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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 121

 

abfahren und dann erst wieder eine Stunde später, aber in der Zwischenzeit gibt es nichts, dass es keine Abstimmung auf den Bahnverkehr gibt, keine Abstimmung im U-Bahn-Verkehr und bei den Bussen, die direkt in unser Umland hinausfahren. Das ist, glaube ich, falsch. Hier bedarf es eines wirklichen Managements.

 

Weil gerade auch die Umweltstadträtin hier ist: Vielleicht kann man auch koordinieren, wie die MA 48 ihre Tätigkeit durchführt. Vielleicht kann die MA 48 mit ihren Wagen auf Schienenstraßen dann fahren, wenn nicht Hauptverkehrszeit ist, sodass sich die öffentlichen Verkehrsmittel und die Schienenfahrzeuge jedenfalls einmal frei bewegen können und nicht im Stau stehen. Denn ein Ziel müssen wir, glaube ich, alle haben: Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen nur dann stehen, wenn sie in einer Haltestelle stehen, aber nicht dann, wenn sie durch den Verkehr blockiert werden. Dieses Ziel müssten wir uns vornehmen, auch wenn es nicht immer leicht verwirklichbar sein wird. Aber dieses Ziel gilt es zu erreichen, wenn wir den Verkehr wirklich fließen lassen wollen und auch den Individualverkehr wirklich fließen lassen wollen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Es gilt auch Zusammenhänge dahingehend zu schaffen, dass die WIENER LINIEN nicht nur sehr freundlich zu ihren Arbeitnehmern sind, dass nicht nur ihre Arbeitnehmer dort eine wunderbare Arbeitsstätte haben, sich über ganz tolle Arbeitnehmerrechte und ein gutes Arbeitsklima freuen können, sondern dass wir die WIENER LINIEN auch dorthin bringen, dass auch der Kunde zufrieden ist. Zu einem zufriedenen Kunden bei den WIENER LINIEN zu kommen, das erscheint mir von ganz besonderer Wichtigkeit zu sein, und darauf gilt es auch einen Schwerpunkt zu legen.

 

Wir haben im ÖPNV die Möglichkeit, mit Hilfe eines Vertrags darauf zu drängen, dass die WIENER LINIEN auch hier ganz konkrete Vorgaben von uns bekommen, damit sie die Qualitätskriterien einhalten, damit sie auch die Effizienz steigern. Ich erwarte mir das und nicht nur ich, sondern auch die Geschäftsführer der WIENER LINIEN erwarten sich das, dass der Eigentümervertreter ganz klar vorgibt: In welcher Form soll der Geschäftsführer diese Geschäfte durchführen? Welche Qualitätssteigerungen sollen erfolgen? Welche Verkehrsverdichtungsmaßnahmen sollen erfolgen? Welche neuen Linien sollen errichtet werden? Wo soll es Tangentiallinien geben und wann sollen sie eingeführt werden? - Es sind also viele, viele Bereiche, die es von uns, von Seiten der Stadt verkehrspolitisch vorzugeben gilt. Wir dürfen hier die WIENER LINIEN nicht einfach im Stich lassen und sie einfach im Regen stehen lassen - sodass sie dann dort so wirken, wie sie wollen, und eigentlich gar nicht wissen, was der Eigentümervertreter will. Das ist eine Pflicht - nicht nur eine Kür - für dieses Haus, sich darum zu kümmern, dass die WIENER LINIEN auch einen klaren Auftrag haben. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Meine Damen und Herren! Ich habe mir in den vergangenen zwei Monaten sehr viele Systeme angeschaut, auch im Ausland, um zu sehen, was hier alles möglich ist und was hier alles passiert. Da sieht man, dass vieles, was bei uns noch diskutiert wird, woanders nicht mehr wegdenkbar ist. So gibt es in München an der Autobahn A 9, also ganz konkret an der Autobahn, ein Park-and-ride-System, von dem Sie direkt in die Innenstadt gelangen können. Das ist etwas, was bei uns bisher immer abgelehnt worden ist, denn man wollte unsere U-Bahnen nicht bis an die Stadtgrenze hinaus bauen. Es ist aber etwas, das wir vielleicht auch mit anderen Verkehrssystemen bewegen können - also statt mit einer U-Bahn vielleicht mit einem Cable Liner oder mit anderen modernen öffentlichen Fahrzeugen, wie Straßenbahnen, die auch auf Rädern fahren können und sich danach auf Schienen weiterbewegen können, aber jedenfalls mit einem Hochleistungsverkehrsmittel, das von der Stadtgrenze oder von einer Autobahn direkt in die Stadt hineinfährt.

 

Das halte ich auch für sehr wichtig, dass wir hier entsprechende Schritte setzen. Darum müssen wir uns ganz intensiv kümmern. Wir dürfen diesen Verkehr nicht nur einfach passieren lassen, sondern wir müssen ihn aktiv gestalten. Ein Park-and-ride-System an allen Ecken und Enden von Wien wäre geeignet, diesen Verkehr, der nicht notwendigerweise nach Wien hereinströmen muss, bereits an der Stadtgrenze abzufangen.

 

Das Wesentliche bei diesem öffentlichen Verkehr ist die Pünktlichkeit. Diese Pünktlichkeit, das große Atout für den öffentlichen Verkehr, gilt es sicherzustellen. Mangelnde Abstimmung einzelner Abläufe, wie das manchmal zum Beispiel bei den Straßenbahnen beim Schottenring zu beobachten ist, die dort sehr oft mehrere Ampelphasen abwarten müssen, bis sie sich überhaupt einmal aus dem Haltestellenbereich des Schottenrings entfernen können, oder auch die Möglichkeit, dass eben, wie gesagt, die Müllabfuhr vor der Straßenbahn steht, sodass diese nicht weiterkommt, so etwas gilt es durch entsprechende Maßnahmen zu verhindern. Ich habe mir das ausgerechnet und mit Betroffenen darüber gesprochen: Die Leute verlieren hier im Grunde 8 Stunden pro Jahr alleine an diesen Dummheiten, an diesen Kleinigkeiten! Wir könnten also jedem Menschen, der mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fährt, einen ganzen Tag für seine Freizeit zurückgeben, wenn wir auch bei diesen Kleinigkeiten Wert darauf legen, entsprechende Maßnahmen zur Abhilfe zu setzen. Und die kosten eigentlich kein Geld. Die kosten nur etwas Gehirnschmalz, etwas Aktivität, etwas mehr Kooperation, und damit könnten wir schon vieles vereinfachen. Da brauchen wir nicht immer auf den Bund zu verweisen, wenn beklagt wird, dass dieses oder jenes nicht funktioniert, sondern da genügt es, wenn man sich selbst etwas mehr anstrengt und die Kooperation noch stärker sucht, was jetzt in einer einheitlichen Regierung, glaube ich, auch ganz leicht möglich sein wird. (Beifall bei

 

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