Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
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denkt, dass die Außenzonen im Verkehrsverbund auf
ATS 21 pro Einzelfahrschein angehoben worden sind und damit der Tarif
wieder nicht zusammenstimmt mit dem Tarif in der Zone 100, dann ist das
einer dieser Fälle, wo wir wirklich nicht glücklich sein können und wo
Veränderungen dringendst notwendig sind. Allerdings hat der Bund voriges Jahr
seinen Beitrag zum Verkehrsverbund Ostregion gedeckelt und de facto reduziert
und heuer bereits angekündigt, dass er mit Jahresende aus dem Verkehrsverbund
Ostregion austreten wird.
Wir stehen vor einer sehr dramatischen Situation,
dass zu den 230 000 Pendlern nach Wien wir in eine Situation laufen
können, dass in Wien zusätzlich zu den jetzt schon rund 80 Prozent
Individualverkehrspendlern noch die restlichen 20 Prozent dazukommen aus
dem Südraum, wenn wir den Tarifverbund nicht in geeigneter und für Pendler
akzeptabler Form aufrechterhalten können.
Auch hier wird es notwendig sein, klare Aussagen zu
treffen. Wir werden gemeinsam mit der Planungsgemeinschaft Ost das
Park-and-ride-Konzept für die Ostregion verbessern müssen und es wird auch an
der Zeit sein, dass wir uns dazu bekennen, dass im Südraum von Wien das Nahverkehrskonzept,
das seit langem im Kreis der PGO entwickelt worden ist, auch endlich zur
Umsetzung kommt.
Wir können dabei nur empfehlen, denn unsere Aufgabe
kann nicht sein, auch auf niederösterreichischem Gebiet den öffentlichen
Verkehr zu führen, aber wir werden mit den niederösterreichischen Kollegen
ernsthaft darüber zu reden haben.
Im Masterplan werden wir jedenfalls den Ausbau der
Schnellbahn S 80, die ja schon im 30-Milliarden-Paket verankert ist,
vorsehen. Wir werden den S 45 Ausbau bis zum Knoten mit der S 80
weiterverfolgen und wir werden vor allem die Einbindung der S 80 in die
Schnellbahnstammstrecke vorsehen.
Also, das ist ein weites Feld, wo wir intensiv daran
arbeiten werden und den Nahverkehr in der Ostregion als Teil des Wiener
Verkehrskonzepts behandeln. Das betrifft auch die weiteren Arbeiten am
Straßenverkehr. Wir werden mit der strategischen Umweltprüfung hier einige
Schritte für den Nordostraum setzen, aufbauend auf den können wir dann die Frage
der Trassierung der Nord-Ost-Umfahrung schaffen.
Aber eines sage ich auch dazu: Es kann nicht nur
immer um den Straßenbau auf Wiener Gebiet dabei gehen. Ein Ausbau der
Nordautobahn erfordert auch, dass eine Nordwestspange auf niederösterreichischem
Gebiet gebaut wird, die ebenfalls die Nummernbezeichnung im Bundesstraßengesetz
mit B 305 hat. So weit zum Regionalverkehr.
Innerstädtisch denke ich, dass wir ganz intensiv die
Erfahrungen aus der Bearbeitung des Verkehrskonzepts 1994 nutzen sollen. Wir
werden über die Frage der Gestaltung des Straßenraums, der Erhöhung der
Verkehrssicherheit, über die Frage der Möglichkeiten der Parkraumschaffung, des
Parkraummanagements, intensiv mit den Bezirken und mit den Betroffenen
verhandeln und Gespräche dazu führen. Dieser Teil ist einer, der etwas länger
in Anspruch nehmen wird, weil wir die Partizipation und die Bürgerbeteiligung
in diesem Bereich besonders groß schreiben wollen. Das betrifft auch die Frage
der Radwege, das betrifft auch die Frage der Volksgaragen, die in der vorigen
Anfrage schon behandelt wurde und das betrifft natürlich auch die
Park-and-ride-Situation innerhalb der Stadt.
Man sollte sich auch beschäftigen mit den innovativen
Verbesserungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs und natürlich auch mit möglichen
Ausbaumaßnahmen des U-Bahn-Netzes und der Schnellstraßenbahnen in
Tangentialverbindungen, wie im Liesingtal und nördlich der Donau.
Ich denke, dass wir mit dem ersten Modul, das sich
vor allem mit den internationalen und den gesamtösterreichischen
Fragestellungen beschäftigt, noch in diesem Jahr mit einem Entwurf in
Diskussion gehen können und dass wir im Jahre 2002 die intensive
Diskussionsphase innerhalb der Stadt zu den innerstädtischen Verkehrsfragen
führen werden und danach im Jahr 2003 hin zu einer Beschlussfassung schreiten
können.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke
schön. - Die erste Zusatzfrage, Herr GR Kenesei.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Wir
haben jetzt zwar sehr viel Grundsätzliches gehört von Ihnen. Das ist durchaus
über weite Strecken zu unterstützen. Das Problem, das wir haben, ist immer, die
konkreten Maßnahmen hinken dann ein bisschen nach.
Jetzt weiß ich schon, sehr
vieles, was Sie gesagt haben, ist natürlich Bundesangelegenheit oder kann nur
gemeinsam mit dem Bund gelöst werden. Es gibt aber doch über weite Strecken
Themenbereiche gerade in der Verkehrspolitik, wo auch die Stadt Wien selbst
Hand anlegen und Verbesserungen herbeiführen kann.
Ein Beispiel dafür ist: In
dem Verkehrskonzept, das beschlossen wurde, hat es auch geheißen, es wird eine
massive Verbesserung des Anteils des Radverkehrs geben. Jetzt sprechen die
Zahlen aber leider eine sehr deutliche Sprache. Eine Verbesserung oder eine
Erhöhung des Radverkehrsanteils im Model Split hat es leider nicht oder nur
unwesentlich gegeben.
Jetzt
frage ich Sie daher, welche konkreten Maßnahmen haben Sie - wo Sie es ja jetzt
als Planungs- und Verkehrsstadtrat in der Hand haben - in der Umsetzungslade,
um tatsächlich den Radverkehrsanteil in Wien signifikant zu erhöhen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr
Gemeinderat!
Wir haben ein Ihnen nicht ganz unbekanntes Papier - die
23 Punkte zwischen Rot und Grün –, in diesen Punkten ist auch beinhaltet
die stärkere Konzentration
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