Mitschrift

Der Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn. Dieser fast drei Jahrhunderte alte Inntaler Bauernhof besteht aus einem Wohntrakt und einem Stall- und Wirtschaftsgebäude. Der Tiergarten Schönbrunn hat den denkmalgeschützten Hof gekauft, abgetragen und im Tiergarten Stück für Stück wiedererrichtet.

Dass es ein Stück wildes Tirol ins kaiserliche Schönbrunn geschafft hat, verdanken wir ursprünglich einem Habsburger Adeligen.

Gerold Vierbauch, Revierleiter: "Das Areal heißt eigentlich schon seit 1803 Tiroler Areal. Weil Erzherzog Johann war sehr angetan von der Tiroler Kultur, von der Tiroler Landwirtschaft und hat dadurch hier Gebäude errichten lassen."

Erst 1984 wurden die baufälligen Gebäude abgetragen. Zehn Jahre später dürfen sich große wie kleine Besucherinnen und Besucher erneut über Tiroler Alpenflair freuen. Dabei ist der beeindruckende Hof nicht nur Ausflugsziel: In den Stallungen werden vom Aussterben bedrohte Tierrassen gepflegt und der Umgang mit ihnen wird anschaulich präsentiert. Technisierung und Hochleistungszucht ließ die Anzahl der robusten und alpintauglichen Tiere empfindlich zurückgehen.

Gerold Vierbauch, Revierleiter: "Wir sind hier auf der Koppel unserer Noriker, sie sind sehr  trittsicher, haben einen sehr guten Charakter. Sie gibt es schon seit über 400 Jahren in Reinzucht. Heutzutage hauptsächlich im Reitsport, Kutschenfahren und auch zur schonenden Holzbringung eingesetzt."

Gleich gegenüber befinden sich Tuxer Rind, Montafoner Braunvieh und die Pustertaler Sprinzen, die als die beste Rinderrasse der k. u. k. Monarchie galt.

Gerold Vierbauch, Revierleiter: "Wir bieten unseren Rindern jetzt noch mehr Komfort und haben ihnen einen Liegeboxenlaufstall errichten lassen. Und zeigen somit die traditionelle und moderne Tierhaltung in unmittelbarer Nähe. Und wie man sieht, kann man sich hier auch sehr wohlfühlen."

Auch viele andere Haustierrassen finden hier ein artgerechtes oder sogar ihr erstes Zuhause. Für stürmische Zeiten bietet der Haidachhof jahrhundertealten Schutz.

Gerold Vierbauch, Revierleiter: "Das Dach des Haidachhofes ist mit Lerchenlegschindeln gedeckt und mit Steinen beschwert. Diese Schindeln sind dann über Jahrzehnte haltbar."

Die zerstörerische Kraft der alpinen Naturgewalten und der Glaube an eine höhere Macht: Symbole sowohl zum Schutz gegen böse Geister als auch für den Glauben zieren die Holzfassade.

So gut geschützt lässt sich auch die Hausherrin nicht aus der Ruhe bringen.

Drei Jahrhunderte Geschichte und Tradition verpackt im Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn.