Kommunale Dienstleistungen - Statistiken

Die international anerkannte Lebensqualität Wiens resultiert zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus den hervorragenden kommunalen Dienstleistungen, wie Wasser- und Energieversorgung oder Abfallwirtschaft. So ist Wien in der einmaligen Situation, sein Trinkwasser fast zur Gänze aus Hochgebirgsquellen zu beziehen, und zwar aus der ersten und zweiten Wiener Hochquellenleitung im Schneeberg-Rax-Schneealpen-Gebiet sowie aus dem Bereich des Hochschwab.

Das öffentliche Kanalnetz in Wien hat eine Länge von über 2.400 Kilometern. Rund 200 Millionen Kubikmeter Abwässer werden jährlich in der Hauptkläranlage Wien mechanisch und anschließend biologisch gereinigt. Der Stromanbieter Wien Energie Wienstrom GmbH erzeugt Fernwärme aus einer Kraft-Wärme-Kopplung und aus Biomasse, wodurch die Umwelt nachhaltig geschont wird.

Der Bereich Straßenreinigung umfasst neben der Betreuung von circa 2.800 Kilometern Haupt- und Nebenstraßen und rund 300.000 Quadratmetern Fußgängerzonen auch das regelmäßige Reinigen der Wassereinlaufschächte, die Marktreinigung, die Säuberung nach Veranstaltungen und das Entleeren der von zigtausenden Papierkörben im Stadtgebiet. Die Abfall- und Altstoffsammlung beinhaltet die Sammlung von Restmüll- und Altstoffbehältern, die Altstoffsammelstellen sowie die Sammlung von Sperrmüll, Alt- und Problemstoffen auf den Mistplätzen Wiens.


Daten

Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 20).

Übersichts-Tabellen

CSV-Tabellen

Titel

Jahrbuch-
Tabellennummer

Zeitraum

Download

Netzeinspeisung durch Erzeuger*innen innerhalb von Wien

20.2.1

seit 2006

2 KB CSV

Strom- und Fernwärmeerzeugung der Wien Energie

20.2.2

seit 2017

3 KB CSV

Erdgas in Wien

20.2.3

seit 2002/2003

2 KB CSV

Gesamtenergiebilanz in Wien

20.2.4

seit 2014

2 KB CSV

Bruttoinlandsverbrauch in Wien nach Energieträgern

20.2.5

seit 2014

3 KB CSV

Energetischer Endverbrauch in Wien nach Energieträgern

20.2.6

seit 2014

3 KB CSV

Energetischer Endverbrauch in Wien nach Energieträgern und Verbrauchsgruppen

20.2.7

2021

2 KB CSV

Wasserversorgung in Wien

20.3.1

seit 2001

3 KB CSV

Straßenkanäle und Abwasserreinigung in Wien

20.3.2

seit 2000

2 KB CSV

Städtische Straßenreinigung in Wien

20.3.3

seit 2000

3 KB CSV

Abfallaufkommen in Wien

20.3.4

seit 2012

4 KB CSV

Städtische Feuerwehreinsätze und Einsatzpersonal nach Geschlecht in Wien

20.4.1

seit 2006

3 KB CSV

Erläuterungen

Energie

Die Angaben zur Strom-Netzeinspeisung sowie zur Strom- und Fernwärmeerzeugung werden von der Wien Energie Wienstrom GmbH zur Verfügung gestellt, die Daten über den Strombedarf sowie über die Leitungslängen stammen von der Wiener Netze GmbH. Der Strombedarf setzt sich aus dem Netzabsatz sowie Netzverlusten zusammen und bezieht sich auf das gesamte Versorgungsgebiet der Wiener Netze GmbH, das auch Teile Niederösterreichs umfasst. Die Beteiligungsanlagen von Wien Energie Wienstrom GmbH speisen zum Teil auch in fremde Netze.

Bei den Werten betreffend Erdgas handelt es sich einerseits um Zählerdaten und Netzbilanzdaten aus dem Business Information Warehouse von Wien Energie Gasnetz GmbH und andererseits um Betriebsdaten vom Erdgas-Dispatcher (eine zentrale Schaltstelle, die die Zu- und Abfuhr von Gasmengen steuert und kontrolliert).

Energiestatistische Informationen werden der Energiestatistik der Statistik Austria entnommen. Die zusammenfassende Darstellung aller Energieträger (ET) und Energieströme erfolgt in sogenannten Energiebilanzen. In der Energiebilanz werden Bestandveränderungen und Energieflüsse aller ET vom Ausgangszustand bis zum Endverbrauch, untergliedert in Bilanzaggregate, dargestellt. Der Zusammenhang zwischen den Bilanzaggregaten wird durch folgende 2 Bilanzgleichungen dargestellt:

Die Primärdaten, die zur Erstellung der Energiebilanzen erforderlich sind und von Statistik Austria gesammelt und bearbeitet werden, stammen aus sehr unterschiedlichen Quellen mit unterschiedlichen Erhebungszielen und weisen daher Inkonsistenzen auf. In Teilbereichen machen Datenlücken qualifizierte Schätzungen notwendig, die dem "Stand des Wissens" entsprechen. Ein Zuwachs an Wissen beziehungsweise Daten führt daher auch bei gleichbleibenden Definitionen unvermeidbar immer wieder zu notwendigen Revisionen, die, um Brüche möglichst zu vermeiden, über die gesamte Zeitreihe geführt werden.

Wasser, Reinigung, Entsorgung

Die Daten Wasserversorgung werden von der Stadt Wien - Wiener Wasser zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um Zählerdaten sowie bei den Verbrauchsdaten um Abrechnungsdaten.

Die Angaben über die Stadtentwässerung werden von der mit dem Abwassermanagement betrauten Unternehmung Wien Kanal zusammengestellt.

Informationen über die Städtische Straßenreinigung und das Abfallaufkommen werden von der Stadt Wien - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark geliefert. Der Straßenreinigung umfasst neben der Betreuung von circa 2.800 Kilometern Haupt- und Nebenstraßen und 357.000 Quadratmetern Fußgänger*innen-Zonen auch das regelmäßige Reinigen der Wassereinlaufschächte, die Marktreinigung, die Säuberung nach Veranstaltungen, und das Entleeren der Papierkörbe im Stadtgebiet. Die Abfall- und Altstoffsammlung beinhaltet die Sammlung von Restmüll- und Altstoffbehältern, die Altstoffsammelstellen, sowie die Sammlung von Sperrmüll, Alt- und Problemstoffe auf den 16 Mistplätzen Wiens.

Feuerwehr

Die Einsatzdaten der Stadt Wien Feuerwehr und Katastrophenschutz werden bei der Wiener Feuerwehr gespeichert. Die Eingaben in das zentrale EDV-System basieren auf Einsatzberichten, die nach jedem Feuerwehreinsatz auf den Wachen erstellt werden.

Definitionen

  • Abstumpfende Streumittel: Streumittel mit abstumpfender Wirkung zur Beseitigung beziehungsweise Verhinderung von winterlicher Straßenglätte.
  • Altstoffe: Die getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden oder Material, das durch eine Trennung aus einem Abfallgemenge gewonnen wurde und einer Verwertung zugeführt wird (ÖNORM S 2000-4).
  • Anorganische Abfälle: Unter anderem konzentrierte Säuren und Laugen sowie flüssige Chemikalien.
  • Auf Ableerplätze geführter Aushub: Von abgelagertem Material aus den öffentlichen Straßenkanälen (ohne private Abscheideranlagen, ohne Senkgrubeninhalte, ohne Aushub der an die Entsorgungsbetriebe Simmering verpachteten Hauptkläranlagen), welches nur auf dafür vorgesehene Plätze geführt werden darf. Die Mengenmessung erfolgt über das Gewicht.
  • Biogene Abfälle: Aus natürlichem, vornehmlich pflanzlichem Material. Getrennt gesammelte und für eine Verwertung bereit gestellte biogene Abfälle sind eine Teilmenge der Altstoffe.
  • Biogene Brenn- und Treibstoffe: Darunter fallen unter anderem Hackschnitzel, Sägenebenprodukte, Rinde, Ablauge und Schlämme der Papierindustrie und Biogas.
  • Brandeinsätze: Zu diesen Einsätzen der Feuerwehr zählen Zimmerbrände, Geschäftsbrände und Dachbrände oder Auslösungen von automatischen Brandmeldeanlagen, zum Beispiel durch Mistkübelbrände.
  • Bruttoinlandsverbrauch: Jene Energiemenge, die im Berichtszeitraum insgesamt zur Deckung des Inlandsbedarfes notwendig ist.
  • Einkehrsplitt: Streusplitt, der händisch oder mittels Kehrmaschine von Gehsteigen, Geh- und Radwegen, Plätzen und Fahrbahnen entfernt wird. Seit dem Jahr 2012 wird kein Einkehrsplitt mehr als Streusplitt aufbereitet, zumal die Mengen von Einkehrsplitt aufgrund der vermehrten Anwendung von Feuchtsalz und Sole ohnehin stark zurück gehen.
  • Energetischer Endverbrauch: Jene Energiemenge, die dem*der Endverbraucher*in für die Umsetzung in Nutzenergie (zur Raumheizung, Beleuchtung et cetera, für industrielle, gewerbliche und landwirtschaftliche Arbeit, für den Transport von Personen und Gütern auf Schiene, Straße, Wasser und in der Luft) zur Verfügung gestellt wird.
  • Energiebilanz: In der Energiebilanz werden im Rahmen eines einheitlichen Systems Bestandsveränderungen und Energieflüsse aller Energieträger vom Ausgangszustand bis zum Endverbrauch beziehungsweise bis zur Nutzenergie für einen bestimmten Zeitraum sowie für ein bestimmtes Gebiet dargestellt.
  • Erneuerbare Energieträger: Sich ständig erneuernde beziehungsweise nachwachsende Energieträger, zum Beispiel Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Erdwärme und Gezeitenenergie.
  • Gefährliche Abfälle: Unter anderem Ölradiatoren, Elektronikschrott und Bildschirmgeräte.
  • Inerte Abfälle: Bauschutt, Straßenaufbruch, Bodenaushub, Betonabbruch und Einkehrsplitt.
  • Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Bei einem mit Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Kraftwerk wird gleichzeitig Strom und Fernwärme produziert. In den letzten Jahren wurden nahezu alle Wienstrom-Kraftwerke mit KWK ausgestattet. KWK trägt wesentlich zur Einsparung von Primärenergie und damit zum Umweltschutz bei.
  • Mischabfälle: Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Spitalsabfälle, Sperrmüll, Straßenkehricht, Sandfangmaterial und Rechengut.
  • Nichtenergetischer Verbrauch: Nutzung des Energieträgers als Ausgangsstoff für die Produktion anderer Stoffe in der Petrochemie, Verwendung als Schmiermittel und Lösemittel, Bitumen, Petrolkoks, metallurgisch bedingter Einsatz von Koks in Hochöfen als Reduktionsmittel.
  • Normzustand (NZ): Gas bei 0 °C und 1.013,25 Millibar Druck.
  • Nutzenergie: Diejenige Energieform, die die*der Endverbraucher*in tatsächlich nutzen kann, wie Wärme nach der Umwandlung des Endenergieträgers Erdgas in einer Gastherme, Licht, Kälte, Bewegung, Kraft et cetera.
  • Organische Abfälle: Unter anderem Farben und Lacke und halogenfreie Lösemittel.
  • Photovoltaik: Die Umwandlung von Lichtstrahlung in elektrische Energie mittels Solarzellen. Eine der größten Photovoltaik-Anlagen Wiens befindet sich auf dem Dach des Naturhistorischen Museums.
  • Sandfangmaterial: Material aus den Wassereinlaufschächten.
  • Senkgrube: Eine Senkgrube ist ein dichter Sammelbehälter für häusliche Abwässer ohne Überlauf. Diese wird durch Saugwägen mittels Pumpe und Rohrleitung geleert. Die Materialmenge wird in Kubikmetern gemessen.
  • Stoffliche Verwertung: Die ökologisch zweckmäßige Behandlung von Abfällen zur Nutzung der stofflichen Eigenschaften des Ausgangsmaterials. Hauptzweck ist, die Abfälle (oder die aus ihnen gewonnenen Stoffe) unmittelbar für die Substitution von Rohstoffen oder von aus Primärrohstoffen erzeugten Produkten zu nutzen (zum Beispiel Karton aus Altpapier, Motorenöl aus Altöl).
  • Streu-Chemikalien: Mittel in fester oder flüssiger Form zur Verhinderung beziehungsweise Verminderung von Straßenglätte.
  • Streusplitt: Abstumpfendes Streumittel, Kantkorn (Kies) geeigneter Korngröße.
  • Tagesdurchschnittsverbrauch pro Kopf (Wasserversorgung): Berechnet aus dem Gesamtverbrauch (Industrie, Gewerbe, Kommunalverwaltung, Haushalte) inklusive Rohrnetzverluste, und der durchschnittlichen Einwohnerzahl aus dem Bevölkerungsregister.
  • Technische Einsätze: Einsätze der Feuerwehr mit Hilfe von technischen Geräten. Diese betreffen zum Beispiel Einsätze nach Verkehrsunfällen, Hilfeleistungen für Personen in psychischer oder physischer Zwangslage oder Leichenbergungen.
  • Terajoule (TJ): 1 TJ = 1012 (1 Billion) Joule (J). Die Einheit Joule, die auch als Wattsekunde beziehungsweise Newtonmeter bezeichnet wird, ist die Grundeinheit der Energie im Internationalen Einheitensystem.
  • Traktion: Energie für die Personen- und Güterbeförderung jeglicher Art, in der Luft, zu Wasser und zu Land, auf Schiene, Straße und in Rohrfernleitungen.
  • Umwandlungsausstoß: Sekundärenergieträger, die bei der Umwandlung von Primärenergieträgern entstehen (zum Beispiel Koks, Briketts, Strom, Fernwärme, Benzin, Diesel).
  • Umwandlungseinsatz: Primärenergie, die für die Produktion von Sekundärenergieträgern verwendet wird.
  • Verbrauch des Sektors Energie: Verbrauch in der Energiegewinnung und in den Umwandlungsbereichen.
  • Wasserverbrauch im eigenen Gemeindegebiet: Von der gesamten Wassergewinnung wird der größte Teil an das eigene Gemeindegebiet abgegeben. Der Rest fließt in andere Versorgungsgebiete und enthält auch den Werkseigenverbrauch, geringe Rohrnetzverluste und den Zufluss in Vorratsbehälter und Ableitungen.

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