Mitschrift
* pulsierende duestere Musik *
Allein das Wort "Gender"
fuehrt bei vielen zu Ablehnung,
weil auch gar nicht verstanden wird,
was Gendermedizin ist.
Sondern das wird sofort
mit Feminismus gleichgesetzt.
Gendermedizin ist nicht Feminismus
und auch nicht Frauenmedizin.
Sondern es geht um die Verbesserung
der Gesundheit beider Geschlechter.
Und Defizite bei beiden aufzudecken
oder auch, was besser ist,
und dass das eine Geschlecht vom
anderen lernt und beide profitieren.
Ein wichtiger Schritt in die Zukunft,
zu individualisierter Medizin.
Wie ich 2010 die Professur bekommen
habe, war das noch sehr muehsam.
Auch teilweise bei den
wissenschaftlichen Konferenzen,
weil aus der Soziologie hier andere
Perspektiven auch vorhanden sind.
Aber mittlerweile hat sich das schon,
zumindest im medizinischen,
wissenschaftlichen Bereich
klar manifestiert
und wir haben eigentlich
zunehmend mehr Mitstreiter.
Am Beginn einer beruflichen Karriere
ist man sicher auch oft als ...
Schwester angesprochen worden -
hat mich aber auch nie gestoert,
ist auch ein wichtiger Beruf und wir
arbeiten zusammen auf Augenhoehe.
Diese Unterschiede werden geringer.
Es gibt sicher noch einige Huerden,
gerade fuer Frauen, das ist so.
Wir muessen uns nur die oberste Riege
der hierarchischen Medizin ansehen,
die ist immer noch mehr maennlich
als weiblich besetzt.
Aber es wird viel getan, dass sich
das gesellschaftlich bessert.
Gepraegt hat mich, dass meine Eltern
im Gehoerloseninstitut arbeiteten
und ich als Kind recht viel Kontakt
zu gehoerlosen Kindern hatte.
Und da ist auch die Idee,
ich wollte Forscherin werden,
nicht nur Aerztin, sondern Kindern
helfen, dass sie wieder hoeren.
Das hat sich natuerlich geaendert,
aber der Wissensdrang und die Idee
"Ich will Medizin studieren und wis-
senschaftlich taetig sein" blieben.
Archiv-Video vom 20.11.2018:
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Portrait Alexandra Kautzky-Willer - Preis der Stadt Wien für Medizinische Wissenschaften 2018
Alexandra Kautzky-Willler ist eine hervorragende österreichische Wissenschafterin mit Schwerpunkt Gender-Medizin. Als Wissenschafterin des Jahres 2016 ist sie sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Vermittlung der genderspezifischen Aspekte von Erkrankungen sowie als Fachärztin für Innere Medizin mit einem Forschungsfokus auf Diabetes höchst aktiv und international erfolgreich.
Länge: 2 Min. 02 Sek.
Produktionsdatum: 2018
Copyright: Maximilian Brustbauer / Karl Anton Wolf-Stiftung