Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Thema für den Herrn
Kulturstadtrat. Das ist wieder ein Beweis, dass dieser Rechnungshof zu diesem
Zeitpunkt viel zu spät da ist, weil das hätte man jetzt wirklich diskutieren
sollen. Der Tausch Volksoper - Theater an der Wien ist ja vom Tisch. Da gibt es
ja auch, wie Sie alle wissen, eine Analyse von der Firma INFORA, die bewiesen
hat, dass das wirklich keine gute Idee ist. Experten hatten das auch vorher
schon gesagt. Und jetzt sollte man das natürlich auch im Detail diskutieren. Es
heißt, mehr Opern. Ja, wann? Im Sommer, anstatt der Festwochen? Anstatt des
Klangbogens oder nachher? Oder wie soll sich das eigentlich dann abspielen? -
Das wären Sachen, die wichtig sind, nicht nur die Prämien des Herrn Klausnitzer.
Oder soll es jetzt eigene Mozart-Wochen geben anstelle des Klangbogens,
anstelle der Festwochen? Sollen die Festwochen jetzt mehr im Museumsquartier
sein? Oder sollen wir jetzt zusätzlich eine Freiluftbühne machen, wie ich das
zum Beispiel vorgeschlagen habe, draußen in Schönbrunn? Wer soll dort spielen?
- Das sind alles Fragen, die natürlich jetzt sehr wichtig wären, und wenn man
das eine angeht, muss man das andere mit berücksichtigen. Und da wäre es schon
sehr notwendig, dass man dann die Empfehlung des Rechnungshofs mit einbezieht.
Wir haben einmal
schon im Ausschuss über verschiedene Dinge gesprochen, aber da war eben nur der
Rohbericht da. Da ging es auch um die Kostenwahrheit der Wiener Festwochen und
des Wiener Klangbogens. Die haben eine viel bessere Bedingung, im Theater an
der Wien zu spielen. Da geht es um Millionenbeträge. Und auch das wäre
notwendig, dass man ganz einfach von diesen beiden Institutionen den gleichen
Tageskostensatz verlangt. Das ist zum Beispiel eine Empfehlung vom
Rechnungshof, die man sehr wohl überlegen sollte. Das hängt aber wieder damit
zusammen, welche Aufgaben haben dann Klangbogen und Festwochen. Und damit
hängen auch viele andere Dinge zusammen mit den Rückstellungen, die mit der
jetzigen Führung gemacht wurden. Also all diese Detailfragen sollten unserer Meinung
nach noch diskutiert werden. Das heißt, die Intendantenbestellung ist
ausständig, die Nutzung eben des Theaters an der Wien als Opernbühne, weiterhin
das Produzieren und Vermarkten von Musicals, wie soll das vonstatten gehen, und
natürlich die Nutzung der anderen Spielstätten, nicht nur des Theaters an der
Wien.
Ich hoffe,
dass auch die anderen Fraktionen dafür sind, dass dieser Bericht im
Kulturausschuss noch im Detail diskutiert wird. Wir stimmen dem zu. Ich muss sagen,
ich habe damals schon beim Museumsquartier, vor vielen, vielen Jahren, sehr,
sehr, sehr viele Bestätigungen, auch Anregungen bekommen vom Rechnungshofbericht.
Ich freue mich, dass es diese Berichte gibt. Sie sind eine ganz, ganz große Hilfe
und ich bedanke mich bei allen zuständigen Beamten. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Zum Wort ist
niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der
Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem
Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Das ist
somit einstimmig. Ich danke.
Wir kommen nun
zur Postnummer 17 (PrZ 108/01-GJS). Hier liegt mir keine
Wortmeldung vor. Die Postnummer 17 betrifft einen Sachkredit für die
Einrichtung und Ausstattung der neuen Hauptbibliothek.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag zustimmen, um ein Zeichen mit
der Hand. - Das ist ohne die Stimmen der FPÖ. Habe ich das eh richtig gesehen?
- Ja.
Es gelangt nun
die Postnummer 18 (PrZ 58/01-GJS) der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Powerboat Racing Management
GmbH.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GR Novak-Schild, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GR Barbara Novak-Schild:
Werte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Ich eröffne
die Debatte. Als erster Redner ist Herr GR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich
erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Wenn Sie
abstimmen wollen, müssen Sie herinnen bleiben. - Ah, der Herr Kollege Reindl
kommt noch dran, das dauert dann vielleicht doch länger.
Ich war
jahrelang, bevor ich da hereingekommen bin, Sportjournalist. Ich beschränke
mich jetzt nicht auf ökologische Kriterien vom Powerboat Formula, das sind 500-PS-Geschosse,
220 km/h auf der Donau, meinetwegen.
900 000 S
werden beantragt. Das hat letztes Jahr auch stattgefunden. Letztes Jahr war das
ohne Förderung der Stadt Wien möglich. Eine Kalkulation vom Vorjahr, eine
Abrechnung vom Vorjahr liegt dem diesjährigen Akt nicht bei. Was beiliegt, ist
eine Schätzung der Aufwendungen und Einnahmen für das heurige Jahr. Ich nehme
an, dass der Veranstalter das gut abschätzen kann, weil es ja schon letztes
Jahr stattgefunden hat. Das ist ein Formel-1-Lauf so wie bei der WM der Autos
und das ist einer der 16 oder 17 Formel-1-Läufe der Powerboat Racing Formula.
Die Aufwendungen belaufen sich auf 8,8 Millionen S. Der ganze Zettel
schaut ungefähr so aus im Akt. (Der Redner zeigt ihn.) Die Einnahmen
beschränken sich auf 3,5 Millionen S. Es sind aber
5 Millionen S Abgang. Das ist das, was vorliegt.
Also entweder ist das
kein Geschäft, wenn es 5 Millionen S Verlust macht, dann frage ich
mich, warum es der Veranstalter letztes Jahr gemacht hat und heuer wieder
machen möchte und warum wir dann das Defizitgeschäft unbedingt fördern müssen,
oder es ist schon ein Geschäft und es ist eine sehr,
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