Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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mit der wir
konfrontiert sind, mit der neuen, netten schwarz-blauen oder blau-schwarzen
Bundesregierung, zuerst zu sparen, zu sparen und zu sparen, vor allem bei der
Bildung, und dann den Leuten einzureden, dass sowieso alles für sie gut sei.
Die neue Bundesregierung spart 1,5 Milliarden S alleine in den
Pflichtschulen ein. Genauso viel kostet einer von diesen alten gebrauchten
Abfangjägern, in denen sich vielleicht Captain Rudolph dann ganz gerne über dem Wiener Luftraum aufhalten
wird.
Faktum ist,
dass Sie sagen, wenn Lehrerinnen und Lehrer gewerkschaftliche Maßnahmen setzen,
weil der Streik nicht durchgegangen ist, da das von ÖVP-Granden etwas
hintertrieben wurde, wenn also ein Boykott stattfindet, dann soll man den
Kindern gefälligst nichts sagen. Man soll nicht sagen, warum man etwas macht,
sondern bestenfalls schweigen und vielleicht beim nächsten Mal die FPÖ wählen.
Aber da sei Gott vor - der viel zitierte Herrgott, von dem Klubobmann Khol im
Parlament dauernd redet -, dass er dann schließlich gerecht wäre.
Wir glauben
erstens, dass die gewerkschaftlichen Rechte der LehrerInnen nicht zu
beschneiden sind. Zweitens brauchen wir überhaupt keine Abfangjäger. Und
drittens denke ich mir, dass Herr Rudolph
nicht Recht hat, weil eine Partei, die die grün-alternative Jugend
beweint und rundherum lächerlich macht, sollte sich vielleicht in Erinnerung
rufen, dass einer ihrer Exabgeordneten im Alsergrund gesagt hat, er will den
ausländerInnenfreien Alsergrund haben, denn dann ist er erst wirklich
glücklich.
Das können wir
nicht durchgehen lassen. Genau das Gleiche ist der Angriff auf die
gewerkschaftlichen Rechte aller Lehrerinnen und Lehrer und letztendlich aller.
Man muss sich vor Augen führen, die FPÖ hat bei Gewerkschaftswahlen unter den
LehrerInnen einen Zuspruch von 1 Prozent. Das ist zu Recht sehr wenig für
die FPÖ und wird wahrscheinlich bei solchen Aktivitäten des ehemaligen Herrn
Stadtschulrats-Vizepräsidenten gegen null gehen! - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Als Nächster
hat sich Herr GR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Ich brauche
auch nicht viel länger als mein Vorredner.
Ganz kurz zum
Sport: Wir sind beim Rechnungsabschluss Seite 22. Dort wird geschrieben:
"Die Gesamtausgaben dieses Ressorts stiegen gegenüber dem Voranschlag um
rund 346 Millionen S. Dieser Mehrbedarf entstand im Wesentlichen bei
der Sanierung beziehungsweise Herstellung von Sportplätzen, bei den Turn- und
Sporthallen und ferner bei zusätzlichen Sportförderungsmaßnahmen." - Das
ist inhaltlich einfach falsch. Von diesen 346 Millionen S sind
280 Millionen S für die Garage beim Märzpark verwendet worden, für
eine Veranstaltung, die die Stadthalle gemacht hat und bei der ich auch war.
Es wurde von
Seiten des Magistrats versichert, dass diese Garage zur Gänze aus der
Parkometerabgabe bezahlt wird. Das war falsch. Das Geld kommt aus der
Sportförderung. Es wird auch noch groß verkündet, wie weit die Sportförderung
hinaufgegangen ist. Das ist einfach ein Blödsinn! Soviel zum Sport.
Nur ganz kurz
zur Wortmeldung vom Herrn Rudolph: Er
hat gesagt, die Grünen sind der
politische Arm von und hat alle möglichen Dinge aufgezählt, die er
wahrscheinlich ganz furchtbar findet. Die Grünen
sind der politische Arm von allen ökonomisch Ausgegrenzten und von allen
sozial Ausgegrenzten in dieser Stadt! Die Freiheitlichen sind nicht - das haben
wir gestern bei vielen Diskussionen und auch von der Bundesregierung gehört -
der politische Arm vom kleinen Mann, sondern der politische Arm von
Millionären! Sie machen Politik von Millionären für Millionäre!
Ich möchte
Ihnen zur FPÖ auch noch ein Beispiel sagen. Herr Maresch hat vorher ein
Beispiel aus dem 9. Bezirk gesagt, ich sage eines aus dem 15. Bezirk.
Der Klubobmann der Freiheitlichen im 15. Bezirk fordert die Umbenennung
des 15. Bezirks von Rudolfsheim-Fünfhaus in Jugoheim-Türkhaus in der Aula.
Das ist der Geist, der bei den Freiheitlichen in Wien weht! Sie haben gesagt,
von wem wir aller ein politischer Arm sind. Ich sage Ihnen, die Freiheitliche
Partei ist politisch arm! (Beifall bei
den GRÜNEN und bei Teilen der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Zum Wort
gemeldet ist Frau VBgm Laska. Ich erteile es ihr.
VBgm Grete Laska: Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist heute das
siebente Mal, dass ich hier einen Rechnungsabschluss der Bundeshauptstadt Wien
für mein Ressort zu vertreten habe. In diesen sieben Jahren gibt es - ich habe
jetzt lange genug Zeit gehabt, diese sieben Jahre ein bisschen Revue passieren
zu lassen - viele Parallelitäten, viele Wiederholungen und viele neue Dinge. Ich
möchte zuerst sagen, dass es für mich entgegen sonstiger Tendenzen und gewisser
Vorsicht gegenüber dem siebten Jahr ein sehr positives siebentes Jahr war und
ich auch sehr froh bin - das ist das besonders Positive -, dass mit dem
Rechnungsabschluss 2000 und dem Aufbau auf den vergangenen Jahren jener Wiener
Wahltag am 25. März gekommen ist, der etwas gezeigt hat, was im
politischen Leben sonst relativ wenig der Fall ist, nämlich eine Zustimmung,
eine noch dazu sehr deutliche Zustimmung, der Wienerinnen und Wiener zu dem
Weg, den wir hier gegangen sind und damit verbunden auch mit einem Auftrag, in
Zukunft diesen Weg für ein soziales, für ein gerechtes, für ein tolerantes
Wien, für ein Wien des Miteinanders und nicht des Aufeinanderloshetzens zu
gehen. Diesen Auftrag haben wir mit Freude und - das ist etwas, das man nicht
oft genug wiederholen kann -, wie unser Bürgermeister am
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