Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
- Seite 74 von 121
Bundes Unterstützung
wünschen, meine Damen und Herren, und nicht die Prügel, diese Steine, die wir
in den letzten Wochen und Monaten tagtäglich erleben müssen, die auch notwendig
machen, dass die Umweltstadträtin in Wirklichkeit 50 Prozent ihrer Zeit
dazu verwenden muss, um das abzuwenden, was den Wienerinnen und Wienern droht,
wenn die blau-schwarze Bundesregierung ihre Umweltkonzepte durchsetzen kann.
In diesem
Sinne wünsche ich mir und uns allen eine Umweltpolitik, die es möglich macht,
in einem Jahr eine ähnlich positive Bilanz zu legen, eine Umweltpolitik, die
sicherstellt, dass wir uns von der Umweltmusterstadt weiterentwickeln zur
Klimamusterstadt, um somit zum Vorbild in ganz Europa zu werden. - Danke schön.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung
hat sich Herr GR Dr Tschirf gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Dr Matthias
Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau
Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich werde
jetzt nicht auf die vielen Unterstellungen und all das eingehen, was wir uns
jetzt anhören mussten. Ich möchte nur auf etwas hinweisen, auf eine
Unrichtigkeit, auf eine Unwahrheit.
Wenn mein
Vorredner davon gesprochen hat, dass der Bundeskanzler zu Temelin nicht redet,
dann ist das nicht nur unrichtig, sondern es ist ihm etwas gelungen, was all
seinen Vorgängern nicht gelungen ist: Mit dem Abkommen von Melk wurde erstmals
Tschechien dazu genötigt, dass tatsächlich Messwerte bekannt gegeben werden.
Das ist erstmalig. Das ist keinem Jürgen Trittin, das ist all denen nicht
gelungen, die in der SPÖ früher Verantwortung gehabt haben. Und dafür, meine
sehr geehrten Damen und Herren, gebührt, glaube ich, dem Bundeskanzler dieser
Republik der Dank dieses Hauses. (Beifall
bei der ÖVP. - Zwischenrufe bei der SPÖ.) Um zu zeigen, wie unqualifiziert
Ihre Zwischenrufe sind, brauche ich nur darauf hinzuweisen, dass gerade jene
Kernkraftwerke im Osten, die früher in Betrieb gegangen sind, noch einen ganz
anderen Gefährlichkeitsgrad gehabt haben, und da wäre es viel notwendiger
gewesen. dass sozialdemokratische Bundeskanzler sich dieses Themas tatsächlich
angenommen hätten. (Beifall bei der ÖVP
und bei Gemeinderäten der FPÖ.)
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Aber Sie könnten relativ leicht etwas tun. Wenden
Sie sich an Ihren Kollegen Zeman in Tschechien, Parteikollege. Der hätte im
Gegensatz zu jedem österreichischen Politiker die Möglichkeit, tatsächlich die
Inbetriebnahme dieses Kraftwerks zu verhindern beziehungsweise es stillzulegen.
Der könnte das tun. Machen Sie es, dann könnten Sie wirklich etwas für die
Wienerinnen und Wiener tun. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr GR
Parzer gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Robert Parzer
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bin
Gemeinderat der ÖVP und gleichzeitig aus dem Bezirk Donaustadt. (Heiterkeit
bei der SPÖ.) Es soll nichts Ärgeres passieren; danke, Herr Hufnagl. Aber
was ich dazu sagen will, ist das, dass die Lebensqualität der Wiener Bürger,
meine Damen und Herren, von der Umweltpolitik in den jeweiligen Bezirken
ausgeht. Und der Bezirksname ist für mich die Donaustadt, aus der komme ich und
die werde ich auch heute hier vertreten.
Die
Volkspartei hat auf den Umstand in der Koalitionsregierung immer wieder aufmerksam
gemacht und entsprechende Maßnahmen und Vorschläge bezüglich der Umweltpolitik
in den Bezirken eingebracht. Als Partei, die sich gerade im Umweltschutz dafür
ausspricht, die Kompetenzen, wo immer es geht, dort anzusiedeln, wo sie zum
Wohle der Bürger am Besten angesiedelt sind, nämlich in den Bezirken, dort
haben wir uns dafür ausgesprochen, dies auch zu tun.
Ich darf nur
als Beispiel einmal unsere Forderung anführen, Ausgleichszahlungen nach dem
Baumschutzgesetz im Bezirk zu belassen. Oder die Initiative, mit Hilfe von
EU-Geldern in den Bezirken Lärm- und Reduktionsstrategien zu entwickeln.
Meine Damen
und Herren! Es war uns in der Koalition ein Anliegen, die Rechte der Bezirke zu
stärken und gleichzeitig die Umweltqualität dieser Stadt zu heben. Beides
werden wir auch aus unserer derzeitigen Oppositionsrolle heraus fördern.
Und, meine
Damen und Herren von den GRÜNEN, ich vermisse den Bezirksansatz bei dem so im
Scheinwerferlicht vorgestellten Koalitionsabkommen zwischen der SPÖ und Ihrer Partei.
Das, was - er ist leider nicht da - Herr Chorherr in seinem fast unstillbaren
Drang, in die Stadtregierung zu kommen, mit dem Bürgermeister entwickelt hat,
ist ein Minimalaufguss, bitte, von Projekten, die soundso schon in Vorbereitung
waren. Für die Bezirke haben Sie sehr wenig verändert.
Ich vermisse
beispielsweise bei dem Koalitionspartner Lösungsvorschläge für ein ganz
wichtiges Thema, das Verkehrsproblem Nummer 1 in der Donaustadt, die
enorme tägliche Verkehrs- und Umweltbelastung. Denn nichts gegen neue Radwege
oder gegen ein neues Stadtrad, ein Vorhaben, dessen Namen der Herr Chorherr als
Vater hat und das ihn wohl magisch angezogen hat, aber den Bürgern der
Donaustadt, die tagtäglich einen Massenstau mit den Folgen einer enormen
Luftverschmutzung auf sich nehmen müssen, nützt es überhaupt nichts, außer,
wenn diese noch eventuell verwirklicht werden.
Was die
Donaustadt und Wien letztendlich dringend brauchen, das wissen wir alle, das
ist - es wird leider noch lange dauern - die Nordostumfahrung, die zu einer
wirklichen Entlastung führt.
Natürlich sind wir auch für den Schutz des
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular