"Campus plus" für gemeinsame Kindergärten und Schulen
Beim Bau von Bildungseinrichtungen geht das Wiener Campusmodell neue Wege. Nach 5 Campus-Standorten werden alle weiteren Projekte als "Campus plus" umgesetzt.
Errichtet nach dem Modell "Campus plus" schafft er die räumliche Basis für eine raum- und altersübergreifende Zusammenarbeit sowie die Vernetzung von Unterricht, Freizeitgestaltung und externen Bildungspartnern.
Umsetzung
2023 wurden alle 9 nach dem Modell "Campus plus" geplanten Standorte fertiggestellt und in Betrieb genommen. Mit dem Bildungscampus Friedrich Fexer in der Donaustadt wurde 2017 der 1. von 9 "Campus plus"-Standorten umgesetzt.
Bis zum Jahr 2034 sind weitere Bildungseinrichtungen nach dem Modell "Campus plus" geplant.
Bildungsräume der Schule und des Kindergartens rücken zusammen
Beim "Campus plus"-Konzept rücken die Bildungsräume der Volksschule und des Kindergartens räumlich zusammen: Sie werden zu Bildungsbereichen mit multifunktionalen Räumen zusammengefasst.
Die Kinder halten sich dabei nicht ausschließlich in ihrem Klassen- oder Gruppenraum auf, sondern können sich frei bewegen und beispielsweise selbstständig andere Gruppen besuchen oder das Angebot des multifunktionalen Bereiches nutzen. Des Weiteren soll in den Bildungsbereichen auch ein Sonderbildungsraum (zum Beispiel Vorschule oder heilpädagogische Gruppe) Platz finden.
Auch Schüler*innen der Volks- und Mittelschule teilen sich einen Bildungsbereich und verbringen den Bildungsalltag Tür an Tür. Sonderpädagogik wird inklusiv im Bildungsgebäude geführt. So verbringen Kleinkinder und Kinder bis zu 18 Jahren den Tag miteinander.
Architektonische Besonderheiten
Bereits im Bildungscampus Sonnwendviertel, der noch nach dem Wiener Campusmodell umgesetzt wurde, gibt es mit sogenannten "Marktplätzen" die Möglichkeit, Flächen gemeinsam zu nutzen. Das "Campus plus"-Konzept geht noch weiter: Jeder "Campus plus" vereint mehrere altersübergreifende Bildungsbereiche mit Kindergarten und Schule sowie gemeinsame zentrale pädagogische Sport-, Kreativ- und Therapiebereiche.
Alle Bildungsbereiche werden möglichst offen und transparent gestaltet. Verbindungen der Räume sowie Sichtverbindungen sollen die Zusammenarbeit der Gruppen untereinander gezielt fördern. Das Raumangebot muss verschiedenste Arten des Lernens in kleinen und größeren Gruppen, Rückzugsmöglichkeiten sowie Freizeitgestaltung ermöglichen. Darüber hinaus sollen die Kinder und Jugendlichen die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen können. Fix eingeplant sind auch dezentrale Teamräume für Pädagog*innen und Elterngespräche.
Einbindung von Musik, Sport und Jugendzentren
Eine zusätzliche Neuerung beim "Campus plus"-Modell ist die sogenannte Stadtteilfunktion, um externe Bildungspartner*innen verstärkt in die Freizeitgestaltung beziehungsweise Nachmittagsbetreuung einzubinden. Vor allem die Musikschulen der Stadt Wien, Breitensport-Anbieter sowie Jugendzentren werden in die neuen Campus-Standorte integriert. Sie sollen mit ihren Angeboten auch Anrainer*innen offenstehen. Mehrfachnutzungen sollen in möglichst vielen Bereichen umgesetzt werden. Damit übernimmt der "Campus plus" eine verbindende Funktion innerhalb eines Stadtteiles.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Schulen
Kontaktformular