Daten
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Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 9, 13 und 15).
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Erläuterungen
Erläuterungen
Konjunkturerhebungen
Die Konjunkturstatistik im produzierenden Bereich ist eine EU-weit (EG-Verordnung Nr. 3924/2008) durchgeführte Erhebung, die in Form einer Konzentrationsstichprobe primärstatistisch durchgeführt wird. In die jährlichen Primärerhebungen sind durchschnittlich rund 10.000 Unternehmen (circa 1/6 der Grundgesamtheit) einbezogen. Die gemeldeten Daten der Unternehmen decken etwa 80% der unselbständig Beschäftigten sowie knapp 90% der Umsatzerlöse ab. Die Grundgesamtheit umfasst circa 63.000 Unternehmen (Berichtsjahr 2014). Die Konjunkturstatistik im produzierenden Bereich wurde mit Berichtsjahr 2008 auf die ÖNANCE 2008 umgestellt. Sie erfasst die Ergebnisse der in den Abschnitten Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (Abschnitt B der ÖNANCE 2008), Herstellung von Waren (Abschnitt C), Energieversorgung (Abschnitt D), Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (Abschnitt E) und im Bauwesen (Abschnitt F) meldepflichtigen und ausgewerteten Betrieben.
Konsumausgaben
Konsumerhebungen erfassen die Ausgaben für den privaten Konsum. Die Ergebnisse werden pro Haushalt und in Pro-Kopf-Äquivalenten (Äquivalenzausgaben) ausgewiesen. Die Konsumerhebung ist eine im Fünfjahresintervall durchgeführte repräsentative Stichprobenerhebung. Sie beruht zum Großteil auf der Auswertung von österreichweit in 7.139 Privathaushalten ausgefüllten Haushaltsbüchern. In Wien haben 1.687 Haushalte an der aktuellsten Erhebung teilgenommen. Die Erhebung umfasst überlappend ein gesamtes Jahr (jeweils 2 Wochen pro teilnehmenden Haushalt) einschließlich der Ausgaben für besondere Anlässe (Weihnachten et cetera). Einige wenige unregelmäßig zu bezahlende Ausgaben werden durch Interviewer*innen erfragt. Für Eigentumswohnungen werden fiktive Mietwerte errechnet (auf Basis des Mietaufwands vergleichbarer Wohnungen aus der Mikrozensus-Erhebung). Die Auswahl der Haushalte erfolgt nach dem Zufallsprinzip, die Auskunftserteilung auf freiwilliger Basis.
In jenen Fällen, in denen der Zufallsfehler ±30% übersteigt (bei einer angenommenen Sicherheit von 95%), werden die Ausgaben jeweils in Klammern ausgewiesen. Die Verbrauchsausgaben sind nach COICOP (Classification of Individual Consumption Expenditures by Purpose) klassifiziert. Die Nomenklatur besteht aus 13 Hauptgruppen und 6 Hierarchieebenen.
Regionale Gesamtrechnung (RGR)
Der regionalen Gesamtrechnung liegen grundsätzlich Datenquellen der Wirtschaftsstatistik (unter anderem Leistungs- und Strukturerhebung, Konjunkturerhebung, Unternehmensregister) und Verwaltungsdaten (unter anderem Daten der Finanzverwaltung, Dachverband der Sozialversicherungsträger) zu Grunde. Je nach Erhebungseinheit kann es sich in der Regionalen Gesamtrechnung (RGR) um rechtliche (Unternehmen), fachliche (Betriebe) oder örtliche Einheiten (Arbeitsstätten) handeln. Aus diesen resultieren grundsätzlich drei Möglichkeiten der Berechnungsmethode für die RGR:
- Das Einbetriebsunternehmen mit einer Arbeitsstätte (UBA): In diesem einfachen Fall kann eine genaue regionale und wirtschaftsaktivitätsmäßige Zuordnung der in einem Berichtsjahr erwirtschafteten Produktionswerte und Vorleistungen erfolgen. Da das Unternehmen gleich dem Betrieb gleich der Arbeitsstätte ist, ist es möglich, alle notwendigen Erlös- und Vorleistungskomponenten zu bestimmen und die Wertschöpfungssummen zu berechnen.
- Das Einbetriebsunternehmen mit mehreren Arbeitsstätten (UB): Dieser Unternehmenstyp kann durch das Vorhandensein mehrerer Arbeitsstätten ein multiregionales Unternehmen sein, muss es aber nicht. Wenn beispielsweise ein Einbetriebsunternehmen 2 Arbeitsstätten hat, und beide Arbeitsstätten sind in derselben Region (Bundesland), dann ist wie im Fall eines UBA die regionale und aktivitätsmäßige Zuordnung des Wertschöpfungsniveaus eindeutig. Wenn aber die beiden Arbeitsstätten in 2 verschiedenen Regionen ansässig sind, dann wird es in der RGR als multiregionales Unternehmen behandelt und die berechnete Bruttowertschöpfung wird anhand der auf Arbeitsstättenebene zur Verfügung stehenden Daten geschätzt.
- Das Mehrbetriebsunternehmen (U): Dieser Unternehmenstyp stellt für die Regionalrechnung die größte Unsicherheit in Bezug auf die Genauigkeit dar. Im Fall eines Mehrbetriebsunternehmens können nicht nur die Arbeitsstätten in verschiedenen Regionen sein, sondern auch die Betriebe. Darüber hinaus erhöht sich die Schwierigkeit der genauen Wertschöpfungszuordnung, wenn die Betriebe in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen tätig sind. Die berechneten Erlös- und Vorleistungskomponenten auf Unternehmensebene werden anhand der auf Betriebsebene zur Verfügung stehenden Informationen für die fachlichen Einheiten geschätzt. In der RGR ist wie in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) die wirtschaftsaktivitätsmäßige Zuordnung des Betriebes maßgeblich. Die geschätzte Wertschöpfung auf Betriebsebene wird wie im Falle der UB anhand des Arbeitnehmerentgeltes auf Arbeitsstättenebene weiter regionalisiert. Anschließend werden die berechneten (im Falle der UBA) beziehungsweise geschätzten Wertschöpfungen (im Falle der UB und U) der einzelnen Arbeitsstätten – differenziert nach dem Wirtschaftsbereich, in dem der zugehörige Betrieb tätig ist, und der Region, in der die Arbeitsstätten ansässig sind, – aggregiert (siehe Statistik Austria, Standard-Dokumentation Metainformationen (Definitionen, Erläuterungen, Methoden, Qualität) zu den Regionalen Gesamtrechnungen nach Wirtschaftsbereichen und NUTS 2 (Bundesländer): Regionale Gesamtrechnungen - Statistik Austria
Auf Basis der Berechnungen des nominellen Bruttoregionalprodukts wird das reale, also inflationsbereinigte Wirtschaftswachstum in Form von Veränderungsraten ausgewiesen. Die ex post-Schätzungen (also im Nachhinein) des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeichnen sich im Vergleich mit der Statistik Austria zwar durch größere Aktualität aus, als Datengrundlage stehen lediglich die Konjunkturerhebung und Beschäftigtendaten des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger zur Verfügung. Da sich die Konjunktur aber in der Regel erst mit einer gewissen Zeitverzögerung auf die Beschäftigung auswirkt, ist hier mit Fehlschätzungen zu rechnen.
Strukturerhebungen
Der Gesamtbestand der Wiener Arbeitsstätten, Betriebe und Unternehmen (ohne Land und Forstwirtschaft) wurde in der in 10-jährigem Abstand (zuletzt 2001) stattfindenden Arbeitsstättenzählung durch direkte Befragung der Unternehmen (primärstatistisch) erhoben. 2011 wurden die Daten zum 1. Mal nicht mehr direkt erhoben, sondern mittels Registerzählung (das heißt durch die Zusammenführung vorliegender Verwaltungsregister) gewonnen. Durch die Integration des land- und forstwirtschaftlichen Betriebsregisters konnten erstmals auch die landwirtschaftlichen Arbeitsstätten mitgezählt werden. Aus diesem Grund und durch die andere Erhebungsmethode sind die Werte nur bedingt mit den Ergebnissen der Arbeitsstättenzählung 2001 zu vergleichen.
Angaben zu den Beschäftigten erfassen alle Personen, die zum Erhebungsstichtag (31.10. des jeweiligen Jahres) einer Arbeitsstätte angehört haben. Die Masse der Erwerbstätigen kann von wenigen Ausnahmen abgesehen größtenteils gut erfasst werden. So gibt es Gruppen, die nicht der Pflichtversicherung unterliegen (bespielsweise selbstständig Erwerbstätige unter der monatlichen Versicherungsgrenze) und damit nicht in den administrativen Registern aufscheinen.
Die jährliche Dynamik der Veränderungen auf Unternehmens-, Betriebs- und Arbeitsstättenebene erfasst die Leistungs- und Strukturerhebung, die die ÖNANCE 2008-Abschnitte B bis N sowie Abteilung 95 abdeckt und damit die Landwirtschaft und den öffentlichen Sektor im weiteren Sinn ausklammert. Die Erhebung wird in Form einer sogenannten Konzentrationsstichprobe, das heißt als Vollerhebung mit einer Untergrenze für Unternehmen, in der Regel mit 20 und mehr Beschäftigten durchgeführt.
Neugründungen und Investitionen
Die Statistik der Unternehmensneugründungen beruht auf Auswertungen der Mitgliederdatenbank der Wirtschaftskammer Wien. Um "Scheinneugründungen" auszuschließen, werden alle neuen Kammermitglieder mit dem Gesamtbestand an bestehenden Mitgliedern verglichen. Außerdem wird die Nachhaltigkeit von Unternehmensgründungen geprüft, das heißt, jene Mitglieder, deren Berechtigung 6 Monate nach Beitritt wieder gelöscht wurde, werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Die Gründung von weiteren Betriebsstätten oder Nebenbetrieben wird auch nicht als Unternehmensneugründung gewertet. Nicht erfasst werden alle Neugründungen außerhalb der kammerpflichtigen Wirtschaftsbereiche. Aufgrund einer geänderten rechtlichen Grundlage (die Tätigkeit der selbstständigen Personenbetreuung wurde im Jahr 2007 ausdrücklich in der Gewerbeordnung geregelt) kam es zu einem Zeitreihenbruch, da dies einen sprunghaften Anstieg der Mitglieder- und Gründungszahlen im Jahr 2008 verursacht hat. Mit der neuen Fachorganisationsordnung 2010, die ab dem Berichtsjahr 2009 angewendet wird, kommt es zu einigen Verschiebungen von Berufszweigen in andere Sparten. Dies beeinträchtigt die Vergleichbarkeit der Werte ab 2009 zu den Vorjahren geringfügig.
Die Statistik der Direktinvestitionen beruht auf einer jährlich durchgeführten Befragung der Österreichischen Nationalbank auf Basis der Jahresbilanzdaten von mehr als 5.000 Unternehmen. Mit Berichtsjahr 2010 wurde das Buchwert-Konzept gestrichen. Dafür wurde das sonstige Kapital in Forderungen und Verpflichtungen gegliedert. Aktivseitig werden die Forderungen addiert und die Verpflichtungen abgezogen. Passivseitig wiederum werden Forderungen abgezogen und Verbindlichkeiten addiert.