Gemeinderat,
2. Sitzung vom 23.5.2001, Wörtliches Protokoll
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bitte.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!
Bevor ich Sie das weitere Mal frage und Sie
ankündigen, Sie werden erst nachdenken - was okay ist -, mache ich einfach
einen Vorschlag für einen autofreien Tag.
Wir haben uns in den letzten
Wochen ja sehr vehement für den Zweierlinien-Radweg eingesetzt, der gut
unterwegs ist. Wie wäre es, die Eröffnung dieses Radwegs so zu begehen, dass
einen Tag die gesamte Zweierlinie ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer da
ist, um einmal zu zeigen, wohin das alles gehen kann. Können Sie einem solchen
Vorschlag nahe treten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Dieser Vorschlag ist interessant. Allerdings weiß ich von zwei anderen
Veranstaltungen in der Gegend der Zweierlinie, die es eher kompliziert machen
würden, auch die Zweierlinie komplett zu sperren.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Somit ist die 1. Anfrage beantwortet.
Wir kommen nun zur 2. Anfrage (PrZ 0001/GM/01-KVP).
Sie ist von Herrn GR Dr Tschirf an den Herrn Finanzstadtrat gerichtet: Ist
im Jahr 2001 mit Gebührenerhöhungen insbesondere im Bereich Müll, Wasser und
Abwasser zu rechnen?
Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!
Sie haben an mich die Anfrage gerichtet: Ist im
Jahr 2001 mit Gebührenerhöhungen, insbesondere im Bereich Müll, Wasser und
Abwasser zu rechnen.
Ich kann Ihnen garantieren,
dass wir als Wiener Stadtregierung uns nicht orientieren werden an dem Vorbild
der Bundesregierung, also nicht pauschal und automatisch Gebühren erhöhen
werden, um das Budget zu sanieren. Und ich kann Ihnen auch garantieren, dass
jede Divergenz, die es ja gibt zwischen Kostendeckung und Einnahmenseite, also
Gebührenseite, zunächst dazu führen wird, dass wir genau prüfen werden, ob
nicht Rationalisierungsmaßnahmen möglich sind, die solche Einsparungen bringen
können.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die erste Zusatzfrage, Herr Dr Tschirf.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Darf ich daher noch einmal
nachfragen: Das heißt, für 2001 wird es in diesen Bereichen keine
Gebührenerhöhung geben?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Also, ich gehe
davon aus, dass die zuständigen Fachabteilungen - das ist ja nicht eine
Generalentscheidung der Finanz - nach diesem Prinzip vorgehen werden und sehr
genau prüfen werden, ob Einsparungen dort, wo die Ausgaben höher sind als die
durch die Gebühren erzielbaren Einnahmen, möglich sind.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Dr Serles. - Bitte.
GR Dr Wilfried Serles (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vizebürgermeister!
Herr Dr Tschirf hat
semantisch korrekt, aber inhaltlich eigentlich falsch nach Gebührenerhöhungen
gefragt. Die so genannte Wassergebühr ist ja in Wien schon längst eine
Wassersteuer mit einem Kostendeckungsgrad jenseits der 100 Prozent und mit
Überschüssen von rund 1 Milliarde S, die ins allgemeine Budget
einbezahlt werden.
Sollte man daher richtigerweise die Bezeichnung
Wassergebühren nicht in Wassersteuer ändern?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Also, ich
respektiere Ihre semantischen Ansätze durchaus. Ich denke, dass bei der Frage
der Berechnung sehr wohl auch mögliche Investitionen einzubeziehen sind. Ich
kann mich an eine Diskussion darüber erinnern und es war dies nicht die erste
Diskussion zu diesem Thema.
Generell denke ich, dass das Gebührenprinzip
Kostendeckung voraussetzt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
dritte Zusatzfrage stellt Herr GR Dipl Ing Margulies. - Bitte.
GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Wenn man über Gebühren
spricht bei Wasser, Müll, Abwasser, sollte man vor allem die Tarife der WIENER
LINIEN nicht vergessen.
Und daher ganz konkret an Sie die Frage: Bis zu
welchem Zeitpunkt können Sie eine Tariferhöhung bei den WIENER LINIEN, beziehungsweise
im "Politsprech" eine "Tarifanpassung" bei den WIENER
LINIEN ausschließen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Die WIENER LINIEN
sind, wie Sie wissen, ein Unternehmen, das nach wirtschaftlichen
Gesichtspunkten vorgeht. Von der Politik her kann ich Ihnen daher mit absoluter
Garantie nur eines sicherstellen, dass es drei Monate vor dem, also ab drei
Monate vor dem Jahreswechsel bis drei Monate nach dem Jahreswechsel keine
Erhöhung geben kann, weil das durch die Euro-Anpassung ausgeschlossen ist.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Die vierte Zusatzfrage, Herr GR Dr Tschirf.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Finanzstadtrat!
Ich darf daran anschließen.
Sie sind auch Eigentümervertreter bei den Wiener Stadtwerken und daher auch bei
den WIENER LINIEN.
Von Ihrem Wissen heute heraus, können Sie davon
ausgehen, dass es keine Gebührenerhöhung, keine Tariferhöhung bei den WIENER
LINIEN mit 1.1.2002 gibt?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder: Ich persönlich gehe davon
aus, muss aber darauf hinweisen, dass die Euro-Anpassung sicher durch die
Einschleifregelungen zu Verlusten führt, etwa in der Größenordnung von
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