Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Stadt, ein sozialer Wohnbau, der einer der größten Gruppen,
die Anspruch darauf haben sollten - und die ökonomisch Armen sind zu einem
größeren Teil bei den Menschen zu finden, die keinen österreichischen Pass
haben -, was ist das für ein sozialer Wohnbau, der dieser Gruppe die
Gemeindewohnungen vorenthält?
Die SPÖ hat jetzt eine absolute Mehrheit und könnte,
um das "sozial" in sozialdemokratisch zu unterstreichen, dafür
sorgen, dass Gemeindewohnungen innerhalb kürzester Frist - wir wollen da nichts
hören von einem 20-Jahres-Plan für die nächste Generation, sondern in kürzerer
Frist - schnell geöffnet werden und in Gemeindebauten genau die gleiche
Vermischung von Nationalitäten stattfindet wie im übrigen Wohnbau. Ich habe
kein Problem in meinem Haus. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Im
Oktober 1994 hat Herr Kenesei drei Anfragen und Anträge eingebracht:
"Millionärsförderung § 15-Eigentum - wann denken Sie daran, das
abzuschaffen?" Das war 1994. Das war natürlich unmöglich. Wie soll man das
machen? Das geht nicht. - Sechseinhalb Jahre später ist es gegangen.
Und darum habe
ich auch Hoffnung, dass die anderen zwei Punkte - das eine war die bereits angesprochene
Garagenförderung und das zweite war die Öffnung der Gemeindebauten - erfüllt
werden, aber bitte nicht im Sechseinhalbjahresschritt, das wären nämlich wieder
13 Jahre für beide Punkte, und ob ich 2014 noch da bin, das weiß ich
nicht, aber ich möchte 2014, und zwar viel früher als 2014, dass Gemeindewohnungen
in Wien auch Leuten wie meiner Mutter zum Beispiel - sie wohnt nicht in Wien,
es wird nicht auf sie zukommen, kein Bedarf momentan - und auch Leuten, die aus
dem Ausland zuwandern, es werden ja wieder ein paar sein in Zukunft, offen
stehen. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Ein ganz
kurzes Beispiel noch für einen Gemeindeneubau wegen falscher Förderungen -
Leberberg. Am Leberberg sind - Internetauszug von heute - frei:
5 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 3 Vier-Zimmer-Wohnungen,
50 Drei-Zimmer-Wohnungen. Das ist am Bedarf vorbeiproduziert.
50 Drei-Zimmer-Wohnungen! Eigenmittel über 4 000 S pro
Quadratmeter, 4 200 S, monatliche Aufwendungen 75 S pro Quadratmeter.
Die Garage kostet dafür nur 850 S, das ist billiger als bei vielen
Garagen, die Sie in der Stadt hinbauen. Da draußen ist am Bedarf vorbeigebaut
worden. Das kostet einen Haufen Fördermittel.
Jetzt
kommt zusätzlich - und das ist ein Anliegen, das die GRÜNEN schon länger vor
sich hertragen und das Ihnen auch bekannt ist - der steigende Flugverkehr in
der Gegend, der Fluglärm, zu dem man bis jetzt nicht viel gehört hat von der
Stadt, und es gibt Gutachten, dass Eigentum, dass Wohnanlagen, dass Häuser
durch den Fluglärm entwertet werden. Das bedeutet: Wien hat zwar ein 20-Prozent-Aktienpaket
beim Flughafen und kann vielleicht ein bisschen etwas mitschneiden und erhofft
sich vielleicht was von der dritten Piste, gleichzeitig wird aber Eigentum der
Stadt Wien - und das wird Eigentum der Stadt Wien bleiben, wenn es nach den
GRÜNEN geht und nicht nach den Privatisierungsplänen von Blau-Schwarz - durch
diesen Fluglärm entwertet, und zwar mehr als von diesem 20-Prozent-Aktienpaket
abfällt.
Vielleicht
kann mir der Herr Stadtrat oder jemand anderer von der Sozialdemokratischen
Fraktion zum Thema Fluglärm auch noch etwas sagen. Es sind in dieser Stadt
sehr, sehr viele Bürgerinitiativen mit dem Thema beschäftigt. Die GRÜNEN werden
sich weiterhin diesem Problem widmen. Und am Leberberg, den ich vorher erwähnt
habe, bilden sich bereits - oder sind bereits entstanden - die ersten Bürgerinitiativen,
die mit ihrer Wohnsituation nicht zufrieden sind. Das sind natürlich nicht die
Leute aus den leeren Wohnungen, denn dort wohnt niemand. Also die, die dort
sind, sind auch nicht zufrieden. (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.)
Da muss man
sich überlegen, da kann man sich nicht immer nur herstellen und sagen, das
Gasometerprojekt ist so toll und dieses Projekt ist so schön und das haben wir
gemacht. Es sind auch viele, viele Millionen Fördermittel in Wohnprojekte
geflossen, die offensichtlich nicht sehr gut überlegt wurden, wo dringend
Nachbesserungen gefordert sind, und eines davon ist der Leberberg. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Als nächster
Redner ist Herr GR Fuchs zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Georg Fuchs (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Es ist dies
der letzte Rechnungsabschluss von der Koalition, wo wir vieles weitergebracht
haben. Und ich möchte aber vorerst einmal ganz klar und deutlich sagen, dass
nur deswegen etwas weitergebracht worden ist, weil auch Budgetmittel vorhanden
gewesen sind, und es sind Budgetmittel, die der Bund zuschießt. Immerhin sind
es fast 5 Milliarden S, die der Bund, die die Bundesregierung dem
Land Wien zur Verfügung gestellt hat. Ohne diese Budgetmittel, die der Bund zur
Verfügung gestellt hat, wären viele dieser Dinge, die wir durchgesetzt haben,
überhaupt nicht möglich gewesen.
Und wenn wir
heute hergehen und ununterbrochen von der Früh bis am Abend die Bundesregierung
immer wieder anschütten in allen Bereichen, so möchte ich doch daran erinnern,
dass es der Herr Bürgermeister gewesen ist, der in Panik ausgebrochen ist und
gesagt hat, aber auch der Herr Wohnbaustadtrat, der ununterbrochen gesagt hat,
Wien wird ausgehungert. Meine Damen und Herren! Es ist die Österreichische
Volkspartei gewesen, die Wien nicht ausgehungert hat, die Wien Budgetmittel zur
Verfügung gestellt hat. (Beifall bei der
ÖVP.)
Und nun, was ist
eigentlich passiert mit Eintritt in die Koalition? Was ist passiert? Was hat
die ÖVP hier
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