Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 66 von 121
sehr unvollständige
Aufstellung. Das muss man eher annehmen.
Es wird in
einem Beiblatt angefügt: 300 000 Zuschauer waren das letzte Jahr, heuer
wird es zwei Stunden live übertragen im Fernsehen von der European Broadcasting
Union. Einnahmen davon gibt es keine. Da werden Fernsehrechte verkauft, es gibt
genau 0 S Einnahmen in der Kalkulation dafür. Das kann ich mir nicht gut
vorstellen. Ich würde sagen, das ist eine schlampige Kalkulation, die vorgelegt
wurde. Wenn ich innerhalb der GRÜNEN ein Projekt ansuche, muss ich das
wesentlich genauer machen. Wenn ich bei der Stadt Wien ansuche, würde ich mir
vorstellen, dass man das sehr viel genauer machen muss.
Wir haben
schon einmal gefördert für den Herrn Neuper den Sports award. Wir wissen, dass
da hohe Gewinne waren. Und da muss man sich schon fragen, ob man daraus etwas
gelernt hat oder nicht, ob wir hier etwas fördern und einen Gewinn dazuzahlen
für eine Sportart, sage ich einmal, wo wir etwas anderes damit auch machen
können.
Die
Sportförderung ist zwar sogar bei einem Powerboat besser aufgehoben als bei der
Märzpark-Garage, wo 280 Millionen S Sportförderung vergraben werden, aber
das ist nicht die Sportförderung, die wir uns vorstellen. Deswegen werden wir
diesen Akt ablehnen. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Danke. - Als Nächster ist Herr GR Mag Reindl zum
Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Mag Thomas Reindl
(Sozialistische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatter! Liebe Kolleginnen
und Kollegen!
Zunächst
einmal möchte ich feststellen, dass die Förderung für das Powerboat Racing
nicht aus der Sportförderung stammt - das wurde auch im Ausschuss entsprechend
erläutert -, sondern aus einem anderen Budgettopf. Daher werden für diese Veranstaltung
keine Sportförderungsmittel verwendet.
Was das Zweite
betrifft, warum sich eine Aufstellung im Akt befindet, wonach ganz
offensichtlich - und Sie haben das einführend auch genug erläutert - hier noch
ein erhebliches Finanzierungsdefizit besteht, darf ich schon darauf hinweisen,
dass der Subventionsantrag am 31. März dieses Jahres abgegeben wurde, und
ich gehe davon aus, dass natürlich versucht wird, jetzt noch erforderliche
Mittel für diese Veranstaltung aufzubringen.
Ich möchte
aber noch darauf hinweisen, dass die Subvention, die die Gemeinde Wien gibt,
nicht zur Erhöhung eines Gewinns, eines eventuell anfallenden Gewinns verwendet
wird, sondern es findet sich im Akt auch der Hinweis: "Falls die Stadt
Wien bei der Vergabe von Subventionen über wesentliche Umstände getäuscht oder
die gewährten Subventionen weder widmungsgemäß noch ordnungsgemäß innerhalb der
festgesetzten Frist abgerechnet werden, ist die MA 51 berechtigt, bis zu einem
von ihr bestimmten Termin diese Subvention zurückzufordern." - Das heißt
nichts anderes, als der Subventionswerber ist verpflichtet, die
Mittelverwendung nachzuweisen, und ist auch verpflichtet, nachzuweisen, wie die
gesamte Veranstaltung finanziert wurde. Sollte ein Überschuss entstanden sein,
wird die Subvention im Nachhinein zurückgefordert werden.
Im Übrigen
möchte ich darauf hinweisen, dass die Subvention zirka 10 Prozent des
Gesamtausgabenvolumens entspricht, mit dieser Subvention aber immerhin
300 000 Zuseher angesprochen werden können. Ich darf erinnern, ein Formel-1-Rennen
am A-1-Ring kostet nicht nur viel, viel mehr, sondern hat auch nicht wesentlich
mehr Zuschauer als dieser Event hier.
Ich glaube,
dass dafür 900 000 S durchaus gerechtfertigt sind und ich freue mich
schon auf ein spannendes Rennen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Ich danke. - Zu einer tatsächlichen Berichtigung
hat sich Herr GR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn
(Grüner Klub im Rathaus): Nur ganz kurz. Es liegt allen die
Postnummer 18 vor. Der Antrag lautet - im Gegensatz zu dem, was jetzt
gesagt worden ist, dass es nicht aus der Sportförderung ist -:
"Der
nachstehend angeführten Sportorganisation wird aus den Sportförderungsmitteln
2001 folgende Subvention gewährt: Powerboat Racing" und so weiter und so
fort "900 000 S".
Das ist der
Antrag, über den wir jetzt abstimmen werden. Tatsächliche Berichtigung. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Herr GR Reindl hat sich auch zu einer
tatsächlichen Berichtigung gemeldet.
GR Mag Thomas Reindl
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Das
ist verrechnungstechnisch, Herr Kollege. Aus einem anderen Budget kommen in die
Sportförderung 900 000 S, erhöhen diese daher um die
900 000 S. Für die Sportförderung ist es ein Durchlaufposten, würde
man buchhalterisch sagen. - Danke schön.
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Danke. - Zum Wort ist jetzt tatsächlich niemand
mehr gemeldet.
Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Ich bitte nun jene Damen und Herren, die dem Antrag der
Berichterstatterin zustimmen können, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit
Mehrheit ohne F und GRÜNE.
Es
gelangt nunmehr die Postnummer 21 (PrZ 88/01-GJS) der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine sachliche Genehmigung für die
Sportanlage Windtenstraße in Wien 10.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GR Novak-Schild, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GR Barbara Novak-Schild: Ich bitte um Zustimmung.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular