Mitschrift
Mona Müller, wien.at-Wien Museum - ein wenig verstaubt wirkt es - ist reich an Schätzen. Eine Million Objekte sind quer durch die Stadt verteilt in diversen Depots. Jetzt bekommt das Museum erst einmal ein neues großes Depot in Himberg. Das Museum selbst ist allerdings auch in die Jahre gekommen und braucht eine größere Lösung. Wir haben mit Direktor Wolfgang Kos über das Museum von heute und über das von morgen gesprochen."
Ein Besuch im Wien Museum am Karlsplatz ist ähnlich wie die Fahrt mit einer Zeitmaschine, das haben sie vermutlich schon öfters gemacht. Bilder, Objekte, Mode oder architektonische Gustostückchen aus einer vergangenen Zeit finden sich im Museum wieder.
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum: "Hier kann man Wien wirklich auf die Spur kommen. Das Ungewöhnliche an einem Stadtmuseum wie dem Wien Museum ist, dass es eben nicht nur im engeren Sinne ein Historisches Museum ist, das die Stadtentwicklung dokumentieren kann, sondern eben auch ein Kunstmuseum."
Ein Kunstmuseum, das aus allen Nähten platzt. Daher gibt es jetzt den Plan, das Museum völlig neu zu gestalten. Warum das so wichtig ist, zeigen die Originalfiguren der Fassade des Stephansdoms.
Wolfgang Kos, "Österreicher des Jahres" im Bereich Kulturmanagement: "Aufgrund der schlechten Luftqualität, Hausbrand, hat man es damals - weil Sandstein immer schlechter wird - ins Museum transferiert. Und man sieht am Beispiel dieser Fürstenfiguren auch, dass die vorhandenen Räumlichkeiten nicht das können, was man für eine attraktive Dauerausstellung, wie man sie im 21. Jahrhundert erwartet, kann. Beispielsweise diese hohen Figuren brauchen auch einen sehr hohen Raum, um wirklich voll zur Geltung zu kommen."
Zur Diskussion für einen neuen Standort stehen derzeit zwei Möglichkeiten.
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum: "Also es gibt Ideen, die seitens des Museums sehr problematisch sind. Sozusagen an den Rand des neuen Bahnhofsgeländes Richtung Arsenalstraße ein völlig neues Museum hinzustellen, also im Rahmen einer modernen Verbauung, oder am Karlsplatz hier weiterbauen."
Dieses Museum von morgen sollte dann zumindest fünf Ansprüche erfüllen.
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum: "Durchlässig zur Stadt hin; gescheit - also wo man wirklich Interessantes, Wesentliches erfährt; attraktiv - im Sinne von: Es gibt auch tolle Bilder, weil es auch ein interessantes Gebäude ist; vergnüglich - also, wo man sich wohl fühlt. Und es muss international sein."
Der Beitrag könnte an dieser Stelle enden, tut er aber nicht, denn was im Haus derzeit zu sehen ist, ist einen Besuch wert. Wie etwa die momentane Ausstellung "Spiele der Stadt", wo das eine oder andere Relikt aus der Kindheit zu finden ist.
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum: "Sicher hat Museum auch mit Erinnerungen zu tun. Wichtig ist aber, dass es mehr bietet als Nostalgie. Ich glaube, es ist eine Ausstellung wie diese oder einst Sinalco-Epoche oder Wirtshaus der Fall, dass man auch die sozialen Rahmenbedingungen mitbekommt. Also ich habe selbst einen elf-jährigen Buben der mehrmals schon da war und sich allerdings immer irgendwelche Dinge heraussucht und eigentlich frühere Kinder beneidet, was die für Dinge gehabt haben, das mindestens so gut ist wie Lego und Playmobil."
Spiele und Kunst von Klimt bis Schiele, Portraits von über 1.000 Persönlichkeiten, Grafiken, Fotografien, Modelle, die Wohnung von Adolf Loos und vieles mehr können hier entdeckt werden.
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum: "Also das ist etwas, das natürlich eine Weltsensation ist, das man in Wien auch Loos zu Hause besuchen kann. Gewissermaßen so, wie man Komponisten wie Beethoven oder Johann Strauß in den Musikerwohnungen des Wien Museum besuchen kann.
Mona Müller, wien.at-. Damit verabschiede ich mich für diese Woche und freue mich, wenn Sie auch am kommenden Freitag wieder zusehen. Dann melden wir uns mit Neuem aus Wien wieder. Bis dahin eine angenehme Woche."
Archiv-Video vom 09.01.2013:
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Wien Museum
Das Wien Museum und seine umfangreichen Sammlungen sind immer einen Besuch wert. Wolfgang Kos beschäftigen Erweiterungspläne des Museums der Stadt Wien.
Länge: 5 Min. 12 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 11.01.2013
Copyright: Stadt Wien