unsere Aufgabe
in Wien wird es auch sein, an einer neuen Sicherheitspolitik in umfassender
Form aktiv mitzuwirken und sie dann auch zu unterstützen.
Unsere Aufgabe
als Politiker in Österreich muss es ebenso sein, für die innenpolitische
Diskussion zu lernen, dies an all jene, die durchaus immer wieder das Ende der
Konsensdemokratie verkündet und von Konfliktdemokratie gesprochen haben. Hier
versuchen wir, dem Konsens durchaus wieder Vorrang zu geben, vor bewusst in
Kauf genommenen Konflikten. Die Menschen erwarten von der Politik, dass sie
Sicherheit in vielfacher Weise gibt. Diesem Auftrag müssen wir entsprechen,
indem wir Gewalt in jeder Form vermeiden! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke für die Wortmeldungen.
Wir kommen nun
zur Fragestunde.
Die
1. Anfrage (PrZ 0009/GM/01-KVP) ist von Herrn GR Mag Gerstl an
Herrn amtsf StR Dipl Ing Schicker gestellt worden: Wie rechtfertigen Sie die
Einführung einer Parkzone auf der 3. Fahrspur auf der Roßauer Lände angesichts
der Tatsache, dass dies auf der wichtigen Durchzugsstraße ein erhebliches Gefahrenpotential
sowohl für die fahrenden als auch für die parkplatzsuchenden Autos darstellen
wird?
Ich bitte um
Beantwortung.
Amtsf StR Dipl
Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Ich bin
dankbar, dass Sie diese Frage stellen, gibt es mir doch die Gelegenheit, ein
paar Punkte klarzustellen, die in der öffentlichen Diskussion zur Zeit sehr
polemisch und sehr missbräuchlich zu diesem Problemfall verwendet werden, wie
Sie das sicher sehen werden.
Sie fragen,
wie ich die Einführung einer Parkzone rechtfertige.
Zunächst eine
Klarstellung dazu: Wir führen dort keine Parkzone ein, sondern es wird einen
Probebetrieb mit einer ex ante und einer begleitenden Erhebung, welche
Auswirkungen diese Maßnahme hat, geben.
Ich rechtfertige es auch damit, dass es ein dringender
Bezirkswunsch war. Sie wissen, dass die Verkehrsorganisation zu den
dezentralisierten Bereichen in dieser Stadt zählt.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die erste Zusatzfrage, bitte.
GR Mag
Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Danke für diese Beantwortung in der Sie erklären, dass Sie
ein Projekt einmal starten. Sie haben darauf hingewiesen, dass es sich der
Bezirk gewünscht hat.
Was ist, wenn Sie zur
Erkenntnis gelangen, dass diese Maßnahme weiterhin durchgeführt werden soll,
also das Provisorium zu einem Fixum übergeführt werden soll? Wer hat dann die
Kosten zu tragen, die notwendig sind, um sie der Bundesstraßenverwaltung
abzugelten, wenn diese Straße nunmehr vom Bezirk in Anspruch genommen wird? Der
Bezirk oder Sie aus dem Zentralbudget?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl
Ing Rudolf Schicker: Herr GR
Gerstl!
Die Frage stellt sich
zur Zeit in dieser Form nicht. Es gibt viele Bundesstraßen, auf denen eine
linke und eine rechte Parkspur bestehen. Es gibt viele Bundesstraßen, auf denen
in der Nacht eine linke Parkspur besteht. Ich denke, wir sollten den Probebetrieb
und
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