Mitschrift
Wien, 1.740.000 Einwohnerinnen und Einwohner, und es werden täglich mehr. In 20 Jahren könnten es 2 Millionen sein. Wien gehört zu den schnell wachsenden Metropolen Europas und sie schenkt sich einen guten Tropfen ein.
Quellwasser von weit her aus den Bergen, 390 Millionen Liter Wasser verbraucht die Stadt - pro Tag.
Die Wasserspender für Wien liegen in den niederösterreich - steirischen Kalkalpen, Rax Schneeberg und Hochschwab.
Der Hochschwab, Sammelbecken für das Wasser der 2. Hochquellleitung. Über 2000 Meter hoch. Das Quellschutzgebiet ist sogar größer als die Fläche Wiens, 435 Quadratkilometer.
Quellwasser für die Hauptstadt, ein Beschluss noch aus Kaisers Zeiten - Seit 1873 fließt das Wasser durch die 1. Hochquellleitung nach Wien, seit 1910 durch die 2.
In den Region Quellen und ihre Einzugsgebiete mit riesigen Wäldern zu kaufen, wäre heute kaum mehr möglich, und wenn wohl unerschwinglich.
Vielleicht wird das Wiener Wasser gerade deshalb so behütet. Ein massiver Aufwand, der in vielen Händen liegt.
Es ist Frühling am Hochschwab, die Felsklüfte und Ritzen im Karstmassiv schlucken langsam den Schnee. Es kann Jahrzehnte dauern, bis der Schnee von heute unten im Tal aus den Quellen sprudeln wird, aber auch nur wenige Tage.
Das Quellwasser kommt aber nicht nur aus den Bergen, zum Einzugsgebiet der Quellen gehören auch die Wälder rundherum.
Der Waldboden speichert das Wasser und dient auch als Filter.
Der heimische Mischwald ist dafür am besten geeignet, was wächst und was nicht, wird nicht dem Zufall überlassen. Bäume müssen auch weichen, um anderen mehr Platz und Licht zum Wachsen einzuräumen.
Im Quellschutzgebiet ist die Mischung aus Fichten Tannen und Buchen die Idealbesetzung.
Gerda Frank: "Es ist deswegen so wichtig, weil die unterschiedlichen Baumarten, die verschiedensten Wurzelausbildungen haben und unterschiedliche Horizonte im Boden erschließen und der Boden das Wasser dadurch das Wasser besser filtert, saugt und a wieder speichert in den Poren, und es werden auch schon Schwebstoffe aus dem Wasser herausgefiltert, es ist weiters von der Wurzelausbildung her wichtig, bei einem Starkwindereignis , wie es in den letzten Jahre war, Kyrill, Emma, Paula , dass die Tiefwurzler das eher vertragen, als eine Fichte als Flachwurzler, und solle es wirklich in einem Bestand, in einem Mischwald die ganzen Fichten umwerfen, dann bleiben zumindest die Tannen und die Buchen stehen und man hat nicht komplett eine Kahlfläche sondern es ist immer eine Bestockung da, was ganz wichtig ist für die Bodenbeschaffenheit. "
Die Holzarbeit erfordert Feingefühl, die Baustämme werden mit Seilgeräten aus den Hängen gezogen. Jede Maschine braucht Sprit. Nichts darf in den Boden sickern, vorallem nicht im Quellschutzwald.
Gerda Frank: "Forstfacharbeiter, sowie Saisonarbeiter sowie auch Fremdarbeiter müssen das Biosägekettenöl verwenden, das ist ein Rapsöl, biologisch abbaubar, und es sind im ganzen Revier Ölbindemittel verteilt, sollte wirklich ein technisches Gebrechen bei einem LKW passieren oder bei einem Seilkran, dass man das sofort binden kann und verseuchtes Erdreich wird abgetragen. "
Wenn das Frühjahr einkehrt, warten in den oberen Regionen der Quellschutzgebiete andere Herausforderungen. Ab Juni sind die Schutzhütten für die Bergwanderer wieder bewirtschaftet.
Christoph Rigler: „Die Schutzhütten spielen in den Einzugsgebieten eine sehr wichtige Rolle, insofern, als sie konzentrierte Punkte sind, wo sich Menschen aufhalten und dementsprechend Verunreinigungen hinterlassen.“
Was früher in den Berg geronnen ist, wird heute in Miniatur-Kläranlagen gereinigt -für reines für Wiener Wasser.
Bist wie a wilds Wasser, des von Berg runterschießt, wie ein wildes Wasser, das du überall spürst, wie ein wildes Wasser, so frisch und so echt, so dass man es niemals vermissen möcht.
Der Wasserfall ist nur oberflächlich betrachtet Wiener Hochquellwasser und fließt einfach in die Salza.
70 Meter im Inneren des Berges wird die Kläffer Quelle gefasst, von den 5 Hauptquellen im Hochschwab liefert sie am meisten Wasser.
Frisch angezapft wird das Wasser auf dem Weg nach Wien durchleuchtet. Mit neuester Technologie wird zum Beipiel die Trübung gemessen. Im Aufsichtsposten Wildalpen laufen die Informationen der Messstellen zusammen.
Aufsichtsposten: „Ich hab des Zugang 23 da vor mir, wo die Trübung momentan auf 0,51 ist, ich hol mir die Linie her und kann das verfolgen, ob das jetzt erhöht oder darunter ist, in diesem Bereich, weil das Wasser in Ordnung ist, habe ich die Linie jetzt so vor mir.“
Nur in reinem Zustand darf das Quellwasser die Reise nach Wien antreten, es würde andernfalls in die Salza abgeleitet.
Bergab geht’s mit Schrittgeschwindigkeit, etwa 5 Kilometer pro Stunde - der Höhenunterschied vom Beginn der Leitung bis zum Ziel beträgt 360 Meter.
Vom Schneeberg, dem Ursprung der ersten Hochquellleitung ist der Weg nach Wien kürzer als von der 2. Hochquellleitung im Hochschwab, sie führt über den Westen zur Stadt.
Von der 1. Leitung, rechts, kommt das Wasser in 24 Stunden in Wien an, von der 2. über den Westen braucht es länger, 36 Stunden.
Der Wasserbehälter Rosenhügel, hier endet die 1. Hochquellleitung, unweit davon in Mauer die 2. Von diesen Behältern aus beginnt die Wasserverteilung in Wien.
Über insgesamt 29 Behälter in unterschiedlichen Höhenlagen Wiens wird das Wasser an die Haushalte verteilt.
Beim Wasserturm Wienerberg ist ein neuer Behälter gebaut worden. Er wurde in die Mauern des Alten eigebettet. Seit 2011 ist er in Betrieb. Die Wasserkraft wird genützt, um ÖKO Strom zu erzeugen. Insgesamt produzieren die Kraftwerke von Wiener Wasser Strom für etwa 50.000 Menschen, für eine Stadt so groß wie Sankt Pölten.
Aus dem Behälter Wienerberg werden innerstädtische Bezirke mit Wasser versorgt - 100.000 Bewohnerinnen und Bewohnern.Die Wassertemperatur liegt bei 6 bis 8 Grad.
Elisabeth Rauch, MA31 Technische Infrastruktur Wiener Wasser:„Der Behälter Wienerberg wird von der 1. und 2. Hochquellleitung angespeist, er hat insgesamt ein Fassungs-Volumen von 47.000 m3 Wasser, versorgt werden die Bezirke 4, 5 und 6 Bezirk - und das Wasser kommt je nachdem ob es von der 1. oder der 2. Hochquellleitung angespeist ist mit maximal 4,5 bis 5 bar hier an.“
Der Wasserdruck erlaubt eine Versorgung fast ohne zu pumpen, der neuen Skyline Wiens kann er nicht das Wasser reichen. Die Hochhäuser verfügen über eigene Pumpen für den Transport.
Ohne Pumpen können auch die höher gelegenen Wohngebiete im Westen nicht erreicht werden. 2 Wasserbehälter am Kahlenberg werden daher auch angepumpt.
Der kleinste - Dreimarkstein. Im September 2012 ist der fertig geworden. Versorgt werden rund 500 Haushalte und der Wasserbehälter ist Löschwasserreserve für den Kahlenberg.
Für Ingenieurin Marcella Fenz das Erstlingswerk:
Marcella Fenz, MA31 Bauaufsicht: "Unweit von dem bestehenden Wasserbehälter hier, wo wir uns befinden, gab es einen alten Wasserbehälter, der neue Wasserspeicher wurde gebaut, weil der alte nicht mehr Stand der Technik war, Der neue hat 2 Kammern, wenn eine ausgelassen wird um zu reinigen oder zu inspizieren, sichert die andere Kammer die Versorgung. "
"Unsere nächsten Wasserbehälter sind der Wasserbehälter am Kahlenberg und in Rodaun, der noch dieses Jahr begonnen wird. Im Falle des Wasserbehälters Rodaun gibt es dort eine Stadterweiterung, ein neues Stadtviertel wird dort geplant, das mit Wasser versorgt werden muss."
Ein Aufputschmittel für genießbares Nass hat das Wiener Wasser nicht notwendig, aber auch das Quellwasser unterliegt hygienischen Vorschriften, die eine Desinfektion vorschreiben.
Elisabeth Rauch, MA31 Technische Infrastruktur Wiener Wasser: "Wir haben an den beiden Endpunkten der 1. und 2. Hochquellleitung eine Chlor - Chlordioxidanlage zum Desinfiszieren, das dient bei uns rein als Sicherheitsgründen."
Wasser für alle Lebenslagen, gefüllt in 300 Wiener Brunnen, gefüllt in Putzkübeln, für die Reinigung geht auch im privaten Bereich das Meiste drauf, für Trinken und Kochen pro Tag nur 4 Liter. Für Duschen und Baden 44 Liter.
Baden - am 2. Mai, wenn Wiens Freibäder aufsperren herrscht noch Ruhe. In die großen Becken im Laaerbergbad passen 5 Millionen Liter. Quellwasser. Bis zum Ende der Saison wird mehrmals frisches Wasser nachgefüllt, landete das verbrauchte Schwimmbadwasser früher ausschließlich im Kanal, erlauben moderne Filteranlagen einen Teil jetzt doch umweltfreundlich wiederzuverwenden. Zum Beispiel als Gießwasser.
Spartasten, sie sorgen dafür, dass der Wasserverbrauch schon vor einigen Jahren in Wien geringer geworden ist, auch die neuen Haushaltsgeräte tragen dazu bei. Durchschnittlich 130 Liter pro Tag verbraucht jeder Wiener und jede Wienerin.
Zu welcher Stunde wie viel, wird im Lastverteiler in der Zentrale von Wiener Wasser angezeigt. Die Wasserstandsmesser in den Behältern liefern die Daten. Ob der Fernsehabend durchgehen spannend war oder Toilettenpausen einlegt wurden, lässt sich ablesen. Um Mitternacht sinkt der Verbrauch schlagartig und um 6 Uhr Früh wieder rapide anzusteigen.
Diese Tagesschwankung wird über die Wasserbehälter ausgeglichen. Dort ist so viel Wasser gespeichert, dass die Stadt 4 Tage auskommen könnte. Wie viel Nachschub die Hochquellleitungen liefern müssen, wird täglich errechnet, exakt bestimmt und richtet sich nach Tatsachen:
"Tatsache ist die Verbrauchsbilanz der letzten 24 Stunden natürlich unter Berücksichtigung der Wettersituation."
Wenn heiße Tage anstehen, wird auch mehr Wasser fließen, zum Duschen gebraucht aber vor allem zum Gießen. An solchen Hundstagen steigt der Bedarf rapide an.
Wasserrechtlich geregelt ist, wie viel Wien aus den Quellschutzgebieten ableiten darf, auch wenn die Quellen mehr hergeben, die Grenze von 5000 Litern pro Sekunde darf nicht überschritten werden.
Konrad Prochaska, Leiter Lastverteiler: "Die 5000 Liter werden zu Zeit, man kann sagen ab Mitte April bis Ende Juni - wird die 5000 Liter gefördert und wenn jetzt eine Verbrauchsspitze sein sollte, wird dann Grundwasser beigezogen."
Aus den Bergen fließt das Wasser im natürlichen Gefälle nach Wien, gravitativ.
"In Wien , die gravitative Versorgung ist ungefähr 97 Prozent und die gravitative Versorgung ist ganz wichtig, weil wir dann umweltschonend unterwegs sind."
3 Prozent des Wiener Trinkwassers ist Grundwasser. Neben der Donau wird es aus der Tiefe gepumpt, Grundwasserwerke gibt es in der Lobau und in Nussdorf.
Regelmäßig steigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Wiener Wasser in die Tiefe. Sie setzen ihr Hobby, Tauchen, beruflich ein. Der Brunnen in Nussdorf ist 14 Meter tief. Die routinemäßigen Wartungsarbeiten werden alle 5 Jahre durchgeführt. Teile gewechselt, falls das Wasser-Werk doch ans Netz geht.
Elisabeth Rauch, MA31 Technische Infrastruktur:"Dieses Grundwasserwerk dient zur Notversorgung, das heißt, wenn große Gebrechen sind, das heißt, wenn über gewisse Seiten dieses Gebiet nicht versorgt werden kann, wird dieses Grundwasserwerk in Betrieb genommen. "
Davor wird aber auch hier die Wasserqualität genau kontrolliert, nur keimfreies Wasser darf in die Leitung und sicherheitshalber wird auch hier desinfiziert und zwar mit UV Licht.
7 Uhr Früh am Wiener Gürtel, Arbeitsbeginn für den Bautrupp, der zum Rohrtausch anrückt. 35 Mann werden über Monate an einem Strang ziehen.
Welche Rohrleitung als nächste erneuert wird, hängt von Alter, Material und eventuellen Vorschäden ab. Erschütterungen durch den Schwerverkehr auf den Hauptrouten belasten die Rohre zusätzlich.
Doris März:"Das Rohrnetz umfasst 3032 Kilometer, man kann schon allein an der Länge erkennen, dass unser Prozess immer wieder von vorne beginnt, wir werden nicht fertig, die Erneuerung ist ständig laufend."
Alleine die Baustelle am Gürtel ist 3 Kilometer lang. 100 Jahre haben die alten Graugussrohre durchgehalten, die neuen Duktilgussrohre sind elastischer, brechen nicht so leicht, federn den Verkehr besser ab.
Großbaustelle Wasserrohrtausch, Millionen verschlingt allein dieser Abschnitt und kostet neben Geld auch Nerven, vor allem den Anrainern und Anrainerinnen:
Doris März: "Wir versuchen unsere Baumaßnahmen so kurz wie möglich zu halten mit so wenig wie möglich Beeinträchtigungen für die Anrainer, gleichzeitig gepaart mit viel Vorinformation, dass sie wissen, was kommt. Es ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen, aber nur auf kurze Dauer."
Die großen Wasserverluste liegen im Verborgenen. Spionagegeräte sollen ihnen auf die Schliche kommen. Logger heißen diese Wanzen, hören, wenn Wasser aus den Rohren ins Erdreich rinnt und liefern elektronisch die Daten. Der rote Ausschlag zeigt die undichten Stellen an. 10 Prozent des Wassers in Wien geht im Netz verloren.
Anita Peintner, MA31 Leiterin Leckage-Ortung: „Das Wesentliche ist, die Laufzeit der undichten Stellen. Je länger eine Leckage läuft, desto mehr Wasser verlieren wir, das klingt jetzt zwar grundsätzlich logisch, aber die Größenordnungen sind wichtig zu wissen, also diese spektakulären Wasserrohrbrüche, die man im Fernsehen dann so sieht, wo das Wasser an die Oberfläche kommt und was Gott was passiert, da verlieren wir im Vergleich relativ wenig Wasser, wo wir viel , relativ viel Wasser verlieren ist bei den kleinen Leckagen und die laufen 1 Jahr zum Beispiel.“
Im Rohrnetz werden die 60 Logger angedockt und alle 24 Kilometer einmal fündig.
Anita Peinter: "Also, sobald wir wissen, da ist wirklich eine Leckage an unserem Rohrnetz, dann reparieren wir das innerhalb ein paar Tagen, es hängt von der Verkehrssituation ab, es gibt ja auch Gegenden, wo wir nicht sofort raus fahren können und den Verkehr wegsperren können, dann gibt es wieder einen Stau, also auch Gebiete, wo man vielleicht in der Nacht arbeiten muss, aber im Grunde genommen, so rasch wie möglich."
und das durchschnittlich 150 Mal im Jahr. 825.000 Haushalte in Wien können ihre Leckagen auch selbst aufspüren.
Anita Peintner: "Es hat ja jedes Haus oder jede Familie einen Wasserzähler zu Hause, im Keller oder im Schacht und wenn sie sozusagen kein Wasser entnehmen, also der Geschirrspüler rennt gerade nicht, das WC rinnt nicht, das haben sie vorher schon repariert, es putzt sich niemand die Zähne, es duscht sich niemand, dann müsste der Wasserzähler still stehen."
2 Mal pro Jahr fließt kein Wasser durch die Hochquellleitung. Im Frühjahr und im Herbst sind 3 Putztage zum Abkehren eingeplant. Ein enges Zeitfenster, muss doch Wien wieder mit Frischwasser versorgt werden.
Während Mensch und Maschine noch im Stollen sind, wird am anderen Ende in den Hoch-Quellgebieten das Wasser schon wieder eingeleitet. Ein Aufeinandertreffen wird es nicht geben, das Wasser braucht ja 36 Stunden bis es in Wien ist.
Das Vergnügen mit dem Wasser hat aber auch eine Kehrseite. Das Wiener Wasser steht vor seiner größten Belastung. Abwasser - 2400 Kilometer Kanalrohre verlaufen unter der Stadt.
99 Prozent der Wiener Haushalte sind ans Netz angeschlossen. Im Kanal landet Vieles was nicht hineingehört, Katzenstreu verfestigt sich - wird hart wie Beton und muss mühsam entfernt werden. Auch Frittieröl, Bratfett, kann sich am Rohr anlegen und zur Verstopfung führen.
Der Wiener ÖLI, ein Kübel für Altspeiseöl ist die Lösung. Bei jedem Mistplatz in Wien gibt es ihn gratis und immerhin werden 320.000 Kilo Fett pro Jahr auf die Mistplätze zurückgebracht.
An der Haupt-Kläranlage, am tiefsten Punkt der Stadt, bleibt aber noch genug hängen, was zu trennen ist.
15 Tonnen solcher Klumpen mit Sand werden pro Tag aus den Abwasser - Kanälen geholt,
Über Schnecken wird das Abwasser der Wienerinnen und Wiener hinauf zum Rechen transportiert. Alles was größer ist als 6 mm bleibt einmal hängen.
Nicht jeder Mist wird entsorgt, auch verbrannt und kehrt als Fernwärme in die Wohnungen zurück.
Das grob gereinigte Abwasser ist im Freien angekommen, in den Belebungsbecken. Sie sind Speisekammer unzähliger Bakterien. Der eingeblasene Sauerstoff regt den Appetit der Bakterien an. Sie bauen Schmutzstoffe, wie Kohlenstoffe ab.
Die Reise führt weiter in die Nachklärbecken, dort dreht das Wasser 14 Runden und wird vom Schlamm getrennt, die biologische Reinigung ist nach 20 Stunden beendet.
Das geklärte Wasser nähert sich der Entlassung in den Donaukanal und damit in die Donau.
Zuvor muss es den Test im Analysenbauwerk bestehen. Zur laufenden Kontrolle werden zusätzlich Stichproben entnommen. Das Abwasser darf gesetzlich festgelegte Grenzwerte etwa für Nitrat, Ammonium oder Phosphat nicht überschreiten.
Es ist kein Hochquellwasser, das seinen Weg nimmt, aber so klar, dass es die Donau unbeschadet aufnehmen kann. Ein Teil ihres Wassers wird verdunstet, abregnen und vielleicht kommt es als Wiener Wasser wieder zurück -
In die Kalkalpen. Regenfälle verteilt über das ganze Jahr sind entscheidend für die nachhaltige Wasserversorgung. Die Regenfälle im Quellschutzgebiet haben sich aber verändert, noch sei es zu früh vom Klimawandel zu sprechen:
Christoph Rigler: "Was wir sagen können, ist, dass in den jeweiligen Einzugsgebieten der Quellen durchaus unterschiedliche Niederschlagsmengen ergeben können, und dafür ist es wichtig, diese zu messen, und die Zusammenhänge zu erkunden, welche Auswirkungen auf die Quellen haben können.
Wie wird es also sein das Wasser, das heraus sprudeln wird für die Wienerinnen und Wiener, diese Antwort liegt nicht auf der Hand ...
Archiv-Video vom 26.01.2015:
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Wiener Wasser lang
Produktionsdatum: 2014
Copyright: ORF