Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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weitergebracht
gemeinsam mit dem Koalitionspartner? (Zwischenruf
des GR Godwin Schuster.) Das ist ja schön, wenn man
5 Milliarden S kriegt! Da kann man etwas tun! Wunderbar!
Also, was ist
geschehen? - Meine Damen und Herren! Im Wohnbereich wurde eine ganz neue Linie
eingeschlagen von der Volkspartei. Die Sanierung abgewohnter Bezirksteile: ein
Schwerpunkt. Das ist also etwas ganz Besonderes gewesen, weil man immer nur
kleine Teile saniert hat. Hier wurde im großen Stil saniert, noch nicht so nach
unserem Wunsch, wie wir es gewollt hätten, aber es war ein großer Beginn.
Und es sind
fällige Veränderungen, fällige Dinge, die schon länger verändert werden
sollten, begonnen worden, zum Beispiel die thermische Sanierung THEWOSAN. Hier
wurde von Seiten der Kammer ununterbrochen verhandelt. Das sind ja Dinge, wo
Arbeitsplätze geschaffen werden. Ökologie, Umweltbewusstsein, Energieersparnis.
Und es ist ein neues Denken eingezogen in die Wohnbaupolitik. Eigentum ist
nicht mehr der absolute Feind der Sozialdemokraten gewesen, weil viel
Aufklärungsarbeit geleistet wurde, viel Aufklärungsarbeit, dass auch hier gefördert
werden muss. Und hier hat es dieses Umdenken gegeben.
Und es wurden
Ungerechtigkeiten beseitigt. Zum Beispiel wurde das Bürgerwohngeld eingeführt.
70 Jahre wurden nur jene gefördert, die im kommunalen Wohnbau wohnten oder
die im Genossenschaftsbereich zu Hause waren. Die Leute auf der anderen
Straßenseite, die im privaten Althausbau wohnten, die genauso arm und
förderungswürdig waren, die haben Sie die ganzen Jahre, wo Sie allein regiert
haben, mit Fördermittel überhaupt nicht bedacht. Wir von der Volkspartei haben
auch jene Leute mit Förderungsmittel bedacht, die in diesem privaten Bau zu
Hause sind, weil eben Armut nicht teilbar ist, ob die Menschen im kommunalen
Bau oder im privaten Bau leben. (Beifall
bei der ÖVP.)
Und man muss
schon einiges ins richtige Lot bringen, wenn man die ganze Zeit hört, was alles
nicht gemacht worden ist. Herr Kollege Ellensohn, ich möchte Ihnen schon sagen:
Es war die Österreichische Volkspartei, die hergegangen ist und ununterbrochen
Anträge gestellt hat, dass der Gemeindebau, der kommunale Wohnbau geöffnet wird
für die Ausländer. Und es waren vor Beginn der Koalition die Sozialdemokraten,
die sich gewehrt haben und gesagt haben: Kommt überhaupt nicht in Frage!, weil
sie Angst hatten vor vielen Dingen, vor den Bewohnern, vor den Freiheitlichen
und und und. Und die Kleinarbeit und das ununterbrochen Bearbeiten, dass hier
etwas weitergeht, hat einen Teil davon geöffnet. Einen Teil. Ich bin nicht ganz
zufrieden, überhaupt keine Frage, aber das ist ein Erfolg der Volkspartei. Wir
müssen den Menschen Wohnungen geben. Man kann nicht Ghettos schaffen, sie nur
im Altbau sein lassen, oder vielleicht nur den Genossenschaftsbau fördern.
Nein, liebe Freunde, auch im kommunalen Wohnbau, denn das wäre und ist auch
richtige Integration. (Beifall bei der
ÖVP.)
Und der
Österreichischen Volkspartei ist es gelungen, für unsere Stadt und ihre
Menschen, für die Wirtschaft, aber auch für die Schwächsten in unserer Stadt,
eine Effizienzsteigerung zu erreichen, die sich sehen lassen kann. Unsere
Politik hat das Augenmaß der sozialen, aber auch der wirtschaftlichen Verantwortung.
Und wir hätten
alle viele Dinge weiter bearbeiten können und wir hätten viel mehr erreichen
können, hätten wir nicht diesen brutalen Paktbruch der Sozialdemokraten gehabt,
die einfach hergegangen sind und gesagt haben: Wir wollen aus parteipolitischer
Taktik jetzt wählen. Wir hätten schon längst viele Dinge, die ich dann noch
anführen möchte, die wir notwendig haben, durchgebracht. Aber es war die
sozialdemokratische Parteipolitik, die mit ihrem Paktbruch dem ein Ende gesetzt
hat.
Meine Damen
und Herren! Das ist ein Rückfall, wo sozialdemokratische, rote
Parteibuchwirtschaft, rote Politik, Parteipolitik wichtiger sind als Wohnen. (GR Ursula Lettner: Wieso sitzt die FPÖ in
der Regierung?) Liebe Frau Kollegin, ich weiß, dass absoluter Machtmissbrauch
Ihnen besser schmeckt. Aber nehmen Sie zur Kenntnis: Für uns sind die Menschen
wichtiger, nicht die Parteibuchwirtschaft! (Beifall
bei der ÖVP. - GR Ursula Lettner: Sie sitzen in der Regierung mit der FPÖ!) Auch
wenn wir nicht in der Regierung sind, Frau Kollegin, sind wir uns der
verantwortungsvollen Aufgabe sehr wohl bewusst. Denn eine moderne Wohnbaupolitik
darf man nicht den Zufällen überlassen. Ich glaube nämlich, hier geht es um die
Sicherung der Wohnbauimpulse, wo man vorausdenken muss: Wie wird es sein, wenn
mehr Menschen zu uns kommen, wenn wir mehr Wohnungen brauchen, wenn mehr
saniert werden muss? - Wir brauchen Arbeitsplätze und wir brauchen eine
Wohnungssicherheit.
Und es geht um
die Zweckbindung der Rückflüsse gegebener Wohnbaudarlehen. Und Sie wissen ja:
Wir haben umgestellt von Einmalzuschüssen auf rückzahlbare Darlehen. Zur
Nachhilfe, Frau Kollegin. Wir wollen haben, dass diese Rückflüsse zweckgebunden
werden, zweckgebunden eben für neue Wohnungen. Für kommunale Wohnungen, für
Genossenschaftswohnungen, aber auch für den privaten Bau braucht man dieses
Geld für die Sanierung. Sehen Sie, und wenn dann kein Geld mehr zurückkommt
beziehungsweise es in den großen Steuersack hineinkommt, dann verlangt man
wieder vom Bund mehr Geld, statt vorher anders gedacht zu haben und diese
Rückflüsse vielleicht zweckgebunden auf die Seite zu legen. Und ich glaube,
dass Sie, Frau Kollegin - ich nehme an, dass Sie sozialdenkend sind, auch für
die kommenden Generationen -, diesem Antrag auf Zweckbindung der Rückflüsse,
den ich jetzt einbringe, sicherlich zustimmen werden. Denn Wohnbaudarlehen sind
nicht immer gesichert und daher müssen wir eben Vorsorge treffen.
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