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Wer schon einmal aus dem Süden nach Wien hereingefahren ist, dem ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das markante Bauwerk im Stil des sogenannten Industriellen Historismus aufgefallen. Nämlich der Wasserturm Favoriten. Auf dem Hochpunkt des 10. Bezirks, dem Wienerberg, erbaute das Stadtbauamt um 1900 herum diesen 67 Meter hohen Wasserbehälter. Er hatte die Aufgabe, die hochgelegenen Gebiete des 10. und 12. Bezirks mit Trinkwasser zu versorgen.

Walter Kling, Gebietsleiter Wien, Wiener Wasser (MA 31): "Wenn Sie hereinkommen, dann sehen Sie eigentlich die technische Funktion des Wasserturms. Weil in der Mitte steht diese riesige Säule, auf der wie ein Trichter oben dieser riesige Stahlbehälter und weiter unten ein Ringbehälter ist mit 1.000 und 200 Kubikmeter Wasser - das war früher eine Feuerlöschreserve - oder der Trinkwasserbehälter. Und diese technische Funktion des Wasserturms erkennt man nur, wenn man im Gebäude herinnen ist."

Damals, als das Wasser von der ersten Hochquellenleitung aus dem Schneeberg-Rax-Gebiet 150 Kilometer nach Wien geflossen ist, wurde es hier hochgepumpt, um dann für die Haushalte verfügbar zu sein. Aber dann kam aufgrund des rasanten Wachstums der Wiener Bevölkerung eine zweite Hochquellenleitung, die diese Aufgabe übernahm. Sie speist sich aus dem Hochschwabgebiet und liefert heute täglich über 200 Millionen Liter Wasser nach Wien. Ihr Endpunkt liegt im Westen der Stadt, bei der Übergangskammer Mauer. Hier fließt das Wasser aufgrund eines natürlichen Gefälles nach Wien, wo es in Rohre geleitet wird, die dann mit Druck das Wasser dort hinleiten, wo es gebraucht wird. Der Wasserturm Favoriten ist somit nur noch ein denkmalgeschütztes Gebäude, in dem hin und wieder Ausstellungen veranstaltet werden.

Walter Kling, Gebietsleiter Wien, Wiener Wasser (MA 31): "Was am Wasserturm Favoriten sehr interessant ist, ist dass er technisch voll funktionsfähig ist. Wir könnten ihn also jederzeit wieder in Betrieb nehmen und er würde für die Wasserversorgung verwendet werden können, weil alle Installationen vorhanden sind. Wenn man oben in den Behälter hineinschaut, erkennt man auch ganz einfach die Zuleitung, wo das Wasser in den Behälter geflossen ist. Man erkennt auch den Überlauf, wie in jedem Waschbecken, wenn zu viel Wasser drinnen wär, gibt es die Sicherheit, dass der Behälter nicht übergehen kann. Man erkennt aber auch den Behälter für die Feuerlöschreserve, die technische Funktion ist ganz klar erkennbar. Die Rohrleitungen, die Installationen, alle sind historisch erhalten und könnten jederzeit in Betrieb genommen werden. Werden aber sicher nicht verwendet, weil die moderne Infrastruktur viel besser ist als wie dieses alte schöne Gebäude hier."

Wien kann stolz sein auf sein Leitungswasser. Keine andere Millionenstadt wird flächendeckend mit quellfrischem Wasser direkt aus den Bergen versorgt. Die Wienerinnen und Wiener sind es nicht gewohnt, ihr Trinkwasser in Plastikflaschen kaufen zu müssen, so wie es woanders üblich ist. Sie drehen ohne Bedenken den Wasserhahn auf und erhalten ein hochwertiges Naturprodukt, das nahezu unverändert und unbehandelt vom Quellspalt in die Haushalte fließt - unser Wiener Wasser.

Archiv-Video vom 14.03.2014:
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stadtUNbekannt: Wasserturm Favoriten

Auf der Kuppe des Wienerberges in Favoriten steht der Wasserturm. Er ist eines der markantesten Bauwerke im Stil des industriellen Historismus. Im Rahmen unserer Serie "stadtUNbekannt" haben wir uns auf die Spuren des Wiener Wassers begeben.

Länge: 3 Min. 18 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 14.03.2014
Copyright: Stadt Wien

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