Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
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ausschließlich das Weinviertel, das Marchfeld, das nördliche
Burgenland mit A 3, A 5 und A 4 bedient hätten und die
internationalen Verbindungen nur auf Schmalspur erfolgt sind, beziehungsweise
damals überwiegend mit der Bahn erfolgten. Diese Veränderungen, die dann seit
1989 erfolgt sind, fallen nicht mehr in die Kompetenz eines sozialdemokratischen
Bautenministers, sondern in die Kompetenz eines ÖVP-Wirtschaftsministers. Und
ich denke, dass die Nachdenkphase, bis dann die GST-Studie ergeben hat, dass
wir doch wieder weiteren Straßenbau in der Ostregion brauchen, doch extrem lang
war. Und sie hätte durchaus kürzer ausfallen können und hätte uns vielleicht
das eine oder andere Jahr an Planungsvorlauf gewinnen lassen, die Problematik dabei
wäre aber sicher noch nicht gelöst.
Und da ganz offen und ehrlich: Wir haben im Planungsvorlauf
beim Straßenbau derzeit Phasen von 15 Jahren und länger. Wir haben beim
Bahnbau - und da sind Sie nicht ganz unbeteiligt, Herr GR Madejski - ja auch
einige Verzögerungen - wenn ich an den Lainzer Tunnel denke -, zum Beispiel, wo
Sie der Hauptproponent für die Sicherheitsdiskussion sind, wo von der Feuerwehr
bis zu den internationalen Sicherheitsexperten ja alle einig sind, dass der
Lainzer Tunnel einröhrig eigentlich die bessere Lösung ist. Also, ich denke,
wir haben in beiden großen Vorhaben, die den Verkehr international bewältigen
können, mit großen und langen Vorlaufzeiten zu rechnen.
Und das ist eine Problematik, die man auch mit
Entscheidungen, die dann im Jahr 1989 getroffen wurden, nämlich wieder einen
Straßenring um Wien zu legen, nicht wirklich noch bewältigen kann und bewältigt
haben könnte. Insofern nehme ich auch die ÖVP-Minister damit etwas in Schutz.
Also, ich denke, wenn wir zielstrebig daran arbeiten wollen, die Verkehrssituation
um Wien, sowohl im Straßen- als auch im Schienenverkehr zu verbessern, die
wirtschaftliche Chance, mit dem TEN-Knoten Wien zu erreichen, dann sollten wir
auch die eigenen Interessen an anderen Lösungen als den derzeit genehmigten
hintanstellen und gemeinsam vielleicht daran arbeiten, dass wir den Lainzer Tunnel
und den Wienerwald Tunnel schnell bekommen, Herr Kollege!
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die vierte Zusatzfrage stellt Herr GR Dkfm Dr Maurer. - Bitte.
GR Dkfm Dr Ernst Maurer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags
und Gemeinderats): Herr
Stadtrat!
Ich hätte jetzt noch gerne
eine Einschätzung, wie sich die Intentionen des Wiener Verkehrsmasterplans zu
den Realitäten des Generalverkehrsplans des Bundes verhalten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: In
aller Kürze. Wir wollen versuchen, diese Beziehung intensiv aufrechtzuerhalten
und der Baudirektor der Stadt Wien ist ja massiv eingebunden in die Arbeiten.
Wir werden unsere Vorstellungen dort einbringen, die für die Stadt notwendig
sind. Es wird dann dort, soweit ich informiert bin, eine Prioritätenreihung
geben und die Länder, wie ich schon erwähnt habe, haben ja die große Hauptlast
der Bearbeitung zu tragen, denn alle sind eingebunden und vom Ministerium ist
nur ein Vertreter nominiert.
Daraus sieht man schon die
Gewichtung, wie der Bund seine verkehrspolitische Aufgabe, die er laut
Verfassung hätte, wahrnimmt. Wir werden mit Sicherheit nicht behindern, dass es
einen Generalverkehrsplan gibt, wo die Wiener Projekte enthalten sind und auch
Realisierungshorizonte drinnen sind, die im Einklang mit der wirtschaftlichen
Notwendigkeit stehen. Sollte das nicht möglich sein, so werden wir natürlich
unsere Interessen noch öffentlich auch in Diskussion stellen und werden auch
unsere Vorschläge, wie man die Realisierung finanzieren könnte, öffentlich
präsentieren. Vielleicht hilft das dann zur Entscheidungsfindung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Somit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 5. Anfrage (PrZ 0002/GM/01-KGR).
Sie ist von Frau GR Jerusalem an die Frau Vizebürgermeisterin gerichtet: Der
Bund kürzt Hunderte Dienstposten an Wiens Pflichtschulen. Die Wiener SPÖ hat im
Wahlkampf versprochen, dass es zu keinen Einsparungen im Bildungsbereich kommen
wird. Wird die Gemeinde angesichts dessen eigene Budgetmittel zur Verfügung
stellen, um Bildungsabbau und Innovationsstopp zu verhindern?
Bitte.
VBgm Grete Laska: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin!
Gestatten Sie mir zuallererst, weil mir Bildung so
wichtig ist, auf die Formulierung Ihrer Fragestellung einzugehen. Das ist
nämlich deshalb wichtig, damit wir uns dann mit der Beantwortung im richtigen
Ausmaß auseinander setzen können.
Der erste Satz in Ihrer Fragestellung stellt fest,
der Bund kürze 100 Dienstposten an Wiens Pflichtschulen. Nun, so wie es da
steht, ist es nicht richtig. Das heißt, Sie stellen etwas fest, was an sich
nicht richtig ist.
Wir kennen die Geschichte, ich wiederhole sie daher
nur kurz. Der Bund hat angekündigt, sehr viele Dienstposten kürzen zu wollen,
nämlich 1 450. Daraufhin haben wir in Verhandlungen auf die Notwendigkeit
hingewiesen, eine Grundsatzentscheidung zu fällen.
Nämlich erstens, der Bund will weiterhin Bundesgesetze
einhalten, was zur Folge hat, er kann diese Dienstposten nicht kürzen. Oder,
die jetzige Bundesregierung verfolgt ihre bildungsfeindliche Haltung und ändert
diese sehr guten Bundesgesetze im Bildungsbereich, dann lassen sich auch
Dienstpostenpläne verändern. Beides ist nicht geschehen. Das heißt, auf der
einen Seite Ankündigungspolitik im negativen Bereich, auf der anderen Seite
Versuch von Jubelmeldungen,
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