Amphibien-Wanderstrecken in Wien
Die ersten warmen Frühlingstage locken Erdkröte und Co aus ihren Winterquartieren. Zu Tausenden wandern sie zu den Tümpeln und Teichen, wo sie geboren wurden. Der Weg dorthin führt oft über stark befahrene Straßen. Für viele Kröten kann das den Tod bedeuten.
Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), die Abteilung Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49), die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45), Tierschutzorganisationen und freiwillige Helfer*innen sorgen dafür, dass mehr Amphibien lebend ans Ziel kommen.
Häufig überquerte Straßenabschnitte
In Wien queren Amphibien hauptsächlich folgende Straßenabschnitte:
Stele mit dem Hinweis auf die Förderstelle "Österreichisches Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes"
- 2. Bezirk: Der Wiener Prater (Aspernallee)
- 11. Bezirk: Kaiser-Ebersdorf (insbesondere Wildpretstraße, Oriongasse, Mitterweg, Seeschlachtweg)
- 14. Bezirk: Rosentalgasse, Amundsenstraße (im Bereich Schottenhof), Mauerbachstraße (im Bereich Schloss Laudon), Sofienalpenstraße (Nähe Adalbert Stifter Denkmal), Steinböckengasse
- 17. Bezirk: Exelbergstraße (Bereich Schwarzenbergpark)
- 21. Bezirk: Senderstraße (Bisamberg), Donaufeld (insbesondere Nordmanngasse, Alois-Negrelli-Gasse, An der Schanze)
Amphibienschutztafeln weisen auf die Wanderung hin.
Tunnel und Schutzzäune
Viele der Wanderstrecken werden anfänglich mit Zaun-Kübel-Anlagen gesichert. Bei dieser arbeitsintensiven Methode halten Zäune die Amphibien von der Straße fern. Entlang der Zäune sind immer wieder Kübel im Boden versenkt. Dort fallen die Kröten hinein und warten darauf, dass sie von den Helfer*innen sicher über die Straße getragen werden. Die Freiwilligen verbringen dabei zahlreiche Stunden an den Wanderstrecken.
An besonders kritischen Punkten wurden fixe Tunnelanlagen errichtet, so zum Beispiel in der Rosentalgasse (14. Bezirk), in der Exelbergstraße (17. Bezirk) oder in der Senderstraße am Bisamberg (21. Bezirk). Diese Tunnel sind Kanaltröge, die in der Fahrbahndecke versenkt werden. Zäune und Leitbleche führen die Amphibien zu den Eingängen der Tunnel. Die Kröten und anderen Amphibien wandern dann durch die Röhre auf die andere Straßenseite.
Die aufwändigste und längste Tunnelanlage wurde am Exelberg in Wien-Hernals realisiert. Mit tatkräftiger Hilfe der Abteilung Straßenbau (MA 28) und mit Unterstützung des Vereines "Amphibienschutz Wienerwald" konnten seit Herbst 2009 sieben Tunnel, einschließlich 1,5 Kilometer Leitsystem, vollendet werden.
- Amphibien-Schutz durch neuen Tunnel (Amundsenstraße)
Helfen Sie mit!
- Bitte fahren Sie langsam und vorsichtig, denn auch wenn Tiere nicht direkt überfahren werden, kann sie der Strömungsdruck der Autos töten. Grünumrandete Verkehrsschilder mit dem Abbild einer großen schwarzen Kröte oder einem Frosch in der Mitte weisen die Autofahrer*innen auf die Krötenwanderung hin. Die Schilder werden auf Straßen angebracht, die auch von Amphibien benutzt werden.
- Spaziergänger*innen sollten die Krötenzäune nicht beschädigen und die Fangkübel nicht beseitigen.
- Gegenstände dürfen nicht in die Laichgewässer geworfen und der Laich nicht aus dem Wasser entfernt werden.
- Hundebesitzer*innen sollten ihr Haustier bei den Fangzäunen an der Leine halten, da Hunde, die ins Gewässer gelassen werden, den Laich zerstören.
Folder "Amphibien in Wien"
Der Folder "Amphibien in Wien. Ein Leitfaden" informiert über das Leben der Amphibien im Wasser und zu Land sowie Wanderstrecken und Amphibienschutzanlagen. Er kann bestellt oder heruntergeladen werden.
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Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Umweltschutz
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