Parkanlage Nordbahnhof - Freie Mitte
- Lage: 2., Nordbahnhof - Freie Mitte
- Größe: rund 93.000 Quadratmeter
- Kontakt: +43 1 4000-8042
Auf dem ehemaligen Nordbahnhof-Gelände entsteht bis voraussichtlich 2025 eine 9,3 Hektar große Natur- und Parkfläche: die Parkanlage Nordbahnhof - Freie Mitte. Sie soll ein Stück Wildnis im dichten Stadtgefüge sein, das Naturschutz und die Interessen der Parkbesucher*innen vereint. Nach den bereits bis 2022 fertiggestellten 3 Teilbereichen "Stadtwildnis", "Parkband 1" und "Zentraler Bereich Nord" sind seit Mitte Mai 2024 auch die Bereiche "Zentraler Bereich Süd" und "Parkband 2" öffentlich zugänglich.
"Stadtwildnis"
Die 13.300 Quadratmeter große "Stadtwildnis" ist weitestgehend in ihrem Altholzbestand erhalten worden. Insgesamt 11 neue Bäume wurden gepflanzt. Holzstege mit einer Länge von 110 Metern sollen eine schonende Erkundung des Areals ermöglichen.
Darüber hinaus dienen 3 Hochsitze als perfekte Orte für Naturbeobachtungen: Mit etwas Glück können von dort aus Tiere wie Wildbienen, Feldhasen, Turmfalken sowie verschiedene Schmetterlings- und Heuschreckenarten gesichtet werden. 2 Teichflächen dienen als Laich-Habitate für Wechselkröten sowie als Versteck- und Eiablageplätze für Eidechsen.
"Parkband 1"
Im 7.500 Quadratmeter großen "Parkband 1" wurde ein großer Kinderspielplatz mit abwechslungsreichen Kletterelementen, einer Rutsche, einem Seile-Dschungel und einem Stelzenwald errichtet. Es gibt zahlreiche Bänke, 3 Tisch-Bank-Kombinationen und Holzpodeste.
Weiter gibt es eine 550 Quadratmeter große eingezäunte Hundezone mit Sitzmöblierung und einen Trinkbrunnen.
Besondere Bedeutung wurde auf den Erhalt des Altbaumbestandes gelegt: Eine Besonderheit des "Parkband 1" sind 4 alte, mächtige Pappeln, die im Sommer durch ihr ausladendes Blätterdach Schatten spenden. Außerdem wurden 44 neue Bäume gepflanzt, darunter Ahornblättrige Platanen, Vogelkirschen und Zitterpappeln.
Heimische Sträucher wie Berberitze, Sand- und Schlehdorn sowie Roter Hartriegel dienen als Futterquelle und Lebensraum für Insekten.
"Zentraler Bereich Nord"
Der 24.000 Quadratmeter große "Zentrale Bereich Nord" bietet einerseits viel Natur, anderseits aber viele Räume für Freizeitaktivitäten:
- 4.000 Quadratmeter große Wiesenfläche mit automatischer Bewässerung
- Blumenwiesen und heimische Sträucher
- Erhaltener Altbaumbestand und 132 neue Bäume
- Holzstege, Aussichtsplattform und 3 Hochsitze zum Beobachten von Tieren
- Zahlreiche Sitzmöglichkeiten
- Kinderspielplatz mit Sand-Matsch-Zone, Pumpbrunnen und Schattenpergola sowie Kletter- und Balancierelemente, Rutschen, Schaukeln sowie Wippen
- Kompost-Toilette (öKlo) in unmittelbarer Nähe des Kinderspielplatzes
- Calisthenics-Geräte
- Fahrradspielplatz: Auf unterschiedlichen Bodenbelägen, Wippen, Slalomstangen, Mulden und einem Parcours können Fahrradanfänger*innen, aber auch geübte Radfahrer*innen ihr Radfahrgeschick trainieren.
- 660 Quadratmeter große Hundezone mit Sitzmöglichkeiten und Trinkbrunnen
Weiters wurde ein Nachbarschaftsgarten errichtet, wo Interessierte Obst, Gemüse und Kräuter anbauen können. Wenn Sie Interesse an einem 2 Quadratmeter großen Beet haben, kontaktieren Sie bitte die Gebietsbetreuung unter mitte@gbstern.at.
Die alten vorhandenen Bahngleise wurden in die Anlage integriert: Teils wurden sie zu begehbaren Wegen umgebaut, teils mit Sand und Schotter gefüllt und bieten Lebensraum für Tiere.
Die historische Bahnbrücke wurde saniert und bildet die Verbindung zwischen der Stadtwildnis und dem neuen "Zentralen Bereich - Nord". Außerdem dient sie als Aussichtspunkt, von dem aus die Parkbesucher*innen die Stadtwildnis mit ihrem imposanten Altbaumbestand überblicken können.
"Zentraler Bereich Süd"
Der "Zentrale Bereich Süd" bietet auf 16.000 Quadratmetern eine vielfältige Mischung aus Natur, Freizeit und Kultur:
Insgesamt wurden 66 neue Bäume gepflanzt, darunter Arten wie Platane, Zitterpappel, Feldahorn, Ulme, Flaumeiche und Weide. Neben einheimischen Strauchpflanzungen wie Felsenbirne und Kornellkirsche, die als Nahrungsquelle für Vögel dienen, umfasst der Bereich circa 3.800 Quadratmeter an biodiversen Trockenwiesen. Die Gleisbrache bleibt zum Teil erhalten. Einige der alten Gleise wurden mit speziellen Schmetterlingsfutterpflanzen, zum Beispiel Skabiose, Sauerampfer, Felsennelke, Strahllose und Kamille, begrünt.
19 Sitzbänke, 4 Tisch-Bank-Kombinationen, 4 Holzdecks und 3 Einzelsessel bieten genügend Sitzgelegenheiten. Durch den barrierefreien Hauptweg ist der Bereich für alle Besucher*innen zugänglich.
Markante und historisch wertvolle Bahnrelikte wurden erhalten und harmonisch in die Parkgestaltung integriert: Entlang des Hauptweges sind 5 historische Schienenstücke ausgestellt. Alte Bahngleise wurden teilweise in das Wege-Netz aufgenommen, das heißt die Schienen wurden mittels einer wassergebundenen Decke zu begehbaren Wegen umfunktioniert. Andere Schienenstränge wurden mit Sand oder Schotter gefüllt und dienen als Lebensraum für Zauneidechsen und Wechselkröten.
Für Sportbegeisterte gibt es im "Zentralen Bereich Süd" Ballspielplätze, darunter ein Fußball- und ein Basketballfeld, sowie 2 Tischtennis-Tische. Eine Aussichtsplattform an den ehemaligen Kohlenrutschen bietet einen hervorragenden Blick auf die Sportflächen. Für Kinder gibt es einen 740 Quadratmeter großen Spielplatz mit Geräten zum Balancieren, Hüpfen und Klettern sowie einer Hangrutsche.
Ein Skatepark und der Bereich um den Sendemast sind noch in Bearbeitung und sollen im Herbst 2024 fertiggestellt werden.
"Parkband 2"
Das 6.830 Quadratmeter große "Parkband 2" bietet Besucher*innen jeden Alters eine breite Palette an Grünflächen und Annehmlichkeiten:
Insgesamt wurden 33 neue Bäume gepflanzt, darunter Sorten wie Schwarznuss, Platane, Feldahorn, Vogelkirsche, Hainbuche und Zitterpappel. Diese Bäume werden mit einer automatischen Einzelbaum-Bewässerung versorgt. Zusätzlich gibt es viele einheimische Sträucher wie Felsenbirne und Kornellkirsche, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel sind. Auf rund 4.200 Quadratmeter großen biodiversen Naturwiesen befinden sich Bienenweiden und Blühflächen mit Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen, zum Beispiel Leinkraut, Sand-Glöckchen, Sonnenröschen, Färber Ginster und Kugelblume.
Der Verbindungsweg zu den Bauplätzen wurde als kleiner Platz mit Stauden-Gräser-Beeten und einem Sitzbereich gestaltet. Insgesamt gibt es 28 Sitzbänke und 3 Tisch-Bank-Kombinationen an sonnigen und schattigen Orten. Steine aus der ehemaligen Mauer in der Nordbahnstraße wurden in die Böschung integriert und dienen als zusätzliche Sitzmöglichkeiten.
Die barrierefreien Parkwege im "Parkband 2" sind mit einer modernen Beleuchtung ausgestattet und gewährleisten einen besonders sicheren Zugang.
Ein Spielplatz bietet umfangreiche Möglichkeiten für Kinder, zum Beispiel einen eingezäunten Kleinkinder-Spielbereich mit einer Sand-Matsch-Zone, eine Schattenpergola und eine Nestkorbschaukel. Außerdem gibt es folgende inklusive Einrichtungen:
- Eine Schaukel mit inklusivem Schaukelsitz
- Ein "Rollstuhl-unterfahrbarer" Sandspieltisch
- Befahrbarer Fallschutzbelag
- Verschiedene "Rollstuhl-befahrbare" Spiel-Elemente aus Gummigranulat
- Rufsäulen in 2 unterschiedlichen Höhen, die wie ein "Dosentelefon" funktionieren
Der Trinkbrunnen ist, wie alle Trinkbrunnen in der Parkanlage Nordbahnhof - Freie Mitte, mit einem speziellen Wasseranzeiger markiert. Diese Säulen mit kreisförmigem Aufsatz erinnern an die Wasserhydranten, die früher auf dem ehemaligen Nordbahnhofgelände verwendet wurden.
Naturschutz
Auf dem Gebiet der Parkanlage Nordbahnhof - Freie Mitte kommen viele außergewöhnliche Tier- und Pflanzenarten vor: Darunter der Neuntöter, ein im Stadtraum seltener Vogel, der sich jedes Jahr auf dem Gelände einfindet. Auch Schmetterlingsarten wie der Segelfalter, diverse Fledermausarten und etwa 150 Wildbienenarten nützen das Gebiet als Lebensraum. Außerdem bewohnen eine der wichtigsten Wiener Zauneidechsen-Populationen, eine Kolonie der seltenen Großen Wiesenameisen und Wechselkröten, eine weltweit streng geschützte Krötenart, die Fläche.
Auch seltene Pflanzen gibt es zu entdecken: Die ebenfalls streng geschützte Violette Sommerwurz lebt jahrelang unterirdisch als Parasit an Wurzeln der Schafgarbe und blüht ein einziges Mal im Leben.
Um geschützte, bereits angesiedelte Arten zu schonen, werden die Arbeiten von einer ökologischen Bauaufsicht begleitet.
Projektablauf
- Eröffnung "Zentraler Bereich Süd": 15. Mai 2024
- Eröffnung "Parkband 2": 15. Mai 2024
- Eröffnung "Parkband 1": 30. Juni 2022
- Eröffnung "Zentraler Bereich Nord": 21. November 2022
- Eröffnung "Stadtwildnis": 4. November 2021
Stadt Wien | Wiener Stadtgärten
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