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wien.at-TV: Aktuelle Sendung vom 14. Mai 2010

Hallo bei wien.at-TV - dem Programm direkt aus der Stadt. Worum geht es diese Woche? Zunächst ein kurzer Themenüberblick:

1. City & Life Talk - Jugendliche diskutieren
Rüdiger Safranski erhält Paul Watzlawick Ehrenring
Woche der Selbsthilfe - ein Überblick
City & Life Talk

No body is perfect - darüber haben beim ersten "City & Life Talk" Jugendliche und Promis diskutiert. "" ist eines der vielen Magazine der Stadt und ist speziell auf Jugendliche zugeschnitten. Der erste "City & Life Talk" soll der Startschuss für eine ganze Reihe an Diskussionen sein.
Schönheitsoperationen, Schlankheitswahn und Illusionen, das waren die Themen beim ersten "City & Life Talk". Jugendliche und Experten hatten die Möglichkeit, ihre Meinungen gegenüberzustellen und darüber zu diskutieren.
Christian Oxonitsch, Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport: "Das Konzept ist, Themen junger Menschen einfach aufzugreifen, ihre Meinung auch zu hören, um das dann in unserem Magazin auch entsprechend abbilden zu können."
Silvia Pistotnig, City & Life Magazin: "'City & Life' ist ja das Jugendmagazin der Stadt Wien. Wir wollen da aber jetzt nicht nur für die Jugendlichen etwas machen, sondern auch mit den Jugendlichen etwas gemeinsam gestalten."
Valentin Gruber, Offense Line Austrian Football League: "Wie ich noch in der Schule war - oder davor noch - da war das noch nicht so ein Trend, dass man sagt, jeder Jugendliche oder jeder zweite Jugendliche hat eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Das hat sicher in den letzten zehn Jahren zugenommen."
Niko Freytag, Schüler: "Wenn man fortgeht, da schaut man schon wie der andere ausschaut. Mit schwarzem Hemd oder schwarzem Leiberl sieht man natürlich schon schlanker aus. Am Ende kommt es schon drauf an...wenn der eine mit einem weißen Anzug daherkommt, schaust du natürlich auf den als auf den mit dem normalen schwarzen. Das ist natürlich klar. Weiß schaut schon flashig aus - muss man schon zugeben."
Anna Schwarzl, Schülerin: "Man hört vor allem von den Mädchen, dass sich alle zu dick finden und dass alle abnehmen wollen und so. Es ist wirklich sehr zentral, das Thema."
Christoph Horatczuk, Schüler: "Ich sehe es viel, wenn meine Schwester sich so denkt, vor dem Spiegel, und sich so anschaut die ganze Zeit und an sich rumfummelt, dann denk ich mir - ja, was soll das eigentlich?"
Roman Gregory, Musiker: "Das wird auch transportiert. Ich werde ein Star, da wird mir alles im Oasch geschoben. Da braucht man nicht mehr arbeiten, nicht mehr denken. Da kommt's eigentlich nur noch darauf an, dass ich schön bin."
Teilnehmerin: "Vielleicht bereut man die Operation ja danach. Weil, vielleicht verändert man sich ja noch total bis man 24 ist oder so."
Niko Freytag, Schüler: "Das bewährte Sixpack hier ist natürlich das Ideal. Also wenn man kein Sixpack hat, sieht man halt am Strand nicht so attraktiv aus wie der Rest von den Weibern...also von den Burschen natürlich, tschuldige - zwei Fehler hier."
Anna Hammermüller, Schülerin: "Wir haben viele Informationen bekommen über Schönheits-clubwien.at bestellt werden.
Paul Watzlawick Ehrenring

Der deutsche Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski ist seit kurzem Besitzer des Paul Watzlawick Ehrenringes. Der Ring ist eine der renommiertesten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Österreich. Wir waren bei der Verleihung vor Ort.
wien.at-TV: "Herr Doktor Dorner, wie ist die Idee dieses Ehrenringes entstanden?"
Walter Dorner, Präsident der Österreichischen Ärztekammer: "Diese Idee wurde vor ungefähr dreieinhalb Jahren geboren, um eben ganz einfach Philosophie, Humanismus mit Wissenschaft zu verbinden. Und wir haben das zum Anlass genommen, einen berühmten Österreicher, der in Amerika gewohnt hat und in Amerika gewirkt hat - den Paul Watzlawick - eben als den Mentor in den Mittelpunkt zu stellen."
Rüdiger Safranski, Deutscher Philosoph und Sachbuchautor: "Vor allem ist er wirklich derjenige gewesen, der uns immer wieder klar gemacht hat, dass das meiste was zwischen uns, zwischen Menschen, geschieht, Konstruktionen sind und wenn es Konstruktionen sind, kann man sie auch umbauen. Und das ist eine wunderbare Botschaft."
wien.at-TV: "Die zentrale Aussage in Paul Watzlawicks Werk ist 'Man kann nicht nicht kommunizieren'. Inwieweit hat diese Aussage immer noch Gültigkeit heutzutage?"
Rüdiger Safranski, Deutscher Philosoph und Sachbuchautor: "Wir bekommen Kommunikation und man muss reagieren. Das geht ja schon los in dem Moment, wo man zum Beispiel ein Handy hat, ist man selbst begründungspflichtig, wenn man nicht reagiert. Deswegen zum Beispiel habe ich kein Handy. Also diese Wahl hat man ja immer noch. Früher sagte man, nur der Dienstbote muss immer erreichbar sein und heute hält man das offenbar für eine Auszeichnung, wenn man immer erreichbar ist."
Der Paul Watzlawick Ehrenring, gestiftet von der Wiener Ärztekammer, wurde im Rahmen der Wiener Vorlesungen übergeben. Die Wiener Vorlesungen verstehen sich als Dialogforum der Stadt und sind für alle frei zugänglich.
Die nächste Wiener Vorlesung ist am 26. Mai unter dem Titel "Das politische neu erfinden. Zeitgeschichte und Geschlecht/erforschung" vorgetragen von Brigitte Studer.
Woche der Selbsthilfe

Vom 17. bis 21. Mai geht in Wien erstmals die "Woche der Selbsthilfe" über die Bühne. Was genau an diesen Tagen passiert, hat Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely vorgestellt.
Es gibt wohl kaum ein Problem, auf das man das alleinige Vorrecht hat - und das ist gut so, ist doch geteiltes Leid halbes Leid. Selbsthilfegruppen in Wien haben einen großen gesellschaftlichen Wert und ihre Vielfalt soll für eine Woche im Rampenlicht stehen.
Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit und Soziales: "Wir haben in Wien rund 260 Selbsthilfegruppen mit mehr als 40.000 Mitgliedern, die Sensationelles leisten. Die oft die erste Ansprechperson sind, nach einer Diagnose bei einer schweren Erkrankung, und wo man dann merkt, man ist nicht alleine, sondern es gibt andere, die auch dieses Schicksal haben und wo es auch Problemlösungsmöglichkeiten gibt."
Ehrenamtlich stellen Menschen den Selbsthilfegruppen ihre Arbeit zur Verfügung. Damit nehmen sie einen großen Stellenwert im Gesundheitswesen ein und sind aus Wien nicht mehr wegzudenken.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Ich will mir das gar nicht vorstellen, wie eine Gesellschaft ohne ehrenamtliche Tätigkeiten ausschauen würde. Kulturell gesehen, im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich - ziemlich unvorstellbar. Und es wäre nicht zu finanzieren."
In der Woche der Selbsthilfe stellen sich 60 unterschiedliche Gruppen vor. In Form von Transparenten, einer Wanderausstellung oder einer Konferenz wird uns diese Woche begegnen. Vordergründig geht es aber darum:
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Dass man hier her kommen kann und mit Menschen in Kontakt treten, mit Menschen reden kann, die über Erfahrung in bestimmten Problemsituationen verfügen. Entweder selbst als Patienten, als Erkrankte, oder als Angehörige, zum Beispiel von Patienten."
Irene Burdich, hpe - Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter: "Wir sind also nicht direkt von der Krankheit betroffen, sondern indirekt haben wir sozusagen ein gemeinsames Schicksal mit uns sehr Nahestehenden, das wir mit uns sehr nahestehenden Menschen teilen, ja. Natürlich, man weint zu Beginn, aber man stärkt sich gegenseitig. Und die Erfahrungen und die positiven Aspekte auch und die Lösungen, die andere gefunden haben, geben einem selber die Kraft."
Die Selbsthilfegruppen arbeiten auch eng mit Krankenhäusern zusammen.
Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit und Soziales: "Wir haben mittlerweile mehr als 125 Abteilungen, also das ist nicht eine homöopathische Zahl, sondern wirklich breit gefächert in den Wiener Spitälern, wo es ganz konkrete Ansprechpersonen gibt zum Thema Selbsthilfe."
Irene Burdich, hpe - Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter: "Für mich hat sich also ein, ich möchte sagen, Meer von neuen Perspektiven und Chancen und damit auch wieder ganz persönlich die Hoffnung eingestellt, dass es Möglichkeiten gibt, eine positive Wende sozusagen im Leben - in dem Fall - meines Kindes, herbeizuführen."
Die Stadt Wien unterstützt die Selbsthilfegruppen mit 55.000 Euro jährlich.
Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit und Soziales: "Und mit der Woche der Wiener Selbsthilfe wollen wir einfach Öffentlichkeit schaffen. Öffentlichkeit schaffen für großes Engagement, das wichtig ist und das vielen anderen auch hilft."
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Das ist nicht selbstverständlich. Da hat man ein 'Danke schön' dafür zu sagen, denn dass jemand seine Freizeit dafür opfert, anderen zu helfen, das ist großartig. Da muss man ein großes, großes 'Danke schön' sagen."
Soviel von uns für diese Woche - wir zeigen Ihnen jetzt noch, wo sie bis 22. Mai Unterhaltung in Wien finden. Eine schöne Woche und bis zum nächsten Mal bei wien.at-TV.

"Kick The Habit - Pfeiff drauf! Ventil Rassismus" - unter diesem Motto geht bis 22. Mai das Stadtteilprojekt SOHO in Ottakring über die Bühne. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich dem Thema 'Denken in rassistischen Schemen'.

Archiv-Video vom 14.05.2010:
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wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 14. Mai 2010

Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung. City und Life - das Jugendmagazin der Stadt lud zum ersten Talk. Der deutsche Philosoph Rüdiger Safranski erhält den Watzlawik-Ehrenring und in Wien findet erstmals die "Woche der Selbsthilfe" statt.

Länge: 9 Min.
Produktionsdatum: 2010
Erstausstrahlung: 14.05.2010
Copyright: Stadt Wien

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