Volkswirtschaft - Statistiken

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Das Wirtschaftswachstum bezeichnet die Veränderung des BIP über die Zeit, wobei es zu laufenden Preisen oder real (inflationsbereinigt) berechnet werden kann.

Die regionale Entsprechung des Bruttoinlandsprodukts ist das Bruttoregionalprodukt, d.h. die Summe aller regionalen Bruttoregionalprodukte ergibt das Bruttoinlandsprodukt Österreichs. Die Wiener Wirtschaft ist durch einen hohen Anteil des Dienstleistungssektors (über 80 Prozent der Wertschöpfung) und einer kleinbetrieblichen Struktur (rund 90 Prozent der Unternehmen haben weniger als zehn Mitarbeiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter) gekennzeichnet. Wien ist das Bundesland mit der höchsten absoluten Wertschöpfung und der zweithöchsten pro Kopf Wertschöpfung nach Salzburg (2016: Bruttoregionalprodukt 90.111 Millionen Euro, das entspricht 48.600 Euro pro Kopf). Die Wirtschaftsbereiche Handel, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen sowie die Herstellung von Waren sind die wichtigsten Wirtschaftszweige in Wien.

Anmerkung: Durch die verpflichtend anzuwendenden Regeln des ESVG 2010 gibt es seit September 2014 neue BIP-Werte (z.B. ist es zu einem Anstieg des österreichischen BIP 2013 von circa 9,5 Milliarden Euro gekommen). Dies ist vor allem auf die Berücksichtigung von Ausgaben für Forschung und Entwicklung als Investitionen sowie Umbuchungen zum Sektor Staat begründbar. Rückrechnungen nach der neuen Methode liegen bis 1995 vor. Ende Dezember 2014 wird auch die regionale Gesamtrechnung auf das neue System umgestellt.

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Daten

Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 9, 13 und 15).

Übersichts-Tabellen

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Titel

Jahrbuch-
Tabellennummer

Zeitraum

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Durchschnittliche monatliche Verbrauchsausgaben pro Haushalt in Wien und Österreich

9.2.1

2019/2020

4 KB CSV

Nominelle Bruttowertschöpfung in Wien zu Herstellungspreisen

13.1.1

seit 2016

2 KB CSV

Bruttoregionalprodukt in Wien

13.1.2

seit 2000

3 KB CSV

Nominelle Bruttowertschöpfung in Wien nach Sektoren

13.1.3

seit 2000

3 KB CSV

Veränderung des realen Bruttoregionalprodukts im Bundesländervergleich in Prozent

13.1.4

seit 2007

2 KB CSV

Arbeitsstätten und Beschäftigte in Wien nach Geschlecht und Wirtschaftstätigkeiten

13.2.1

2021

3 KB CSV

Unselbstständig Beschäftigte in Arbeitsstätten in Wien nach Geschlecht und Wirtschaftstätigkeiten

13.2.2

2021

4 KB CSV

Unternehmen und Beschäftigte in Wien nach Geschlecht und Wirtschaftstätigkeiten

13.2.3

2021

3 KB CSV

Unselbstständig Beschäftigte in Unternehmen in Wien nach Geschlecht und Wirtschaftstätigkeiten

13.2.4

2021

4 KB CSV

Arbeitsstätten, Beschäftigte und weitere Kennzahlen in Wien nach Wirtschaftstätigkeiten

13.2.5

2020

2 KB CSV

Betriebe, Beschäftigte und weitere Kennzahlen in Wien nach Wirtschaftstätigkeiten

13.2.6

2020

2 KB CSV

Unternehmensneugründungen der gewerblichen Wirtschaft nach Sparten

13.3.1

seit 2004

4 KB CSV

Unternehmensinsolvenzen in Wien

13.3.2

seit 1996

2 KB CSV

Privatinsolvenzen in Wien

13.3.3

seit 1995

1 KB CSV

Investitionen und Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien

13.4.1

seit 2003

2 KB CSV

Ausländische Direktinvestitionen im Inland

13.4.2

seit 2006

2 KB CSV

Inländische Direktinvestitionen im Ausland

13.4.3

seit 2006

2 KB CSV

Arbeitsstätten und Beschäftigte in der Sachgütererzeugung in Wien nach Geschlecht

15.1.1

2021

2 KB CSV

Unselbstständig Beschäftigte in Arbeitsstätten der Sachgütererzeugung in Wien nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

15.1.2

2021

2 KB CSV

Arbeitsstätten und Beschäftigte in der Sachgütererzeugung in Wien

15.1.3

2021

2 KB CSV

Betriebe, Beschäftigte und weitere Kennzahlen in der Sachgütererzeugung in Wien

15.1.4

2020

3 KB CSV

Produzierender Bereich Wiens ohne Bauwesen nach Monaten

15.2.1

2022

2 KB CSV

Bauwesen in Wien nach Monaten

15.2.2

2022

1 KB CSV

Open Government Data

Hilfsdaten

Hinweis zum Öffnen von CSV-Dateien der Stadt Wien in Microsoft Excel

Erläuterungen

Konjunkturerhebungen

Die Konjunkturstatistik im produzierenden Bereich ist eine EU-weit (EG-Verordnung Nr. 3924/2008) durchgeführte Erhebung, die in Form einer Konzentrationsstichprobe primärstatistisch durchgeführt wird. In die jährlichen Primärerhebungen sind durchschnittlich rund 10.000 Unternehmen (circa 1/6 der Grundgesamtheit) einbezogen. Die gemeldeten Daten der Unternehmen decken etwa 80% der unselbständig Beschäftigten sowie knapp 90% der Umsatzerlöse ab. Die Grundgesamtheit umfasst circa 63.000 Unternehmen (Berichtsjahr 2014). Die Konjunkturstatistik im produzierenden Bereich wurde mit Berichtsjahr 2008 auf die ÖNANCE 2008 umgestellt. Sie erfasst die Ergebnisse der in den Abschnitten Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (Abschnitt B der ÖNANCE 2008), Herstellung von Waren (Abschnitt C), Energieversorgung (Abschnitt D), Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (Abschnitt E) und im Bauwesen (Abschnitt F) meldepflichtigen und ausgewerteten Betrieben.

Konsumausgaben

Konsumerhebungen erfassen die Ausgaben für den privaten Konsum. Die Ergebnisse werden pro Haushalt und in Pro-Kopf-Äquivalenten (Äquivalenzausgaben) ausgewiesen. Die Konsumerhebung ist eine im Fünfjahresintervall durchgeführte repräsentative Stichprobenerhebung. Sie beruht zum Großteil auf der Auswertung von österreichweit in 7.139 Privathaushalten ausgefüllten Haushaltsbüchern. In Wien haben 1.687 Haushalte an der aktuellsten Erhebung teilgenommen. Die Erhebung umfasst überlappend ein gesamtes Jahr (jeweils 2 Wochen pro teilnehmenden Haushalt) einschließlich der Ausgaben für besondere Anlässe (Weihnachten et cetera). Einige wenige unregelmäßig zu bezahlende Ausgaben werden durch Interviewer*innen erfragt. Für Eigentumswohnungen werden fiktive Mietwerte errechnet (auf Basis des Mietaufwands vergleichbarer Wohnungen aus der Mikrozensus-Erhebung). Die Auswahl der Haushalte erfolgt nach dem Zufallsprinzip, die Auskunftserteilung auf freiwilliger Basis.

In jenen Fällen, in denen der Zufallsfehler ±30% übersteigt (bei einer angenommenen Sicherheit von 95%), werden die Ausgaben jeweils in Klammern ausgewiesen. Die Verbrauchsausgaben sind nach COICOP (Classification of Individual Consumption Expenditures by Purpose) klassifiziert. Die Nomenklatur besteht aus 13 Hauptgruppen und 6 Hierarchieebenen.

Regionale Gesamtrechnung (RGR)

Der regionalen Gesamtrechnung liegen grundsätzlich Datenquellen der Wirtschaftsstatistik (unter anderem Leistungs- und Strukturerhebung, Konjunkturerhebung, Unternehmensregister) und Verwaltungsdaten (unter anderem Daten der Finanzverwaltung, Dachverband der Sozialversicherungsträger) zu Grunde. Je nach Erhebungseinheit kann es sich in der Regionalen Gesamtrechnung (RGR) um rechtliche (Unternehmen), fachliche (Betriebe) oder örtliche Einheiten (Arbeitsstätten) handeln. Aus diesen resultieren grundsätzlich drei Möglichkeiten der Berechnungsmethode für die RGR:

  • Das Einbetriebsunternehmen mit einer Arbeitsstätte (UBA): In diesem einfachen Fall kann eine genaue regionale und wirtschaftsaktivitätsmäßige Zuordnung der in einem Berichtsjahr erwirtschafteten Produktionswerte und Vorleistungen erfolgen. Da das Unternehmen gleich dem Betrieb gleich der Arbeitsstätte ist, ist es möglich, alle notwendigen Erlös- und Vorleistungskomponenten zu bestimmen und die Wertschöpfungssummen zu berechnen.
  • Das Einbetriebsunternehmen mit mehreren Arbeitsstätten (UB): Dieser Unternehmenstyp kann durch das Vorhandensein mehrerer Arbeitsstätten ein multiregionales Unternehmen sein, muss es aber nicht. Wenn beispielsweise ein Einbetriebsunternehmen 2 Arbeitsstätten hat, und beide Arbeitsstätten sind in derselben Region (Bundesland), dann ist wie im Fall eines UBA die regionale und aktivitätsmäßige Zuordnung des Wertschöpfungsniveaus eindeutig. Wenn aber die beiden Arbeitsstätten in 2 verschiedenen Regionen ansässig sind, dann wird es in der RGR als multiregionales Unternehmen behandelt und die berechnete Bruttowertschöpfung wird anhand der auf Arbeitsstättenebene zur Verfügung stehenden Daten geschätzt.
  • Das Mehrbetriebsunternehmen (U): Dieser Unternehmenstyp stellt für die Regionalrechnung die größte Unsicherheit in Bezug auf die Genauigkeit dar. Im Fall eines Mehrbetriebsunternehmens können nicht nur die Arbeitsstätten in verschiedenen Regionen sein, sondern auch die Betriebe. Darüber hinaus erhöht sich die Schwierigkeit der genauen Wertschöpfungszuordnung, wenn die Betriebe in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen tätig sind. Die berechneten Erlös- und Vorleistungskomponenten auf Unternehmensebene werden anhand der auf Betriebsebene zur Verfügung stehenden Informationen für die fachlichen Einheiten geschätzt. In der RGR ist wie in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) die wirtschaftsaktivitätsmäßige Zuordnung des Betriebes maßgeblich. Die geschätzte Wertschöpfung auf Betriebsebene wird wie im Falle der UB anhand des Arbeitnehmerentgeltes auf Arbeitsstättenebene weiter regionalisiert. Anschließend werden die berechneten (im Falle der UBA) beziehungsweise geschätzten Wertschöpfungen (im Falle der UB und U) der einzelnen Arbeitsstätten – differenziert nach dem Wirtschaftsbereich, in dem der zugehörige Betrieb tätig ist, und der Region, in der die Arbeitsstätten ansässig sind, – aggregiert (siehe Statistik Austria, Standard-Dokumentation Metainformationen (Definitionen, Erläuterungen, Methoden, Qualität) zu den Regionalen Gesamtrechnungen nach Wirtschaftsbereichen und NUTS 2 (Bundesländer): Regionale Gesamtrechnungen - Statistik Austria

Auf Basis der Berechnungen des nominellen Bruttoregionalprodukts wird das reale, also inflationsbereinigte Wirtschaftswachstum in Form von Veränderungsraten ausgewiesen. Die ex post-Schätzungen (also im Nachhinein) des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeichnen sich im Vergleich mit der Statistik Austria zwar durch größere Aktualität aus, als Datengrundlage stehen lediglich die Konjunkturerhebung und Beschäftigtendaten des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger zur Verfügung. Da sich die Konjunktur aber in der Regel erst mit einer gewissen Zeitverzögerung auf die Beschäftigung auswirkt, ist hier mit Fehlschätzungen zu rechnen.

Strukturerhebungen

Der Gesamtbestand der Wiener Arbeitsstätten, Betriebe und Unternehmen (ohne Land und Forstwirtschaft) wurde in der in 10-jährigem Abstand (zuletzt 2001) stattfindenden Arbeitsstättenzählung durch direkte Befragung der Unternehmen (primärstatistisch) erhoben. 2011 wurden die Daten zum 1. Mal nicht mehr direkt erhoben, sondern mittels Registerzählung (das heißt durch die Zusammenführung vorliegender Verwaltungsregister) gewonnen. Durch die Integration des land- und forstwirtschaftlichen Betriebsregisters konnten erstmals auch die landwirtschaftlichen Arbeitsstätten mitgezählt werden. Aus diesem Grund und durch die andere Erhebungsmethode sind die Werte nur bedingt mit den Ergebnissen der Arbeitsstättenzählung 2001 zu vergleichen.

Angaben zu den Beschäftigten erfassen alle Personen, die zum Erhebungsstichtag (31.10. des jeweiligen Jahres) einer Arbeitsstätte angehört haben. Die Masse der Erwerbstätigen kann von wenigen Ausnahmen abgesehen größtenteils gut erfasst werden. So gibt es Gruppen, die nicht der Pflichtversicherung unterliegen (bespielsweise selbstständig Erwerbstätige unter der monatlichen Versicherungsgrenze) und damit nicht in den administrativen Registern aufscheinen.

Die jährliche Dynamik der Veränderungen auf Unternehmens-, Betriebs- und Arbeitsstättenebene erfasst die Leistungs- und Strukturerhebung, die die ÖNANCE 2008-Abschnitte B bis N sowie Abteilung 95 abdeckt und damit die Landwirtschaft und den öffentlichen Sektor im weiteren Sinn ausklammert. Die Erhebung wird in Form einer sogenannten Konzentrationsstichprobe, das heißt als Vollerhebung mit einer Untergrenze für Unternehmen, in der Regel mit 20 und mehr Beschäftigten durchgeführt.

Neugründungen und Investitionen

Die Statistik der Unternehmensneugründungen beruht auf Auswertungen der Mitgliederdatenbank der Wirtschaftskammer Wien. Um "Scheinneugründungen" auszuschließen, werden alle neuen Kammermitglieder mit dem Gesamtbestand an bestehenden Mitgliedern verglichen. Außerdem wird die Nachhaltigkeit von Unternehmensgründungen geprüft, das heißt, jene Mitglieder, deren Berechtigung 6 Monate nach Beitritt wieder gelöscht wurde, werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Die Gründung von weiteren Betriebsstätten oder Nebenbetrieben wird auch nicht als Unternehmensneugründung gewertet. Nicht erfasst werden alle Neugründungen außerhalb der kammerpflichtigen Wirtschaftsbereiche. Aufgrund einer geänderten rechtlichen Grundlage (die Tätigkeit der selbstständigen Personenbetreuung wurde im Jahr 2007 ausdrücklich in der Gewerbeordnung geregelt) kam es zu einem Zeitreihenbruch, da dies einen sprunghaften Anstieg der Mitglieder- und Gründungszahlen im Jahr 2008 verursacht hat. Mit der neuen Fachorganisationsordnung 2010, die ab dem Berichtsjahr 2009 angewendet wird, kommt es zu einigen Verschiebungen von Berufszweigen in andere Sparten. Dies beeinträchtigt die Vergleichbarkeit der Werte ab 2009 zu den Vorjahren geringfügig.

Die Statistik der Direktinvestitionen beruht auf einer jährlich durchgeführten Befragung der Österreichischen Nationalbank auf Basis der Jahresbilanzdaten von mehr als 5.000 Unternehmen. Mit Berichtsjahr 2010 wurde das Buchwert-Konzept gestrichen. Dafür wurde das sonstige Kapital in Forderungen und Verpflichtungen gegliedert. Aktivseitig werden die Forderungen addiert und die Verpflichtungen abgezogen. Passivseitig wiederum werden Forderungen abgezogen und Verbindlichkeiten addiert.

Definitionen

  • Äquivalenzausgaben: "Gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben" nach Eachsenenäquivalent. Nach der EU-Skala ("modified OECD-Scale"): 1. erwachsene Person 1,0; jede weitere Person ab 14 Jahren 0,5; Kinder unter 14 Jahren 0,3.
  • Arbeitsgemeinschaft (ARGE): Eine Arbeitsgemeinschaft ist eine einmalige oder auf Dauer zur gemeinsamen Durchführung von Bauvorhaben vertragliche Bindung mehrerer Unternehmen. Um Doppelzählungen zu vermeiden, melden alle ARGE-PartnerInnen die Konjunkturdaten ohne ihre ARGE-Beteiligungen.
  • Arbeitsstätte: Örtliche Erhebungseinheit, die auf Dauer eingerichtet und in der im Regelfall mindestens eine Person erwerbstätig ist. Keine Arbeitsstätten sind Baustellen und Kioske. Deren Beschäftigte werden an der Adresse der Baufirma oder am Wohnort gezählt. Dies trifft auch für Personen mit wechselnden Arbeitsorten zu.
  • Betrieb: Der Betrieb als fachliche Einheit auf örtlicher Ebene fasst innerhalb eines Unternehmens sämtliche Teile zusammen, die zur Ausübung einer Tätigkeit im Rahmen der Systematik der Wirtschaftstätigkeiten (ÖNANCE) beitragen. Betriebe können mehrere Arbeitsstätten haben.
  • Betriebserlöse: Betriebserlöse stellen die Umsatzerlöse auf Ebene der fachlichen Einheit dar.
  • Bezahlte Arbeitsstunden: Zu den bezahlten Arbeitsstunden zählen alle tatsächlich geleisteten Stunden sowie Ausfallsstunden (unter anderem Urlaub, Feiertage und Krankheit).
  • Bruttoinvestitionen: umfassen auf Unternehmensebene alle steuerlich aktivierbaren Anschaffungen (einschließlich Anzahlungen, Mietkauf) zum Sachanlagevermögen, Investitionen in die Software, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte (und Ähnliches). Auf Betriebs- und Arbeitsstättenebene werden nur die Investitionen in Sachanlagen erfasst, auf Arbeitsstättenebene ohne geringwertige Wirtschaftsgüter.
  • Bruttolohnsumme und Bruttogehaltssumme: Einschließlich aller vom*von der Arbeitnehmer*in zu entrichtender und vom*von der Arbeitgeber*in einbehaltener Steuern, Sozialbeiträge und sonstiger Abzüge (Dienstnehmer*innen-Anteil), zuzüglich aller vertraglich vereinbarter Zuschläge und Zuwendungen.
  • Bruttoregionalprodukt (BRP): Das Bruttoregionalprodukt (regionales BIP) zu Marktpreisen errechnet sich aus den regionalen Bruttowertschöpfungen zu Herstellungspreisen von den in einer Region ansässigen produzierenden beziehungsweise Dienstleistungen erbringenden Einheiten, umgerechnet zu Marktpreisen. Zur Berechnung wird die Österreichsumme der Differenzpositionen (Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen) anhand der regionalen Wertschöpfungssummen auf die Regionen aufgeteilt. Das BRP ist die regionale Entsprechung des Bruttoinlandsproduktes, also einschließlich der Arbeitsleistungen von Einpendler*innen, ausschließlich der Leistungen der Auspendler*innen.
  • Bruttowertschöpfung: Die regionale Bruttowertschöpfung entspricht dem Gesamtwert der von gebietsansässigen Einheiten (Residenzprinzip) erzeugten Waren und Dienstleistungen, vermindert um die im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen (Vorleistungen). Laut ESVG ist die regionale Wertschöpfung brutto, also ohne Berücksichtigung von Abschreibungen, zu bewerten und nach der Systematik ÖNANCE 2008 gegliedert.
  • Buchwert: Der Buchwert einer Gesellschaft setzt sich aus dem Nominalkapital, den Rücklagen, dem Saldo aus Gewinn- und Verlustvortrag und dem Ertrag des laufenden Jahres zusammen.
  • Classification of Individual Consumption of Purpose (COICOP): Die Güter des Warenkorbes werden seit 2001 nach ihrem Verwendungszweck in 12 Verbrauchsgruppen eingeteilt und publiziert.
  • Direktinvestitionen: Als Direktinvestition definiert der Internationale Währungsfonds (IWF) eine grenzüberschreitende Investition, mit dem Ziel, Einfluss auf die Unternehmensführung des Direktinvestitionsunternehmens auszuüben. Internationale Konventionen gehen davon aus, dass dies ab einer Beteiligung von 10% des stimmberechtigten Kapitals der Fall ist.
  • ESVG: ist ein auf EU-Ebene harmonisiertes Regelwerk, das den statistischen Rahmen für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen bildet.
  • Gewichtung: Prozentueller Anteil der einzelnen Indexpositionen am Gesamtverbrauch des Durchschnittshaushalts. Sie erfolgt aufgrund der zuletzt durchgeführten Konsumerhebung (2019/2020) und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die nächste Konsumerhebung wird voraussichtlich 2024/2025 stattfinden.
  • Lagerbestand: Sämtliche dem Unternehmen beziehungsweise Betrieb zugehörigen Güter, auch wenn sie außerhalb des Unternehmens beziehungsweise des Betriebes lagern.
    Anmerkung: Das revidierte ESVG 2010, das das bisherige ESVG 1995 ablöst, ist europaweit ab 1. September 2014 anzuwenden. Gegenüber dem ESVG 1995 wurde das RGR-Berichtsspektrum sowohl inhaltlich erweitert, als auch die Lieferfristen auf der Bundesländerebene (NUTS 2) für die Aggregate Bruttowertschöpfung und Erwerbstätige um ein Jahr verkürzt. Mit der Einführung des ESVG 2010 wurden die VGR-Jahresdaten bis 1995 und die RGR-Jahresdaten bis 2000 zurückrevidiert. Die Neuberechnung nach dem ESVG 2010 brachte eine Vielzahl von methodischen Änderungen mit sich. Die quantitativ wichtigsten Änderungen sind die Behandlung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben als Investition, sowie die inhaltliche Erweiterung zur Abgrenzung von Einheiten des Sektors Staat und der Definition von Nichtmarktproduzenten.
  • Mikrowarenkorb: Zusammenstellung von Waren, die mit einem Gewicht von 3,6% des VPI einem täglichen Einkauf entsprechen.
  • Miniwarenkorb: Zusammenstellung von Waren und Dienstleistungen, die mit einem Gewicht von 15,9 % des Verbraucherpreisindex (VPI) einem wöchentlichen Einkauf entsprechen.
  • Nominelle Bruttowertschöpfung: Bruttowertschöpfung zu laufenden Preisen, das heißt nicht inflationsbereinigt.
  • ÖNANCE: bezeichnet die österreichische Version der europäischen Systematik der Wirtschaftstätigkeiten (NACE). Sie ist hierarchisch gegliedert in Abschnitte, Unterabschnitte, Abteilungen, Gruppen, Klassen und Unterklassen.
  • Personalaufwand: Bruttogehälter, -löhne, Lehrlingsentschädigungen und Heimarbeiter*innen-Entgelte zuzüglich aller vertraglich vereinbarten Zulagen, Zuschläge und Zuwendungen (einschließlich Sonderzahlungen, Feiertags- und Urlaubsvergütungen, Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall, Trinkgelder, Gewinnbeteiligungen, Provisionen et cetera) und Sachbezüge (bewertet laut Richtsätzen). Zusätzlich sind hier auch die gesetzlichen Pflichtbeiträge der Arbeitgeber*innen zu berücksichtigen.
  • Primärer Sektor: Der primäre Sektor (auch Urproduktion) liefert die Rohstoffe für die Produktion und umfasst den ÖNANCE-Abschnitt A (ÖNANCE 2008).
  • Privater Konsum: Verbrauchsausgaben privater Haushalte. Nicht zum privaten Konsum zählen Investitionen (Hauskauf, Umbauten, die eine Wertsteigerung bewirken), Geldgeschenke im Haushalt, Sparen und Altersvorsorge.
  • Sekundärer Sektor: Im sekundären Sektor (Produktion) werden die im primären Sektor gewonnenen Rohstoffe verarbeitet. Er umfasst die ÖNANCE-Abschnitte B bis F (ÖNANCE 2008).
  • Technische Gesamtproduktion: Die technische Gesamtproduktion ist definiert als Eigenproduktion, sowohl für den Absatz als auch für unternehmensinterne Lieferungen, plus durchgeführte Lohnarbeit.
  • Tertiärer Sektor: Als tertiärer Sektor wird der Dienstleistungssektor bezeichnet. Er umfasst die ÖNANCE-Abschnitte G bis T (ÖNANCE 2008).

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