Mitschrift
Rebin Showkat, wien.at-Wirtschaftsagentur Wien mit 200 Unternehmen im Gespräch, die sich in der Stadt ansiedeln wollen. Für Wien sind Betriebsansiedlungen zumindest aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, weil damit Investitionen in die Stadt kommen und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Künftig möchte sich die Wirtschaftsagentur noch mehr um Unternehmen bemühen, die hier ihre Ideen verwirklichen.
Gerhard Hirczi, Wirtschaftsagentur Wien: "Das heißt, Unternehmen in einer früheren Phase oder Wien für diese Unternehmen in einer früheren Phase attraktiv zu machen, dass man bereits im Bereich des Unternehmensaufbaus, im Bereich der Produkt- und Leistungsentwicklung hier Wien als Standort positionieren kann."
Das ist auch gleichzeitig der Arbeitsschwerpunkt der Wirtschaftsagentur für 2014. Wien wird als Start-up-Location präsentiert - für inländische, aber auch ausländische Betriebe.
Warum Wien bei internationalen Unternehmen so beliebt ist, lässt sich relativ rasch erklären. Zum einen erregt die -Studie, in der die Stadt zum wiederholten Mal den ersten Platz verteidigen konnte, wesentlich mehr Aufmerksamkeit als im Inland. Zum anderen sind die Verhältnisse in Wien sicher und stabil. Vor allem bei der hohen Qualität und Zuverlässigkeit der Infrastruktur punktet Wien bei ausländischen Betrieben.
Fertigstellung des Rautendachs am Hauptbahnhof
Rebin Showkat, wien.at-Hauptbahnhof. Diese Herkulesaufgabe wäre vor einigen Jahrzehnten noch kaum zu bewältigen gewesen.
Matthias Unger, Unger Stahlbau Bahnorama und einen einzigartigen Blick über den Hauptbahnhof und die Stadt Wien genießen."
Wasserversorgung in Wien ist traditionell in öffentlicher Hand. Damit das auch in Zukunft so bleibt, greifen die europäischen Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst gemeinsam mit mehr als einer Million Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht": "Die Europäische Bürgerinitiative 'Wasser ist ein Menschenrecht' ist sozusagen die erste, die alle Formalkriterien erfüllen konnte und demzufolge jetzt von der Europäischen Kommission behandelt werden muss."
Die europäische Bürgerinitiative ist ein Beispiel dafür, dass jeder in Europa etwas bewegen kann. Beim Wasser geht es um unser Lebenselixier, um Lebensqualität und um ein beliebtes Genussmittel der WienerInnen.
Passantin: "Ja, ich bin sehr zufrieden mit dem Wiener Wasser. Die Qualität ist sehr gut und ich trinke eigentlich jeden Tag sehr viel."
Passant: "Ich habe jetzt im Hotel von der Leitung getrunken - das war ganz lecker."
Passantin: "Es ist einfach eines der besten Wasserarten beziehungsweise Wasser, die es auf der Welt gibt. Und es ist eben auch so klar und deshalb glaube ich, ist es eben so gut."
Innerhalb kürzester Zeit erreicht auch die europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht" die notwendigen eine Million Unterschriften in sieben Ländern. Auslöser ist eine geplante Richtlinie der stadtUNbekannt."
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Wien um einiges größer - aber nicht in der Fläche, sondern in ihrer Tiefe. Als das sogenannte Luftschutzgesetz verabschiedet wurde, wurden die HauseigentümerInnen dazu aufgefordert, Sammelschutzräume einzurichten, um der Bevölkerung Sicherheit bei Luftangriffen zu bieten. Viele dieser Luftschutzkeller existieren heute noch. Der Historiker Marcello La Speranza erforscht sie seit Jahrzehnten mit Leidenschaft.
Marcello La Speranza, Historiker: "Das Faszinierende an diesen Kellern ist, dass es eigentlich verschwindende Bausubstanz ist. Das ist die Archäologie des 21. Jahrhunderts, das ist die Archäologie der Zukunft, dass auch diese Bauperiode dokumentiert wird und zumindest einige Sachen erhalten bleiben für die Nachwelt, die nächste Generation, damit die sehen, was für einen Wahnsinn eigentlich die Wiener im Jahre 1944/45 bei den heftigen Luftangriffen mitmachen mussten."
Wenn die alliierten Bomberflugzeuge Wien angriffen, suchten die Menschen Unterschlupf in diesen unterirdischen Räumen und Gängen. Dabei entstand ein Netz an Infrastruktur mit Sanitätsräumen, Befehlszentralen und Versorgungsstationen - eine richtige Stadt unter der Stadt.
Marcello La Speranza, Historiker: "Die Keller waren ja untereinander verbunden, gerade im 1. Bezirk im Raumschutznetz Innere Stadt. Und da waren ja wirklich die Entfernungen ziemlich groß. Man konnte da von einem Keller zum anderen Keller durchwandern, und da waren Markierungen, da konnte man vom Donaukanal, vom Morzinplatz bis zum Kohlmarkt durchgehen. Also die Keller waren untereinander verbunden, dass wenn es zu einem Kellereinsturz gekommen wäre, dass die Hausinhaber die Luftschutzsuchenden, die Volksgemeinschaft, wenn man so sagen kann, in die einzelnen Keller durchgeführt hat, immer zu trümmerfreien Plätzen. Also jeder Raum hat hier seine Funktion gehabt - das war ein richtiges Leitsystem, ungefähr zwei Stockwerke unter der Stadt - sind hier diese alten Markierungen."
In den letzten Jahren haben Kellerumbauten viele Reste der ehemaligen Luftschutzeinrichtungen verschwinden lassen - schmerzlich für Marcello La Speranza. Der Historiker hat viel seiner Freizeit aufgewendet auf seinen Streifzügen durch die Luftschutzkeller Wiens.
Marcello La Speranza, Historiker: "Ja, für mich als Archäologe sind das immer Glücksfunde, wenn man solche Keller findet. Ich gehe durch Wien durch, ich war schon in hunderten Kellern, und in jedem 30. oder 50. Keller findet man noch das eine oder andere Rudiment, das eine oder andere Artefakt aus der Kriegszeit. Das sind meistens wirklich Glücksfunde in dem Sinn."
Marcello La Speranza, Historiker: "Ja, in dem Keller sieht man schön noch den Notausstieg, den Notausgang. Wenn der Keller verschüttet war, konnten hier die Schutzsuchenden über diese Notstiege ins Freie, sich retten."
Marcello La Speranza, Historiker: "Da sind noch schön die Leuchtstreifen. Es war ja so vorgesehen, bei Stromausfall, bei Bombeneinschlag und das ganze Licht fällt aus, da waren ja die Leute momentan im Dunkeln, im Finsteren. Und damit hier keine Panik vorherrscht, damit hier niemand in furchtbare Panik gerät, waren die Wände professionell mit Leuchtfarbe ausgestattet."
Marcello La Speranza, Historiker: "Die Bevölkerung war ja auch instruiert, immer ihren Luftschutzkoffer mitzunehmen. Die wichtigsten Dokumente bei sich zu haben, das war immer das Wichtigste - ein bisschen Lebensmittel."
Marcello La Speranza, Historiker: "Die Luftschutzkeller in Wien, die teilweise noch existieren, das ist ein Teil der Wiener Geschichte. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges - gerade die letzte Phase 1944/45 - das ist ein Teil der Wiener Stadtgeschichte, ein unangenehmer Teil, aber für die Bevölkerung damals auch ein wichtiger Teil, hier den Zweiten Weltkrieg in den Kellern zu überleben."
Rebin Showkat, wien.at-TV: "Meine Damen und Herren, vielen Dank, dass Sie mit dabei waren. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und freue mich darauf, Sie beim nächsten Mal wieder zu wien.at-TV begrüßen zu dürfen - auf Wiederschauen."
Archiv-Video vom 03.04.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.
wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 4. April 2014
Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung: Der Wirtschaftsstandort Wien ist bei internationalen Unternehmen äußerst beliebt - 2013 siedelten sich 133 neue Betriebe hier an. Das beeindruckende Rautendach am neuen Wiener Hauptbahnhof wurde termingerecht fertiggestllt. "Wasser ist ein Menschenrecht" heißt die EU-BürgerInneninitiative, die von einer Million Menschen unterstützt wurde. stadtUNbekannt begibt sich diesmal in die "Stadt unter der Stadt" - nämlich in die Luftschutzkeller, die während des Zweiten Weltkrieges den WienerInnen Zuflucht boten.
Länge: 13 Min. 38 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 04.04.2014
Copyright: Stadt Wien