Mitschrift
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Wie jede Beziehung, wie jede Ehe, wie jede Gemeinschaft, bedarf es bestimmter Regeln des Zusammenlebens, sonst funktioniert das nicht. Getragen hat das Ganze zu sein von Respekt, natürlich, und einem Miteinander. Und das gilt natürlich auch für Sauberkeit. Ich meine, niemand will in einer schmutzigen Wohnung wirklich leben und niemand will in einer schmutzigen Stadt leben."
Daher hat die Stadt vergangenes Jahr die Waste Watcher ins Leben gerufen. Ein Trupp, der auf Sauberkeit achtet und bei Verstößen auch straft. Heute, eineinhalb Jahre später, kann die Stadt eine positive Bilanz ziehen.
Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt: "Weil Wien einfach durch die Waste Watcher sauberer geworden ist. Und speziell beim Hundekot, glaube ich, merkt jeder, dass dieses Problem, das wir vorher doch sehr massiv hatten, wesentlich besser geworden ist."
Einkaufswagerl und Sperrmüll sind neben Hundstrümmerln zwei weitere Aufreger. Insgesamt hatten die Waste Watcher heuer bereits 3.800 Einsätze.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Daher haben die Waste Watcher natürlich eine ganz besondere Funktion. Sauberkeit ist ein Basic in unserer Stadt sowie Sicherheit auch. Nur, da kann ich weniger tun dafür - leider."
Am Sauberkeitsziel angelangt ist Wien noch nicht. So manche Wurst wird auch ganz gerne wieder vergessen.
Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt: "Man muss immer nachlegen. Es ist wie bei einem Erziehungsprozess mit einem Kind, würde ich mal sagen. Man muss immer am Ball bleiben. Wir merken es vor allem im Winter, dass es da so ein bisschen rückläufiger ist, ja, weil der Schnee vieles verdeckt. Aber dann im Frühling machen wir extra immer diese Hundestecker-Kampagne, wo wir wieder an allen Plätzen und Wiesen dieser Stadt präsent sind."
Die Idee der Waste Watcher funktioniert nicht nur gut, sondern ist auch geklaut.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "So was gibt es in Paris und hat sich dort wesentlich mehr bewährt, als früher diese Motorräder mit den Saugrüsseln da drauf."
Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt: "Wichtig ist es, Leute einfach zu nehmen, die aus diesem Sauberkeitsbereich kommen, die in der MA 48 vorher schon gearbeitet haben und denen einfach Sauberkeit ein Herzensanliegen ist, damit sie sich hier wirklich engagiert bei diesem Thema sich auch was trauen. Weil, natürlich ist es unangenehm, einen Hundebesitzer anzusprechen, der wahrscheinlich kein
Verständnis dafür hat. Der wahrscheinlich sagt: 'Nein, ich will das nicht wegräumen!' oder 'Nein, ich will nicht zahlen!’. Da braucht man eine gewisse Überwindung und da muss man einfach von der Sache überzeugt sein."
Acht von zehn Wienern befürworten den Einsatz der Waste Watcher, was für einen Straftrupp sehr ungewöhnlich ist. Summa summarum ist die Hausordnung also schnell erklärt.
Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Nämlich, ich habe zu respektieren, das Miteinanderleben von rund 1,8 Millionen Menschen in dieser Stadt. Und daher muss ich Rücksicht nehmen und Respekt voreinander haben. Das gilt natürlich für den ganzen Bereich der Sauberkeit, das gilt für das Zusammenleben in den Parks, das gilt im Wohnbereich beispielsweise. Also in all den Orten des Zusammenlebens in einer Stadt. Rücksicht und Respekt, das sind diese Grundelemente."
Archiv-Video vom 22.12.2009:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.
Mediengespräch des Bürgermeisters: Erfolgreiche Waste Watcher
Die Welt ist ein riesiger Spielplatz und Wien ist Teil davon. Bei so vielen Mitspielern ist es allerdings notwendig, gewisse Spielregeln einzuhalten.
Länge: 2 Min. 44 Sek.
Produktionsdatum: 2009
Erstausstrahlung: 17.07.2009
Copyright: Stadt Wien